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Fürs Klima: Journalistin will Haustiere abschaffen – und erntet Shitstorm

Hund, Katze, Haustier, abschaffen
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Hunde und Katzen fressen hauptsächlich Fleisch – und belasten damit das Klima. Eine Journalistin fordert nun, die Haustiere nicht mehr zu halten oder zu züchten. Ihre Aussagen haben im Netz für Ärger gesorgt.

Haustiere sind treue Begleiter und aus vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Laut Statista leben in Deutschland etwa 34,4 Millionen Haustiere – am stärksten vertreten sind Katzen (14,8 Millionen) und Hunde (9,4 Millionen). Das Problem: Die Tiere brauchen Fleisch, Wasser, Medikamente und Zubehör wie Leinen, Spielzeug oder Kratzbäume. Vor allem wegen ihres hohen Fleischkonsums gelten sie als Klimasünder.

Die Journalistin Katharina Schwirkus fordert deswegen auf der Online-Nachrichtenseite „Neues Deutschland“: „Lasst uns die Köter abschaffen!“ Sie schreibt in ihrem Artikel: „Wer dem Klima etwas Gutes tun will, sollte sich weder einen Hund, noch Katze anschaffen. Langfristig sollte die Züchtung der Vierbeiner eingestellt werden.“

Katzen und CO2-Emmissionen

Schwirkus nennt in ihrem Artikel einige Fakten, die verdeutlichen, wie schädlich Haustiere fürs Klima sind. Demnach verursache eine Hauskatze in Deutschland jährlich ungefähr so viel CO2 wie ein durchschnittlicher Mensch in Ägypten. (2,2 Tonnen – die Zahl stammt aus dem „Beschiss-Atlas“ von 2012) Wenn Hund und Katze hochwertiges Fleisch statt herkömmlichem Dosenfutter bekomme, sei die CO2-Bilanz noch schlechter.

Was die Journalistin außerdem stört: Katzen töten Vögel und Kleintiere und Hunde brauchen Hundekotbeutel aus Plastik, die nicht recycelt werden. Das „romantische Bild“ von Haustieren müsse endlich dekonstruiert werden. „Kindern sollte schon in jungen Jahren klar gemacht werden, dass es absolut egoistisch ist, in einer Stadt einen Hund oder eine Katze zu halten“, schreibt Schwirkus. Ihre Forderungen:

  • Anhebung der Hundesteuer.
  • Keine Haustiere in Cafés, Supermärkten und Restaurants.
  • Sanktionen für Hundebesitzer, die sich nicht um „den Dreck ihrer Tiere“ kümmern.

Shitstorm und Beleidigungen auf Twitter

Hundeallergie
Ein Leben ohne Hunde? Für viele undenkbar. (Foto: CC0 / Pixabay / Fran__)

In den sozialen Medien kam Schwirkus Artikel nicht gut an. Auf Twitter beschwerten sich hunderte Nutzer über die Forderungen – viele davon mit üblen Beschimpfungen. Die User warfen ihr unter anderem Tierhass, Herzlosigkeit und eine faschistische Einstellung vor.

„Was in der ihrem Leben ist denn schief gegangen? Menschen, die keine Tiere mögen, sind abzuschaffen. Ist ja ekelhaft, so ein Kommentar“, kommentierte eine Person beispielsweise. „Nach diesem Artikel bin ich Katharina Schwirkus entfolgt. […] Tiere haben das gleiche Existenzrecht wie Menschen. Und Haustiere sind für viele Menschen absolut wichtig“, lautet ein anderer Kommentar.

Schwirkus reagierte ebenfalls in einem Tweet auf den Shitstorm: „Also, das mein leicht ironisch geschriebener Kommentar „Lasst uns die Köter abschaffen“ für so viel Wirbel sorgen würde, hätte ich wirklich nicht gedacht.“

Haustiere haben Vorteile – aber auch über die Nachteile darf man reden

Glückliche Katze mit neuem Kratzbaum.
Katze mit Kratzbaum aus Naturmaterialien. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Die Journalistin ist mit ihrer Kritik an Haustieren allerdings nicht allein. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, wie umweltschädlich Hund, Katze und Co. sind – etwa Untersuchungen aus der Schweiz oder den USA. Laut der amerikanischen Studie sind Hunde und Katzen in den USA für die Emission von 64 Millionen Tonnen Treibhausgase im Jahr verantwortlich.

Allerdings haben Haustiere auch Vorteile: Hundehalter beispielsweise bewegen sich durch die täglichen Gassi-Runden viel an der frischen Luft, was gut für die Gesundheit ist. Außerdem spenden Haustiere Trost – viele Menschen wären ohne sie einsam. Kindern helfen sie, einen wertschätzenden Umgang mit anderen Lebewesen zu lernen. Haustiere ganz „abzuschaffen“, ist also keine Lösung. Trotzdem ist es berechtigt, über ihre Ökobilanz zu sprechen – und zu überlegen, wie man diese Bilanz verbessern kann. Einige Ideen:

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