Der Strom-Riese RWE will den Hambacher Forst abholzen, um schmutzigen Kohlestrom zu gewinnen. Viele Menschen wollen deshalb keinen Strom mehr von RWE. Wir zeigen, welche Anbieter zum Konzern gehören – und warum nur der Wechsel zu „echtem“ Ökostrom sinnvoll ist.
Der zweitgrößte deutsche Stromkonzern RWE steht aktuell massiv in der Kritik: Obwohl die Bundesregierung den Kohleausstieg beschlossen hat, will RWE den Hambacher Forst zur Braunkohle-Gewinnung abholzen. Mehr zum Thema: Kohle-Konzern lässt den Hambacher Forst zerstören – nutzt jetzt eure Verbrauchermacht!
Diese Stromanbieter gehören zu RWE
Viele Menschen, denen der Hambacher Forst und die Energiewende am Herzen liegen, wollen deshalb jetzt den Stromanbieter wechseln – und weg von RWE. Dazu muss man zunächst einmal wissen, welche Tochterunternehmen zum Stromkonzern gehören.
RWE selbst hat gar keine Stromverträge mehr mit Privatkunden: Bereits vor zwei Jahren hat der Konzern alle Stromverträge mit den mehr als sechs Millionen Kunden in Deutschland gekündigt und an seine Tochterfirma Innogy ausgelagert.
Innogy gehört aktuell noch mit 76 Prozent zu RWE, und zu Innogy wiederum gehören seitdem auch die zahlreichen Beteiligungen von RWE an regionalen Versorgern wie Envia-M, Süwag, Westnetz (sz.de) oder Eprimo.
Im Jahresabschlussbericht von RWE kann man übrigens einsehen, an welchen Firmen der Konzern Beteiligungen hält (PDF, ab Seite 18).
Schluss mit schmutzigem Kohle- und gefährlichem Atomstrom
Nun ist es so, dass RWE das Vertriebsgeschäft von Innogy 2019 an den Konkurrenten E.on abgeben will. Darauf haben sich die Konzerne im Frühjahr geeinigt. RWE kümmert sich dann nur noch um die Produktion, E.on um den Vertrieb. Mit einem Boykott von Innogy würde man demnach vor allem E.on schaden, dem größten konventionellen Stromkonzern in Deutschland.
Wer also keinen Strom will, den die Kraftwerke von RWE produzieren, muss auch weg von E.on. Und wer generell keinen umweltschädlichen Kohle- und Atomstrom mehr will, der muss auch weg von den anderen beiden großen Stromproduzenten in Deutschland, EnBW und Vattenfall.
Was also tun? Zu „echtem“ Ökostrom wechseln
Für alle, denen die Umwelt am Herzen liegt, die ihren Strom aber noch von einem der vier großen Kohle- und Atomkonzerne beziehen, empfiehlt es sich, zu einem „echten“ Ökostrom-Anbieter zu wechseln. Das ist nicht nur denkbar einfach, sondern auch noch sinnvoll.
Echte Ökostrom-Anbieter gewinnen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien, sind unabhängig von den vier großen Atomkonzernen und fördern aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien. Echte Ökostrom-Anbieter sind überregional tätig und sorgen dafür, dass wir alle auf echten Ökostrom umstellen und damit den Ausbau regenerativer Energien fördern können. Wir haben sie hier für dich zusammengestellt: Die besten Ökostrom-Anbieter.
Jetzt den richtigen Ökostrom-Tarif finden: Stromvergleich Ökostrom: der Ökostrom-Vergleich von Utopia
Warum „echter“ Ökostrom? Auch die Tochter-Firmen der Strom-Riesen RWE, E.on, EnBW und Vattenfall haben grün gewaschenen Strom im Angebot. Auch dieser wurde zwar regenerativ gewonnen – doch wer einen solchen Tarif wählt, zahlt sein Geld an Unternehmen, die nach wie vor an Atomenergie- und Kohlekraftwerken investieren und für diese oft auch noch aktiv politischen Lobbyismus betreiben.
Lies auch unseren Artikel: Rettet den Hambacher Forst: 5 Dinge, die du jetzt tun kannst
Empfehlenswerte Ökostrom-Anbieter
Es gibt zahlreiche Ökostrom-Produzenten – nicht alle sind empfehlenswert. In unserer Liste findet ihr ausschließlich Öko-Stromanbieter, die Strom aus erneuerbaren Energien herstellen, unabhängig von den vier großen Anbietern sind, von namhaften Organisationen empfohlen werden und den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv fördern. Wie (wirklich einfach) der Wechsel funktioniert, erklären wir ausführlich in unserem Artikel: Stromanbieter wechseln – sinnvoll und einfach. Und für alle, die jetzt noch zweifeln, haben wir ein letztes Argument für den Wechsel: „Echter“ Öko-Strom ist in den meisten Fällen nicht teurer als konventioneller Strom.
Ökostrom: Diese 7 Anbieter empfehlen wir
Folgende Tarife findet Utopia empfehlenswert. Die Liste ist alphabetisch sortiert. Details zeigt ein Klick auf Anbieterlogo oder Anbieternamen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.-
Die Bürgerwerke sind ein Zusammenschluss von über 125 lokalen Energiegenossenschaften mit mehr als 40.000 Mitgliedern. In diesem Verbund versorgen sie bundesweit Menschen mit Ökostrom, der zu 100 % aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft stammt.
- zu 100% im Eigentum von Energiegenossenschaften
- Transparenz bei der Stromherkunft durch die Veröffentlichung der Stromerzeuger
- Empfehlungen: Utopia-Empfehlung; Robin Wood 10/2024, "sehr gut" bei Öko-Test 4/2022
- Wind- und Sonnenenergie aus regionalen Erneuerbare-Energien-Anlagen
Wechseln zu**: Die Bürgerwerke -
EWS Schönau ist eine Bürgerinitiative, die die Idee einer bürgereigenen und ökologischen Energieversorgung trägt. Der Ökostrom stammt zu 100 % aus erneuerbaren Energien von unabhängigen Anlagen, an denen keine Atom- oder Kohlekonzerne direkt oder indirekt beteiligt sind.
- 2.600 bürgereigene Rebellenkraftwerke durch Förderung ermöglicht
- mindestens 70 % des Ökostroms kommt aus Neuanlagen
- alle Tarife enthalten den „Sonnencent“ zur Förderung ökologischer Projekte
- fördert Projekte in wirtschaftlich benachteiligten Regionen
Wechseln zu**: EWS Schönau -
Fair Trade Power Deutschland bietet Strom aus 100% regenerativen Quellen und ist weder direkt noch indirekt an Atom- oder Kohlekraftwerken beteiligt. Die Unternehmensform in Verantwortungseigentum stellt sicher, dass das so bleibt.
- 100 % Erneuerbare Energie
- Empfehlungen: Utopia-Empfehlung; Robin Wood 10/2024, "sehr gut" bei Öko-Test 4/2022
- Grüner-Strom-Label; TÜV Süd EE; Anbieter frei von konventionellem Strom
- erster Energieversorger in "Verantwortungseigentum"
Wechseln zu**: Fair Trade Power -
Green Planet Energy fördert den Bau neuer Ökostrom-Kraftwerke, investiert in ökologische Versorgungskonzepte und setzt sich politisch für die Energiewende ein. Siegel wie ok-power-plus und TÜV Nord, politisches Engagement und die vertragliche Verpflichtung, die Greenpeace-e.V.-Qualitätskriterien einzuhalten, machen den Anbieter empfehlenswert.
- 100 % Erneuerbare Energien (vorwiegend Wasser- und Windkraft, etwas Photovoltaik)
- ökologischer Mehrwert durch Siegel ok-power-plus belegt
- Empfehlungen: Utopia; Robin Wood 10/2024
- Energiegenossenschaft; Greenpeace-Kriterien; keine konventionellen Stromangebote, viele Spezialtarife
Wechseln zu**: Green Planet Energy -
Die naturstrom AG gehört zu den Ökostrom-Pionieren in Deutschland, mit Ökostrom aus Wasserkraft, Windkraft und Sonnenenergie für E-Autos, Wärmepumpe und anderes. Einzigartig: Anfallende Emissionen in den Vorketten (Ökoenergie-Anlagenbau etc.) werden TÜV-Nord-geprüft über zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.
- 100 % Erneuerbare Energien (Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik)
- ökologischer Mehrwert durch Siegel Grüner Strom belegt
- Empfehlungen: Utopia; Robin Wood 10/2024; "sehr gut" bei Öko-Test 4/2022
- AG im Besitz von Kleinanlegern; keinerlei fossile Stromanteile, viele Spezialtarife
Wechseln zu**: Naturstrom -
Polarstern Energie verkauft ausschliesslich Ökostrom, überwiegend aus Wasserkraft (94%). Es ist der erste Gemeinwohl-bilanzierende Energieversorger Deutschlands. Es gibt auch Wärmepumpenstrom, Autostrom und anderes mehr.
- Ökostrom aus 100 % deutscher Wasserkraft und Solarkraft
- ökologischer Mehrwert durch Grüner-Strom-Label belegt
- Empfehlungen: Utopia-Empfehlung; Robin Wood 10/2024; "gut" bei Öko-Test 4/2022
- GWÖ-bilanzierender Energieversorger
Wechseln zu**: Polarstern -
Prokon ist mit knapp 40.000 Mitgliedern Deutschlands größte Energiegenossenschaft und zu 100 % Eigentum aller Genossenschaftsmitglieder. Der Ökostrom von Prokon stammt vollständig aus eigenen Windkraftanlagen in Deutschland. Siegel wie ok-power-plus und TÜV Nord sowie eine spezielle Selbstverpflichtung machen den Anbieter empfehlenswert.
- 100 % Erneuerbare Energien (reiner Windstrom)
- ökologischer Mehrwert durch ok-power-plus-Siegel belegt
- Empfehlungen: Utopia-Empfehlung; "sehr gut" bei Öko-Test 4/2022
- Energiegenossenschaft; erzeugt mehr Ökostrom, als Kund:innen verbrauchen; keine konventionellen Stromangebote
Wechseln zu**: Prokon
Weiterlesen auf Utopia.de:
- 7 Ökostrom-Anbieter, mit denen du nichts falsch machen kannst
- Strom sparen: 15 Tipps für den Haushalt
- Die besten Öko-Stromanbieter im Vergleich
- Ökostromanbieter-Preisvergleich machen
War dieser Artikel interessant?
- Wie hoch ist der Stromverbrauch von Wärmepumpen?
- Stromverbrauch im Haushalt: So viel benötigen 2, 3, oder 4 Personen
- Hambacher Forst: Greenpeace will RWE-Revier kaufen
- Greenpeace Energy ist "beste grüne Marke" im Energiebereich
- Energiesparmodus: Warum du ihn nicht nutzen solltest
- Kühlschrank frisst zu viel Strom: Hilft der Taschenlampen-Trick?
- Ökostrom-Test zeigt Fallen bei der Tarif-Wahl auf
- Wirklich ganz aus? So stellst du fest, ob Geräte wirklich ausgeschaltet sind
- THG-Quote: So verdienst du Geld mit deinem Elektroauto