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Gegrillter Hund: Tierschutzorganisation provoziert in Düsseldorfer Innenstadt

Hund, gegrillt, Peta
Foto: © Peta Deutschland

In der Altstadt von Düsseldorf gab es am Samstag ein „Hunde-Barbecue“. Die Aktion sorgte vor Ort für Irritation – das steckt dahinter.

Die Sommerzeit ist Grillzeit – in der Innenstadt von Düsseldorf kam am Samstag jedoch ein Grillgut zum Einsatz, das viele Passant*innen verstörte: ein gehäuteter Hund, an dessen Kopf noch das Fell zu sehen war.

Zur Beruhigung vorweg: Es handelte sich dabei um eine Attrappe. Die ist bereits viel herumgekommen und war im vergangenen Jahr bereits unter anderem in Erfurt und Jena im Einsatz. Das täuschend echt wirkende Objekt ist nämlich das Kernutensil einer Aktion der Tierschutzorganisation Peta.

Kampagne für vegane Lebensweise

Mit einer ähnlichen Aktion informierte PETA in Sydney über die Thematik.
Hund auf dem Grill: Mit einer ähnlichen Aktion informierte PETA in Sydney über die Thematik. (Hund auf dem Grill: Mit einer ähnlichen Aktion informierte PETA in Sydney über die Thematik. Foto: © PETA Australia)

Es handelt sich dabei um eine bundesweite Kampagne von Peta. Das Ziel ist, Menschen mit der Frage zu konfrontieren: „Wenn Sie keinen Hund essen würden, warum dann ein Schwein?“ Peta will damit gegen die Ungleichbehandlung von Tieren protestieren und für eine vegane Lebensweise werben. Neben dem Standgrill informierten die Tierschützer*innen die Passant*innen in Düsseldorf mit Flyern und Gesprächen.

„Es macht keinen Unterschied, ob das Fleisch auf unseren Tellern von einem Huhn, Rind oder Hund stammt – denn alle Tiere leiden gleich“, so Stefanie Scholz, Leiterin des Streetteam Düsseldorf, in einem Statement. „Mit unserer Aktion appellieren wir an das Mitgefühl der Menschen und möchten sie dazu animieren, anstelle der zerstückelten Teile einer Tierleiche lieber Gemüse oder Fleischalternativen auf den Grill zu legen.“

Peta wird oft für provokante Aktionen kritisiert

Peta setzt sich gegen sogenannten „Speziesismus“ ein (die Auffassung, dass Menschen anderen Lebewesen überlegen sind) und leitet daraus ab, dass Tiere nicht dazu da sind, gegessen oder in anderer Weise ausgebeutet zu werden. Die Organisation ist für ihre teilweise extremen Aktionen bekannt und geriet dafür schon oft in die Kritik – zum Beispiel für die Kampagne „Holocaust auf dem Teller“, die plakativ Bilder von Massentierhaltung und Aufnahmen aus KZs gegenüberstellte.

Das „Hunde-Barbecue“ erregt in jedem Fall Aufsehen

Utopia meint: Ob man die Aktionen von Peta persönlich gutheißt oder nicht: Die Organisation erregt mit ihrem „Hunde-Barbecue“ in jedem Fall Aufsehen und gibt Denkanstöße, wie etwa den, dass die Unterscheidung Nutztier/Haustier unserem Kulturkreis entsprungen ist – und dass ein Schwein in Sachen Intelligenz und Schmerzempfinden einem Hund in nichts nachsteht.

Ob Peta mit dieser Aktion Menschen tatsächlich von einer veganen Lebensweise überzeugen wird, bleibt fraglich. Bei vielen, die gerne Fleisch essen, erzeugt der gegrillte Hund wohl eher Abwehr, als dass er zur Reflexion über den eigenen Fleischkonsum inspiriert. Dabei muss es nicht immer ganz oder gar nicht sein: Auch wer weniger Fleisch isst (aus artgerechter Haltung), geht schon einen Schritt in die richtige Richtung. Denn angefangen bei Tierleid und Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung bis hin zum enormen Ressourcenverbrauch, der Fleisch zu einem klimaschädlichen Lebensmittel macht – die Fleischproduktion ist aus vielen Gründen problematisch.

Gerade in der Grillsaison lohnt es sich, einmal über den Tellerrand zu schauen und vegetarisches Grillen auszuprobieren – das ist in jedem Fall geschmackvoller als Hund auf dem Rost!

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