Öko-Test hat konventionelle und Bio-Sonnencremes getestet. Überraschend viele Produkte erhalten gute Noten – wir sehen die Sache ein wenig anders.
Insgesamt 27 Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 20 und 30 hat das Verbrauchermagazin Öko-Test in seiner aktuellen Ausgabe getestet. Die gute Nachricht: Die meisten Produkte schnitten im Test mit der Note „sehr gut“ oder „gut“ ab.
Zu den gut oder sehr gut bewerteten Produkten gehören auch Bio-Sonnencremes, die ausschließlich mit mineralischen UV-Filtern schützen, sowie herkömmliche Produkte mit chemischen Filtern. Anders als Öko-Test halten wir Produkte mit chemischen UV-Filtern allerdings nur für bedingt empfehlenswert.
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Mineralische und chemische UV-Filter – worin besteht der Unterschied?
Sonnencremes mit mineralischen UV-Filtern bilden eine Schutzschicht auf der Haut, sie reflektieren die gefährliche UV-Strahlung wie winzige Spiegel und sorgen so dafür, dass die UV-Strahlung gar nicht erst zu unserer Haut vordringen kann. Mineralische UV-Filter findet man vor allem in Bio-Sonnencremes, manchmal aber auch in konventionellen Produkten.
Sonnencreme: der Testbericht auf oekotest.de
Sonnencremes mit chemischen UV-Filtern wirken anders: Sie dringen in die Haut ein, nehmen die UV-Strahlung auf und machen sie unwirksam. Doch: Je nach Substanz können sich solche chemischen UV-Filter zersetzen und so Hautreizungen und Allergien auslösen. Etliche stehen zudem in Verdacht hormonell wirksam zu sein. Sie sind deshalb in Naturkosmetik verboten. Mehr dazu in unserem Beitrag: Welche Sonnencreme ist empfehlenswert?
Sonnencreme: So hat Öko-Test getestet
Im aktuellen Test hat Öko-Test nun Produkte abgewertet, die bedenkliche chemische UV-Filter enthalten. Konkret sind das drei der rund 30 in der EU zugelassenen UV-Filtern.
Daneben hat das Verbrauchermagazin die Sonnencremes auf umstrittene Konservierungsstoffe, allergisierende und problematische Duftstoffe sowie gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH) und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) untersucht. Erstere reichern sich im Körper an, letztere können krebserregende Bestandteile enthalten.
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Was Öko-Test in diesem Test nicht bewertet hat, von uns aber als durchaus als kritisch eingeschätzt wird: Nanopartikel, Mikroplastik im weiteren Sinne und weitere chemische UV-Filter. Mehr dazu nach den Test-Ergebnissen.
Öko-Test Sonnencreme: Das sind die Ergebnisse
Testsieger sind vier Naturkosmetik-Cremes sowie zwei konventionelle Sonnenschutzmittel. Darunter diese Produkte:
- Die Sonnencreme Alverde Sensitiv Sonnenmilch der Naturkosmetik-Marke von dm. Sie ist Naturkosmetik-zertifiziert, enthält allerdings Nanopartikel. Wir halten sie deshalb trotz des positiven Öko-Test-Ergebnisses nur für bedingt empfehlenswert.
- Überraschend gut hat die günstige konventionelle Sonnencreme von Aldi Süd abgeschnitten: Die Ombra Sun Sonnenmilch enthält neben mineralischen auch chemische UV-Filter und Nanopartikel. Darum halten wir diese ebenfalls nur für eingeschränkt empfehlenswert. Bei Öko-Test ist sie einer der Testsieger.
- Ein „gut“ hat im Test zudem die beliebte Nivea Sonnencreme erhalten – trotz bedenklicher (chemischer) UV-Filter. Sie enthält zudem Mikroplastik im weiteren Sinne. Wir empfehlen sie deshalb nicht.
Nur ein Produkt ist im Test durchgefallen: Die Marken-Sonnencreme Lancester Sun Beauty Velvet Milk. Sie enthält mineralische Nano-UV-Filter, bedenkliche chemische UV-Filter, halogenorganische Verbindungen, Silikone und PEG-Derivate – und erhält von Öko-Test deswegen ein „ungenügend“.
Nanopartikel & Mikroplastik: Das hat Öko-Test nicht bewertet
- Viele konventionelle Produkte, die bei Öko-Test gute Noten erhielten, enthalten Nanopartikel. In den letzten Jahren verwenden mehr und mehr Hersteller mineralischer Sonnencreme solche Partikel, damit ihre Produkte weniger auf der Haut schmieren. Wir halten die Risiken der Nanotechnologie aber noch für unzureichend erforscht und empfehlen darum keinen mineralischen Sonnenschutz, der Nanopartikel enthält. Mehr dazu in unserem Artikel: Bio-Sonnencreme: Wirksamer Schutz ohne Risiko
- Einige der getesteten Produkte enthalten Mikroplastik im weiteren Sinne: Kunststoffpartikel, die größer sind als 100 nm, also wasserlösliche, gelförmige, wachsförmige oder flüssige Kunststoffe (Polymere) vor denen Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace warnen. Mehr dazu: Was ist Mikroplastik? – Eine Definition. Solche Kunststoffe kommen in zertifizierter Naturkosmetik nicht vor, in konventioneller Kosmetik aber häufig.
Wir empfehlen deshalb die mineralischen Bio-Sonnencremes aus unserer Bestenliste. Denn diese Sonnencremes enthalten weder chemische UV-Filter, noch Nano-Partikel, Mikroplastik oder andere kritische Inhaltsstoff und sind zudem Naturkosmetik-zertifizert.
Die gesamten Testergebnisse findest du im Sonnencreme-Test der aktuellen Öko-Test-Ausgabe, online oder als Heft Juni 2018 am Kiosk.
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Weitere Themen des Verbrauchermagazins: Discounter-Marken und Eigenmarken im Vergleich, Handspülmittel, Reiseversicherungen, umweltgerechtes Wohnen und vieles mehr.
Sonnencreme: zum Testbericht auf oekotest.de
Wer keine mineralische Sonnencreme verwenden möchte: In unserem Artikel Sonnencreme-Test: Ladival, dm Sundance, Elkos zeigen wir konventionelle Sonnencremes, die wir unter Vorbehalt empfehlen.
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