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Die Anfeindungen gegen Greta Thunberg haben einen widerlichen Höhepunkt erreicht

Greta Thunberg, Klimakonferenz, New York
Foto: Anders Hellberg

Greta Thunberg wird regelmäßig kritisiert – in den letzten Wochen haben die Angriffe jedoch eine neue Dimension angenommen: Beleidigungen über ihr Aussehen, Witze über ihr Asperger-Syndrom und Todeswünsche. In Rom haben Unbekannte nun sogar eine Greta-Puppe an einer Brücke aufgehängt.

Greta Thunberg streikt seit etwas mehr als einem Jahr fürs Klima – und fast genauso lange wird sie dafür angefeindet. Selbst hochrangige Politiker weltweit halten es für notwendig, Greta zu kritisieren, darunter die Staatschefs Donald Trump oder Wladimir Putin.

In letzter Zeit ist der Ton der Greta-Gegner skrupelloser geworden. Ein Zwischenfall in Rom zeigt, wie weit der Hass inzwischen geht: Unbekannte haben dort an einer Brücke eine Greta-Puppe aufgehängt – die Puppe war am Hals an einem Seil befestigt und baumelte vom Brückengeländer. Wie Fotos zeigen, sieht die Konstruktion aus, als hätte sich eine Person erhängt.

Greta Thunberg, Rom, Puppe
Die Greta-Puppe. (Foto: Screenshot Twitter Virginia Raggi)

„Greta ist euer Gott“

Es besteht kein Zweifel daran, dass mit der Puppe Greta gemeint war: Die Figur trägt Gretas Markenzeichen – zwei lange Zöpfe – und ein gelbes Regencape. Über der Puppe hing außerdem ein Schild mit den Worten „Greta ist euer Gott“.

Virginia Raggi, Bürgermeisterin von Rom, tweete am Montag ein Foto der hängenden Greta-Puppe. „Eine Schande, die Puppe von Greta Thunberg“, schrieb sie dazu. Raggi sprach Greta und ihrer Familie außerdem die Solidarität von Rom zu und erklärte „Unser Klimaengagement hört nicht auf.“

Einflussreiche Männer wünschen Greta Thunberg den Tod

Ob die Unbekannten Greta mit der Puppe wirklich einen Todeswunsch oder sogar eine Todesdrohung schicken wollten, ist unklar. Es wäre aber nicht das erste Mal: Erst vor kurzem schrieb der Franzose Bernard Chenebault auf Facebook, er wünsche sich, dass jemand Greta Thunberg erschieße. Chenebault war zu diesem Zeitpunkt Präsident des „Palais de Tokio“, Europas größtem Zentrum für zeitgenössische Kunst.

Arron Banks, ein einflussreicher britischer Geschäftsmann und Brexit-Sponsor twitterte während Gretas Segelreise nach New York: „Freak-Yacht-Unfälle passieren im August.“

Die Beleidigungen und Drohungen gehen zu weit

Greta Thunberg, Opec
Greta Thunberg in ihrer Heimat Schweden. (Foto: © Utopia/Vipasana Roy)

Die Liste an beleidigenden Aussagen oder Drohungen ließe sich fortführen. Man fragt sich: Woher kommt all die Feindseligkeit? Natürlich polarisiert Greta Thunberg mit ihren schonungslosen Forderungen und ihrer anklagenden Art. Sätze wie „Ich will, dass ihr in Panik geratet“ sind nicht jedermanns Sache. Man kann sie nervig finden, sich über die viele Berichterstattung zu ihrer Person aufregen oder sie inhaltlich kritisieren. Aber die üblen Beschimpfungen und Todeswünsche gehen eindeutig zu weit.

Greta bleibt sachlich

Denn Greta bekommt die Angriffe und Drohungen mit – und muss mit ihren jungen 16 Jahren damit klarkommen. Bislang nimmt sie den Hass scheinbar gelassen. „Ich schätze, sie fühlen sich einfach ziemlich bedroht von uns“, schrieb sie erst vor wenigen Wochen. Greta Thunberg bleibt im Gegensatz zu ihren Kritikern auf der sachlichen Ebene. Selbst wenn sie sich über die Anfeindungen äußert, stellt sie das eigentliche Thema – den Klimaschutz – in den Vordergrund. Sie beweist mit ihren 16 Jahren mehr Größe und Anstand als die vielen mächtigen Männer, die sie beleidigen.

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