Mit einer Wurzelsperre kannst du stark wuchernde Sträucher und Pflanzen unter Kontrolle bringen. Wir zeigen dir, wie die Rhizomsperre funktioniert und wie du sie richtig einbaust.
Einige üppig wachsende Pflanzen wie der Bambus bilden oft unkontrolliert wachsende Wurzelausläufer aus. Diese kannst du am besten mit einer Wurzelsperre in Schach halten. Ohne diese Sperre kann es schnell passieren, dass die sogenannten Rhizome ihre Pflanznachbarn verdrängen und sogar Bodenplatten anheben. Wir zeigen dir, wie du mit einer Wurzelsperre verhindern kannst, dass wuchsfreudige Pflanzen deinen ganzen Garten einnehmen.
Wurzelsperre: So funktioniert sie
Mit einer Wurzelsperre verhinderst du, dass sich Pflanzen unkontrolliert in deinem Naturgarten ausbreiten. Einige Pflanzen bilden Wurzelausläufer, sogenannte Rhizome, die sich sehr schnell unterirdisch ausbreiten und dabei sogar Teichfolien durchbohren können. Außerdem verdrängen solche wuchsfreudigen Pflanzen andere Pflanzkulturen durch ihre Ausläufer.
Im Fachhandel werden Wurzelsperren meist als Folie in Rollen verkauft. Die etwa zwei Zentimeter starke Folie besteht in der Regel aus dem Kunststoff Polyethylen. Dieser bringt allerdings den Nachteil mit sich, dass er sehr langlebig ist und von der Natur nicht abgebaut werden kann. Eine Alternative: Wurzelsperren aus Polypropylen können zwar auch nicht auf natürlichem Weg zersetzt werden, dafür lässt sich dieses Material aber leichter recyceln. Am besten fragst du im Gartenfachhandel nach Rhizomsperren aus recyclebarem Material. Alternativ bekommst du recyclebare Wurzelsperren auch bei **Amazon.
Nachhaltigere Alternativen zu der Wurzelsperre aus Kunststoff sind zum Beispiel:
- Betonplatten
- ausgediente Mörtelkübel (bei kleinen Pflanzen)
- alte Metallwannen
So wirkt die Wurzelsperre
Mit einer Rhizomsperre grenzt du den Bereich ein, indem deine Pflanzen ihre Ausläufer bilden darf. Damit die Wurzelsperre den kräftigen Rhizomen von Bambus und Co. auch wirklich Stand hält, muss sie mehrere Eigenschaften mitbringen:
- Festigkeit: Je fester und härter das Material der Wurzelsperre ist, desto schwerer kann sie von den kräftigen Rhizomen durchdrungen werden.
- Frostsicherheit: Auch bei starkem Frost sollte die Wurzelsperre winterfest sein und nicht brechen oder undicht werden.
- Unempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht: Am effektivsten ist die Wurzelsperre, wenn du sie auch überirdisch anlegst. Deshalb sollte die Folie robust gegenüber praller Sonne (UV-Strahlung) sein.
- Sicher vor Nagern: Achte darauf, dass die Folie fest genug ist, um nicht von Wühlmäusen und anderen Nagern zerfressen zu werden.
- Schadstofffrei: Die Wurzelsperre soll verhindern, dass sich die Pflanzen unkontrolliert ausbreiten. Damit die Wurzelsperre keine Schäden anrichtet, solltest du nur Materialien kaufen, die keine Schadstoffe enthalten.
Wurzelsperre: Bei welchen Pflanzen ist sie notwendig?
Nicht jede Pflanze benötigt eine Wurzelsperre. Zum Glück musst du nur bei einen wenigen Pflanzen zu dieser Maßnahme greifen. Zu den ausläuferbildenden Pflanzen gehören:
- Bambus: Bambus wächst extrem schnell und seine kräftigen Rhizome können sogar Ton- und Keramiktöpfe sprengen. Wenn du Bambus pflanzen möchtest, solltest du deshalb gleich zu Beginn eine Wurzelspeere im Pflanzloch einbauen. Denn hat sich die Pflanze erst einmal ausgebreitet, ist es schwer die Rhizome wieder loszuwerden.
- Himbeere und andere Ziergehölze: Wegen ihrer süßen Früchte sind Himbeeren bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Allerdings bildet der Flachwurzler auch sehr schnell Rhizome aus, die den ganzen Garten einnehmen können. Auch Brombeere, Sanddorn und Schwarzdorn breiten ihr Wurzelgeflecht mit Ausläufern aus.
- Minze: Ohne Wurzelsperre breitet sich Minze schnell im gesamten Garten aus. Wichtig ist, dass die Sperre zusätzlich etwa zehn Zentimeter über dem Boden aufragt, damit sich das Kraut nicht oberirdisch verbreitet.
- Essigbaum: Der Essigbaum bildet ein weitläufiges Wurzelgeflecht aus. Entweder hältst du ihn im Kübel oder du baust eine mindestens 40 Zentimeter tiefe Wurzelsperre in die Erde, um seine Ausläufer aufzuhalten.
Wurzelsperre richtig einbauen – Anleitung
Am besten kannst du die Ausläufer deiner Pflanzen kontrollieren, wenn du die Wurzelsperre bereits beim Einpflanzen mit einbaust. Dafür brauchst du die folgenden Dinge:
- eine Wurzelsperre aus recyclebarem Kunststoff
- eine spezielle Verschlussleiste für Wurzelsperren aus Edelstahl
- einen Spaten
- einen Akkubohrer
So setzt du die Wurzelsperre richtig ein:
- Suche einen passenden Standort für die Pflanze und messe die Fläche aus, die du deiner Pflanze geben möchtest. Bambus sollte zum Beispiel mindestens acht Quadratmeter Platz haben. Am besten steckst du dir die Fläche mit einem Seil ab.
- Grabe jetzt die markierte Fläche mit dem Spaten aus. Das Loch sollte zwischen 60 und 80 Zentimetern tief sein. Plane das Loch lieber zu groß als zu klein, da die Pflanze eingehen kann, wenn du ihr zu wenig Platz gibst.
- Achte darauf, dass das Pflanzloch nach unten hin schmaler wird. So kannst du das Wachstum der Wurzeln verringern.
- Untersuche die ausgegrabene Erde auf Steine und sortiere diese aus. Denn sie könnten Risse in der Folie der Wurzelsperre verursachen, wenn sie von der heranwachsenden Pflanze verdrängt werden.
- Setze jetzt die Wurzelsperre so ein, dass sie einen Ring bildet, der das Pflanzloch vollständig umschließt. Lasse die Folie etwa fünf Zentimeter aus dem Boden ragen, um zu verhindern, dass die Wurzel über den Rand der Sperre wachsen.
- Fixiere die Wurzelsperre zum Schluss an den Enden mit einer Verschlussleiste.
- Setze die Pflanze ein und fülle das Loch wieder mit der ausgehobenen Erde auf.
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