Wachsgießen macht genau so viel Spaß wie Bleigießen, ist aber ungiftig und für deine Gesundheit unbedenklich. Wir zeigen dir, wie du ohne Set daheim Wachs gießt und worauf du achten musst.
Wachsgießen als ökologische Alternative zum Bleigießen
Bleigießen wurde 2018 verboten, weil es gesundheitsschädigend ist. Bis dahin gehörte es bei vielen Familien zum Feiern an Silvester dazu. Eine witzige und vor allem unproblematischere Alternative zum Bleigießen an Silvester ist Wachsgießen.
Du brauchst zum Wachsgießen:
- eine (niedrige) Kerze
- einen alten Löffel
- Kerzen-/Wachsreste
- eine Schüssel mit möglichst kaltem Wasser
Anleitung:
- Erhitze Kerzenreste auf einem Esslöffel über einer Kerzenflamme.
- Wenn das Wachs geschmolzen ist, schütte es in ein Glas mit Wasser und Eiswürfeln. Je kälter das Wasser, umso schneller stockt das Wachs beim Eingießen. Dabei entstehen spannende Figuren und Reliefs.
- Interpretiere wie beim herkömmlichen Bleigießen die entstandenen Figuren. Für Inspiration findest du im Internet Übersichten über verschiedene Figuren und mögliche Deutungen.
Kerzenwachs ist im Gegensatz zum Bleigießen deutlich weniger bedenklich – vor allem, wenn du auf Kerzen aus Bienenwachs zurückgreifst.
Tipp: Wenn du es besonders schön machen möchtest, kannst du vor Silvester die Wachsreste in Form bringen. Dazu brauchst du eine Silikonform. Schmilz das Wachs in einem alten Topf und gib es in die Form. Wenn es ausgehärtet ist, kannst du die Wachsfigur herausdrücken und für das Wachsgießen bereitlegen.
Die "richtigen" Kerzenreste fürs Wachsgießen
Herkömmliche Kerzen auf Paraffinbasis geben gesundheitsschädliche Substanzen wie Benzol und Toluol in die Luft ab. Diese stehen im Verdacht, Allergien und Atemwegserkrankungen auszulösen. Paraffin selbst wird aus Erdöl gewonnen – herkömmliche Kerzen sind also nicht besonders nachhaltig.
Besser, du benutzt Naturprodukte wie Kerzen aus Bienenwachs zum Wachsgießen. Doch auch Kerzen aus Pflanzenölen wie Raps, Sonnenblumen oder Sojawachs sind empfehlenswert. In unserem Kerzen-Ratgeber findest du weitere Hinweise und Anbieter, die nachhaltige Kerzen verkaufen.
Gründe gegen Bleigießen
Wachsgießen ist die nachhaltigere Alternative zum Bleigießen. Beim Bleigießen wurde ein Löffel mit Blei solange über einer Kerzenflamme erhitzt, bis das Blei geschmolzen ist. Es entstanden Bleioxide, die sich in der Raumluft verteilen. Über die Atmung gelangen die giftigen Dämpfe in den Körper. Nehmen Kinder die Bleifiguren in die Hand und bedienen sich dann am Silvesterbuffet, können sogar größere Mengen in den Körper gelangen.
Blei hat eine schädigende Wirkung auf das Zentralnervensystem und die Hirnfunktionen. Studien zeigten, dass bereits geringe Mengen bei Kindern zu Intelligenz-, Aufmerksamkeits- und Reaktionseinschränkungen führen können (Stiftung Warentest).
Und auch für die Umwelt ist Blei schädlich – für das Trinkwasser, den Boden, die Luft und für Nahrungsmittel gibt es deswegen Grenzwerte. So soll die Verbreitung von Blei in der Umwelt und damit die Belastung für den Menschen verringert werden.
Ein weiteres Risiko beim Bleigießen war: Wenn das heiße Metall anfängt zu spritzen, kann es auch zu Verbrennungen kommen. Außerdem muss Blei fachgerecht entsorgt werden: Alle Bleireste und die Gegenstände, die mit Blei in Berührung gekommen sind, dürfen nicht in den normalen Hausmüll. Sie gehören in den Sondermüll.
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