Ob Kaugummi vegan ist oder nicht, lässt sich leider nicht eindeutig beantworten. Neben oft fragwürdigen Inhaltsstoffen steht auch die Umweltfrage zur Debatte. Doch es gibt vegane Alternativen zu herkömmlichen Kaugummis.
Dass Kaugummi vegan sein sollte, scheint zunächst selbstverständlich: Schließlich enthält er weder Eier noch Milchprodukte oder sonstige eindeutig tierische Zutaten. Allerdings sind in manchen Kaugummis tierische Produkte in weniger offensichtlicher Form enthalten. Dabei sind die Hersteller:innen nicht verpflichtet, die genaue Zusammensetzung der Kaumasse anzugeben, informiert die Verbraucherzentrale.
Ob du als Veganer:in bedenkenlos zu Kaugummi greifen kannst, hängt deshalb vom jeweiligen Produkt ab. Hier erfährst du, worauf du bei deiner Auswahl achten kannst.
Ist Kaugummi vegan? Diese Zutaten solltest du kennen
In den meisten Fällen ist Kaugummi vegan. Bei einer veganen Ernährung verzichten Menschen auf den Konsum von tierischen Produkten. Meist bestehen Kaugummis aus Kunststoff und sind daher auch für Veganer:innen geeignet.
Wenn diese Zutaten angegeben sind, ist Kaugummi nicht vegan:
- Gelatine wird aus Nebenerzeugnissen bei der Tierschlachtung gewonnen und als Geliermittel in Kaugummi und andern Süßigkeiten eingesetzt.
- Schellack (E 904) dient als Überzugsmittel. Es wird aus den Ausscheidungen der Gummilackschildlaus gewonnen und ist daher nicht vegan.
- Karmin (E 120) wird als Farbstoff in Kaugummis eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen nicht vegetarischen Stoff aus Scharlach-Schildläusen.
- Cystein (E 920) ist eine Aminosäure. Für ihre Gewinnung wird unter anderem Eiweiß aus Schweineborsten genutzt. Informiere dich beim Hersteller, ob das der Fall ist.
- Stearinsäure (E 570) ist eine Ölsäure, die aus Schweinefett hergestellt wird.
Übrigens: In einigen Kaugummis ist auch Glycerin enthalten. Glycerin kann eine tierische oder eine pflanzliche Basis haben. Ob der Kaugummi vegan ist oder nicht, musst du dann gegebenenfalls direkt bei der herstellenden Firma erfragen.
Veganer Kaugummi: Weitere Problematik
Bei der Frage, ob Kaugummi vegan ist, spielen nicht nur die Inhaltsstoffe eine Rolle. Auch umweltbezogene Aspekte sind dabei zu bedenken. Außerdem stellen sich gesundheitliche Fragen.
Der Gebrauch von Kaugummi reicht weit in die Geschichte zurück. Was früher ein natürliches Produkt aus Harzen oder anderen pflanzlichen Produkten war, ist heute meist eine künstliche Masse. In der Regel wird Kaugummi auf Erdölbasis hergestellt. Kaugummis, wie wir sie kennen, bestehen laut der Verbraucherzentrale hauptsächlich aus Kunststoff, Zucker und Geschmacksverstärkern.
Erdöl ist für Umwelt und Klima problematisch. Der Konsum schadet dem Menschen, der Umwelt und damit auch Tieren. Hinzu kommt, dass Kaugummi vorwiegend in Plastikverpackungen angeboten wird und der Verzehr somit zur Müllproblematik beiträgt.
Fazit: Kaugummi vegan und ökologisch
Ohne einen Check kannst du dir also nicht hundertprozentig sicher sein, ob dein Kaugummi vegan ist. Frage dazu bei den Herstellerfirmen nach oder achte auf ein Vegan-Logo.
Kaufe am besten vegane und ökologischere Alternativen zu herkömmlichen Kaugummis. Das dient nicht nur dem Tierwohl, sondern schont auch die Umwelt und deine Gesundheit.
Probiere zum Beispiel diese Alternativen:
- Chicle: So werden aus dem Baumsaft plastikfreie Kaugummis
- Mastix: Das steckt hinter dem Kaugummi-Harz
- Forest Gum: Der natürliche Kaugummi ohne Erdöl
Tipp: Es gibt auch natürliche Mittel gegen Mundgeruch oder schlechten Atem.