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Hummus bei Öko-Test: Bio ist fast immer „sehr gut“

Wie gesund ist Hummus? Hummus bei Öko-Test
Fotos: © Öko-Test

Der Kichererbsendip Hummus gilt als gesund – aber stecken vielleicht Schadstoffe drin? Das wollte Öko-Test genauer wissen und hat Hummus von Edeka, Lidl & Co. getestet – mit einem recht eindeutigen Ergebnis: Bio ist besser.

Kichererbsen sind eiweiß- und ballaststoffreiche Hülsenfrüchte und vor allem bei vielen fleischlos lebenden Menschen als gesundes Superfood beliebt. Sie bilden die Basis für Hummus, das als Dip und Brotaufstrich viele Fans hat und mittlerweile in jedem Supermarkt zu finden ist.

Öko-Test hat für die November-Ausgabe 19 Hummus-Produkte im Labor untersucht und von Sensorik-Fachleuten probieren lassen, darunter zehn Bio-Produkte. Getestet wurde vor allem auf verschiedene Pestizide und Schadstoffe.

In der Vergangenheit fand Öko-Test in Hummus erhöhte Cadmium-, Glyphosat- und Mineralölrückstände. Und heute? Immerhin: Cadmium ist im aktuellen Hummus-Test kein Problem mehr.

Öko-Test: Gesunder Hummus mit Schadstoff-Problemen

Spuren von Glyphosat und anderen Pestiziden stecken aber immer noch in einigen Produkten: Im Chef Select Hummus Classic von Lidl und Wonnemeyer Hummus Classic von Aldi wies das Labor Spuren von Glyphosat nach. Diese sind zwar rein rechtlich nicht zu beanstanden, da sie unterhalb der erlaubten Grenzwerte liegen. Öko-Test wertet Spuren besonders bedenklicher Pestizide dennoch ab. Um die Frage, ob Glyphosat potenziell krebserregend ist oder nicht, sowie um die weitere Zulassung des Herbizids wird seit Jahren gestritten.

Egal, was Öko-Test ins Labor schickt, meistens finden die Tester:innen Mineralölrückstände. Auch in mehreren Hummus-Packungen konnten sie Mineralölrückstände nachweisen. Ausgerechnet ein Bio-Produkt enthält die besonders bedenklichen aromatischen Kohlenwasserstoffe (MOAH). Einige Verbindungen aus dieser Stoffgruppe gelten als krebserregend. In drei weiteren Produkten stecken gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH bzw. MOSH-Analoge). Diese reichern sich im Körper an – mit bislang unklaren Folgen. Mineralölrückstände können durch Kontakt mit Schmieröl oder aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen.

Öko-Test Hummus: Alle Testergebnisse als PDF kaufen

Bio ist fast immer „sehr gut“ – mit einer deutlichen Ausnahme

Acht von zehn getesteten Bio-Hummus-Produkten erhalten die Note „sehr gut“. Darunter zum Beispiel zwei Produkte von Alnatura (Hummus Classic im Plastikbecker und Hummus Natur im Schraubglas), der Edeka Bio Hummus Natur aus dem Kühlregal und der Rewe Bio Hummus Natur, ebenfalls aus dem Kühlregal.

Der einzige Hummus im Test, der mit „mangelhaft“ durchfällt ist ebenfalls ein Bio-Produkt: Der K-Take it Veggie Hummus (Kaufland) enthält MOAH (s. oben) und außerdem PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung.

Hummus im Test: Wie gut schmeckt das?

Nur in vier der 19 untersuchten Produkte fanden die Sensorik-Tester:innen Fehler bei Geschmack oder Geruch, am deutlichsten beim King Cuisine Hummus: Hier bemängeln sie einen „galligen“ Fremdgeschmack und eine „deutlich anhängende Bitternote“. Drei weitere Produkte fanden die Fachleute bitter oder sauer, beim Wonnemeyer Hummus Classic von Aldi, der schon durch Glyphosat-Rückstände auffiel, wird eine dominante Essignote kritisiert. Das Produkt schneidet insgesamt mit „befriedigend“ ab.

Alle Testergebnisse findest du in der Ausgabe 11/2023 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

Die Alternative: Gesunden Hummus selber machen

Hummus besteht klassischerweise nur aus Kichererbsen, Tahini (Sesampaste), Zitronensaft, Öl, Knoblauch, Salz und Gewürzen. Den Dip selber zu machen braucht nur minimalen Aufwand und wenige Minuten: Alles in den Mixer werfen, auf den Knopf drücken, fertig.

Hier findest du ein klassisches Rezept:

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