Einmal im Jahr veröffentlicht das Weltwirtschaftsforum seinen Risikobericht – eine Einschätzung über die größten Gefahren für die Welt. In diesem Jahr stehen erstmals in der Geschichte des Berichts ökologische Bedrohungen im Vordergrund.
Kriege, Wirtschaftskrisen oder chronische Krankheiten: Für seinen Risikobericht analysiert das Weltwirtschaftsform (WEF) die größten Bedrohungen für die Menschheit. Mehr als 750 Expert*innen und Entscheidungsträger*innen haben dafür Risiken aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Technologie, Umwelt und Gesellschaft bewertet.
Schon seit 15 Jahren veröffentlicht das WEF den Risikobericht – 2020 sind die Ergebnisse allerdings anders als sonst: Zum ersten Mal zählen die fünf größten langfristigen Risiken allesamt zu den Umweltproblemen.
WEF-Risikobericht: Die Top-10 der größten Risiken
Das WEF teilt die Risiken in seinem Bericht in verschiedene Kategorien ein: Es gibt langfristige und kurzfristige Risiken, die die Expert*innen hinsichtlich ihrer Wahrscheinlichkeit und Schwere beurteilen. Die Top-10 der langfristigen Risiken mit hoher Wahrscheinlichkeit sind in diesem Jahr:
- Wetterextreme
- Scheitern beim Klimaschutz
- Naturkatastrophen
- Artensterben
- Vom Menschen verursachte Umweltkatastrophen
- Datenbetrug oder Datendiebstahl
- Cyber-Attacken
- Wasserkrisen
- Globales Regierungsversagen (Das Unvermögen globaler Institutionen, wirtschaftliche, geopolitische oder Umwelt-Aspekte zu lösen)
- Vermögensblasen
Die Risiko-Einschätzungen des WEF im Zeitvergleich
„Es ist das erste Mal in der Geschichte der Umfrage, dass eine Kategorie alle der fünf ersten Plätze besetzt. Aber trotz der Notwendigkeit, ehrgeiziger im Klimaschutz zu sein, haben die Vereinten Nationen gewarnt, dass die Länder vom Kurs abgekommen sind, was ihre Ziele im Pariser Klimaabkommen angeht“, sagt Borge Brende, der Präsident des Weltwirtschaftsforums.
Wie sehr sich die wahrgenommenen Risiken in diesem Jahr gewandelt haben, zeigt ein Vergleich mit den Risikoberichten von 2010 und 2015:
Utopia meint: Klimakrise, Artensterben, Umweltverschmutzung: Gut, dass inzwischen selbst führende Wirtschaftsexpert*innen den Ernst der Lage anerkennen – und Umweltprobleme zu den größten Risiken für die Menschheit erklären. Bleibt zu hoffen, dass Unternehmen und politische Entscheidungsträger*innen Konsequenzen daraus ziehen und sich stärker für Umwelt- und Klimaschutz einsetzen. Aber auch jeder Einzelne kann etwas tun:
- Klimaschutz: 12 Tipps gegen den Klimawandel, die jeder kann
- 6 Dinge, die du gegen das Artensterben tun kannst
- 11 klitzekleine Alltagsdinge, die jeder für die Umwelt tun kann
- Umweltverschmutzung – und was wir dagegen tun können
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