Zwiebeln und Histamin: In diesem Fall solltest du sie meiden

Zwiebeln enthalten kaum Histamin, dafür aber andere Stoffe, die körpereigenes Histamin freisetzen. Trotzdem musst du nicht komplett auf Zwiebeln verzichten. Wie du sie in eine histaminarme Ernährung integrieren kannst, erfährst du hier.

Bei einer Histaminintoleranz spielt die richtige Ernährung eine wichtige Rolle, um Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden. Histamin ist ein Botenstoff, der im Körper an vielen Prozessen beteiligt ist. Der Körper selbst produziert Histamin als ein Abbauprodukt eiweißhaltiger Aminosäuren. Gleichzeitig nimmt er Histamin auch über die Nahrung auf. Bei Histaminintoleranten ist der Abbauprozess gestört. Als Folge reagiert der Körper mit allergischen Reaktionen wie unter anderem Juckreiz, Magen-Darm-Beschwerden oder Kreislaufproblemen.

Eine Ernährung mit histaminarmen Lebensmitteln kann also bei Symptomen Linderung verschaffen. Die Zwiebel ist bedingt geeignet für eine histaminarme Ernährung, denn sowohl die Zwiebelsorte als auch ihre Zubereitungsweise haben einen Einfluss darauf, ob sie für Histaminintolerante gut verträglich ist. 

Enthalten Zwiebeln Histamin?

Manche Lebensmittel enthalten zwar kein oder nur wenig Histamin, können dafür aber die Ausschüttung von Histamin aus Histamin-produzierenden Zellen auslösen. Das ist der Fall bei den meisten Zwiebelsorten. Sie enthalten sogenannte Histaminliberatoren: Stoffe, die eine körpereigene Histaminfreisetzung verursachen. In den Zwiebeln handelt es sich bei den Histaminliberatoren um andere biogene Amine. Biogene Amine sind Stoffe, die bei der Verstoffwechselung von Aminosäuren entstehen. Auch Histamin ist so ein biogenes Amin, doch daneben gibt es beispielsweise noch Tyramin und Serotonin.

Laut der Schweizer Interessengemeinschaft für Histaminintoleranz (SIGHI) befinden sich in den meisten Zwiebelsorten solche Histaminliberatoren, weswegen sie in größeren Mengen als unverträglich gelten. 

Lediglich die Weiße Zwiebel kannst du bedenkenlos in eine histaminarme Ernährung integrieren, da sie keine Histaminliberatoren enthält. Diese Sorte hat im Gegensatz zur weit verbreiteten Küchenzwiebel keine gelb-bräunliche, sondern eine schneeweiße Schale. Außerdem ist sie milder im Geschmack. Weiße Zwiebeln sind besonders in der südeuropäischen Küche beliebt und daher nicht so häufig in hiesigen Supermärkten zu finden. In türkischen Gemüsegeschäften oder auf dem Wochenmarkt kannst du aber oft fündig werden.

Zwiebeln bei histaminarmer Ernährung: Achte außerdem hierauf

Auch die Zubereitungsweise von Zwiebeln kann einen Unterschied bei der Verträglichkeit machen. Du solltest immer möglichst frische Zwiebeln verzehren und auf eingelegte Zwiebeln verzichten.

Denn generell gilt laut dem Institut für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München: Große Mengen Histamin sind in Lebensmitteln enthalten, die mit Hilfe von Bakterien- oder Hefekulturen hergestellt oder genießbar gemacht werden wie beispielsweise auch Sauerkraut, Sojasauce oder langgereifter Käse. 

Je älter und länger haltbar ein Lebensmittel ist, desto höher ist sein Histamingehalt. In einem solchen Lebensmittel sind nämlich mehr Bakterien vorhanden, die auch für die Umwandlung der Aminosäure Histidin in Histamin verantwortlich sind. 

Fazit: Auf Zwiebeln musst du bei einer Histaminintoleranz also nicht komplett verzichten. Die meisten Sorten enthalten zwar selbst kaum Histamin, können aber trotzdem die Histaminausschüttung anregen. Solche Sorten solltest du nur in kleinen Mengen genießen und dich nach und nach an sie herantasten, um deine individuelle Reaktion darauf zu beobachten. Greife besser zur Weißen Zwiebel, die du bedenkenlos verzehren kannst. Wenn du zusätzlich darauf achtest, die frische Zwiebel möglichst schnell zu verarbeiten, musst du das würzige Gemüse nicht vom Ernährungsplan streichen.

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