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Das Jenke-Experiment: RTL-Journalist isst täglich 1 Kilo Fleisch – und wird krank

Das Jenke-Experiment zu Fleischkonsum
Foto: TVNOW / Verena Sieben

„Das Jenke-Experiment“ zeigt immer wieder ungewöhnliche Selbstversuche. Besonders aufsehenerregend war ein Experiment im Jahr 2020: Zwei Wochen lang aß er täglich ein ganzes Kilo Fleisch. Sein Körper regierte teils heftig. Im Anschluss ernährte er sich zwei Wochen lang vegan

Für seine Doku-Reihe „Das Jenke-Experiment“ stellt sich Journalist Jenke von Wilmsdorff bei RTL regelmäßig extremen Situationen. Gesellschaftliche Themen wie Alkoholmissbrauch, Armut, aber auch bestimmte Ernährungsformen probiert er dabei am eigenen Leib aus.

Zuletzt sorgte er Anfang November 2021 für Aufsehen: 14 Tage lang ernährte sich Jenke von Wilmsdorff ausschließlich von konventionellen – also potenziell Pestizid-belasteten – Lebensmitteln. Schon nach wenigen Tagen hatte er mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen. 

Mit diesem Experiment hat der Journalist eine emotionale Debatte über Bio-Lebensmittel angestoßen – aber es war nicht das erste mit großem Diskussionspotenzial. Bereits im Frühjahr 2020 setzte er sich einem ähnlich ungesunden Versuch aus: Was passiert, wenn man sehr viel Fleisch zu sich nimmt?

Fleisch-Experiment: Gichtanfall nach zwei Tagen

Das Experiment strahlte RTL im März 2020 und dann noch einmal im Juli aus. Jenke musste dafür zwei Wochen lang täglich ein Kilogramm Fleisch essen. Unter dem Titel: „Tiere lieben und essen – Wie viel Fleisch muss sein?“ wollte er zeigen, was übermäßiger Fleischkonsum mit seinem Körper anrichtet.

Im Kontrast dazu ernährte sich Jenke im Anschluss zwei Wochen lang vegan. Auch hier interessierte ihn der gesundheitliche Aspekt des Fleischverzichts – also die Frage, ob eine rein pflanzliche Ernährung tatsächlich gesünder ist.

Um seinen gesundheitlichen Zustand zu überprüfen, hat sich Jenke während der Fleisch-Phase diversen Leistungstests unterzogen. Dabei wurden etwa seine Blutwerte analysiert und seine Erektionsfähigkeit ermittelt. Sein Körper zeigte schnell direkte Reaktionen auf den übermäßigen Fleischkonsum: Bereits nach zwei Tagen erlitt Jenke einen Gichtanfall.

Nach dem Selbstversuch: Jenke wird zum Vegetarier

Während des vierwöchigen Experiments hat sich Jenke auf einem Bauernhof in Hamm einquartiert. Um die Lebewesen hinter den tierischen Produkten kennenzulernen, begleitete er dort die Mastschweine „Elsa“ und „Schmali“, mistete ihren Stall aus, fütterte und trainierte sie. Und stand am Ende vor der Frage: Elsa und Schmali schlachten oder am Leben lassen?

Jenke rettete beide Schweine und kündigte an, dass sie auf Kosten von RTL bis zu ihrem natürlichen Lebensende auf ihrem Heimat-Bauernhof in Nordrhein-Westfalen leben würden. Seine Entscheidung die Tiere am Leben zu lassen hatte auch für den Journalisten selbst Konsequenzen: Von nun an muss er vegetarisch leben, so der Deal.

Das Jenke-Experiment zu Fleischkonsum
Jenke von Wilmsdorff mit Mastschwein Elsa. (Foto: TVNOW / Stefan Gregorowius)

Hier klingt bereits an: In der Sendung beschäftigte sich Jenke nicht nur mit der gesundheitlichen, sondern auch noch mit einer anderen Frage: Welche Mengen Fleisch sind ethisch und im Blick auf die Umwelt vertretbar? Dafür reiste er nach Indien und besuchte die Religionsgemeinschaft „Bishnoi“. Bei dieser ist der Verzehr von Fleisch gesellschaftlich geächtet.

Zu viel Fleisch ist ungesund

Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) isst jede:r Deutsche durchschnittlich rund 57,3 Kilogramm Fleisch im Jahr (Zahlen von 2020). Das sind etwa 157 Gramm (0,157 Kilogramm) Fleisch am Tag. Mit einem Kilo pro Tag lag Jenke deutlich über dem durchschnittlichen Verzehr.

Dass zu viel Fleisch ungesund ist, ist nichts Neues: Studien zufolge soll es die Lebenserwartung verkürzen und das Risiko für Infarkt, Schlaganfall, Diabetes und diverse Krebsleiden erhöhen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb: Wer Fleisch isst, sollte nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche verzehren – also höchstens halb so viel, wie es derzeit der Fall ist.

Fleischverzicht ist besser für die Umwelt

Weniger Fleisch zu essen ist aber nicht nur gesund, sondern auch besser für die Umwelt: Die Fleischindustrie gehört zu den umweltschädlichsten Branchen überhaupt. Viehzucht und Tierhaltung verursachen hohe Treibhausgas-Emissionen, die Futterproduktion beansprucht riesige landwirtschaftliche Flächen.

Nicht nur auf Fleisch, sondern gänzlich auf tierische Produkte zu verzichten, hat den größten Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Laut einer Studie vom Juli 2018 macht die Produktion tierischer Produkte 60 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen aus. Ohne Fleisch- und Milchprodukte könnten die Agrarflächen weltweit um bis zu 75 Prozent reduziert werden.

Eine vegane Ernährung sei wahrscheinlich die effektivste Weise unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, sagte der Leiter der Studie damals. „Auf Tierprodukte zu verzichten bringt deshalb weit mehr als der Versuch nur nachhaltig produzierte Fleisch- und Milchprodukte zu erwerben.“

Mehr lesen: 10 Tipps um ein bisschen veganer zu werden

Utopia meint: „Das Jenke-Experiment“ liefert nicht nur Informationen, sondern vor allem Unterhaltung. Ob es dafür notwendig war, dass sich Jenke in gesundheitliche Gefahr begibt, darf man hinterfragen. Denoch zeigte der Journalist damit eindrucksvoll, was Fleischkonsum mit unserem Körper anrichten kann – und das ist für sich schon eine deutliche Warnung an alle, die Fleisch essen.

Zwar wissen die meisten inzwischen, dass zu viel Fleisch der Gesundheit schadet. Die Auswirkungen ungesunder Ernährung spürt man aber selten so unmittelbar. Wenn „Das Jenke-Experiment“ dazu führt, dass mehr Menschen ihren Fleischkonsum hinterfragen und künftig weniger oder gar keine tierische Produkte mehr essen, ist das eine gute Sache. Nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Umwelt und die Tiere.

Anschauen: „Das Jenke-Experiment: Tiere lieben und essen – Wie viel Fleisch muss sein?“ lief am Mittwoch den 01.07. um 20.15 Uhr bei RTL. Weitere Folgen sind bei TVNow verfügbar.

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