Plastikmüll in den Meeren ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Mit „Strawkling“ kann jeder Einzelne etwas dagegen tun. Eine Gruppe von australischen Aktivisten zeigt, wie es geht.
Der Begriff „Strawkling“ setzt sich aus den englischen Wörtern „snorkelling“ und „straw“ zusammen – Schnorcheln und Strohhalm. Das Prinzip ist simpel: Es geht darum, beim Schnorcheln oder Tauchen Plastikmüll aufzusammeln.
Die Idee stammt von der australischen Organisation „Operation Straw“. Die Mitglieder der Organisation treffen sich regelmäßig in der Bucht Manly Cove in Sydney, um dort nach Müll zu tauchen. Da sie dabei vor allem jede Menge Strohhalme finden, nennen sie ihre Tauchaktionen „Strawkling“.
Strawkling lohnt sich
Ausgerüstet mit Schwimmbrille, Schnorchel und Flossen suchen die Aktivisten nach Plastik. In einem Video wird deutlich, wie weit der Plastikmüll schon in die Ökosysteme vor Ort eingedrungen ist: Man sieht einen Tintenfisch, der sich an einen Strohhalm klammert und ihn nicht mehr loslassen will:
Über den Sommer hat die Operation Straw in der Bucht in Sydney mehr als 2.500 Strohhalme aufgesammelt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das regelmäßige Strawkling scheint sich zu lohnen: Inzwischen finde die Gruppe dort weniger Plastik.
Wird Strawkling das neue Plogging?
Natürlich ist Strawkling nicht wirklich neu: Viele Freiwillige, Vereine oder Projekte sammeln schon lange freiwillig Müll von Stränden oder aus dem Meer auf. Aber dadurch, dass dieses Engagement nun einen Hashtag-tauglichen Namen hat, kann es zum Social-Media-Trend werden – und so noch viel mehr Menschen inspirieren.
Dass das funktioniert, zeigt zum Beispiel der „Plogging“-Trend aus Schweden. Der Begriff setzt sich aus dem schwedischen Wort „plocka“ (sammeln, suchen oder aufheben) und „Jogging“ zusammen. Beim Plogging sammeln Jogger während ihres Laufs Müll ein.
Der Trend startete in Schweden und wurde schnell in vielen anderen Ländern populär. Aus einer ursprünglich kleinen Aktion wurde eine internationale Bewegung. Ähnlich die #Trashtagchallenge, dank der Menschen weltweit Müll aufsammelten. Hoffentlich wird Strawkling ebenso erfolgreich. Im Sommer gehen viele ohnehin in Seen oder im Meer schwimmen – warum dann nicht gleichzeitig nach Müll tauchen? (Übrigens: Das soll kein Aufruf zu einem Sommerurlaub am Meer mit Flugreise sein. Auch bei uns gibt es genug zu tun!)
Wir müssen unseren Umgang mit Plastik überdenken
Strawkling allein wird das Plastik-Problem im Meer jedoch nicht lösen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass jedes Jahr acht Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer landen. Und auch unsere heimischen Flüsse sind schon voller Plastik. Um die Gewässer nicht noch weiter zu belasten, sollten wir also vor allem eines tun: weniger Plastik produzieren und verwenden. Wie du selber Plastik aus deinem Alltag verbannen kannst:
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