Hummus ist längst im Kühlregal aller großen Supermärkte erhältlich. Doch wie gut ist der Hummus? Öko-Test hat 18 Produkte auf Schadstoffe getestet – und unter anderem Cadmium und Glyphosat gefunden.
Über den Geschmack lässt sich streiten, über die Inhaltsstoffe nicht. Öko-Test hat 18 Hummus-Produkte auf bedenkliche Inhaltsstoffe getestet und ist fündig geworden: In den Produkten mehrerer Supermarkt-Ketten sind verschiedene Schadstoffe enthalten.
Aber Hummus aus dem Supermarkt ist nicht per se schlecht. Viele Produkte haben im Hummus-Test „gut“ oder sogar „sehr gut“ abgeschnitten, besonders Bio-Hummus konnte überzeugen. Im Geschmackstest haben Sensorikprüfer zudem untersucht, ob das Fertigprodukt aus dem Kühlregal an das Original aus dem Orient herankommt.
Hummus bei Öko-Test: Glyphosat und Cadmium entdeckt
Hummus besteht aus Kichererbsenpüree, Tahini, Knoblauch, Gewürzen und etwas Wasser (lies auch: Hummus selber machen: Rezept). Öko-Test hat allerdings in einigen Produkten auch krebsverdächtige Glyphosat oder das Schwermetall Cadmium in erhöhter Konzentration nachgewiesen. In drei Hummus-Cremes stecken sogar beide Stoffe drin: In den Produkten von Lidl, Edeka und Penny. Kichererbsen nehmen in der Natur besonders leicht Cadmium auf, wenn es in höheren Mengen im Boden vorkommt. Auch über die Sesam-Paste Tahini kann Cadmium ins Hummus gelangen.
In allen drei Produkten liegt die Menge an Glyphosat- und Cadmium-Rückständen innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte und tolerierbaren Richtwerten. Öko-Test weist aber darauf hin, dass die Grenzwerte sehr hoch sind und Stoffe wie Glyphosat in Lebensmitteln auch in geringen Mengen nichts zu suchen haben. Der Gehalt an Cadmium ist sogar so hoch, dass 100 Gramm Hummus mehr als die Hälfte der tolerierbaren Cadmium-Tagesdosis enthalten. Bei anderen Herstellern war Cadmium kein nennenswertes Problem.
Jetzt Öko-Test Humus als ePaper kaufen**
Empfehlenswert: Bio-Hummus überzeugt Öko-Test
Hummus ohne Schadstoffe und top im Geschmack: Bio-Hummus hat bei Öko-Test am besten abgeschnitten. Fünf der sieben Bio-Produkte sind „sehr gut“. Sie sind nicht nur frei von Schadstoffen, sondern schmecken auch hervorragend. Die Bestnote haben zum Beispiel der Alnatura Hummus Classic bekommen sowie der Hummus Natur von Dm im Glas.
Daneben hat auch ein herkömmlicher Hummus von einem Feinkost-Hersteller die Note „sehr gut“ bekommen: Der Obela Hummus Classic von Reichold Feinkost konnte die Tester überzeugen. Für einige weitere konventionelle Hersteller gab es die Note „gut“.
Mineralöl im Hummus – (k)ein Problem
Viele Lebensmittel sind mit Mineralöl verunreinigt, wie zum Beispiel Untersuchungen von Schokolade, Parmesan, Eis und Zwieback gezeigt haben. Auch in einigen Hummus-Pasten ist Mineralöl nachweisbar, wenn auch nur in kleineren Mengen. Die besten Bio-Produkte waren frei von Mineralöl, in drei Pasten hat Öko-Test erhöhte Mengen gefunden. Im Hummus waren aber nicht die krebsverdächtigen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), sondern lediglich gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH). Sie können sich im Körper anreichern – mit ungewissen Folgen.
Jetzt Öko-Test Humus als ePaper kaufen**
Die Hersteller verweisen darauf, dass sich die Mineralölgehalte innerhalb des Orientierungswertes für pflanzliche Öle befindet. Für Öko-Test aber „ein schwaches Argument“, da dieser Wert ohnehin viel zu hoch liegt. Die vielen anderen Hersteller zeigen, dass Hummus auch ohne bedenkliches Mineralöl auskommen kann. Wer auf Nummer sicher gehen will was Inhaltsstoffe und Geschmack angeht, der kann seinen Hummus auch ganz einfach selber machen: hier ein Hummus-Rezept.
Alle Details findest du in der Ausgabe 01/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
Mehr Beiträge zu dem Thema bei Utopia:
- Kichererbsen-Nährwerte: So gesund ist die Hülsenfrucht
- Falafel-Rezept: Das Original selber machen
- Vegane Dips: Leckere Rezepte mit wenigen Zutaten
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?