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Aktivist:innen bespritzen Van-Gogh-Gemälde mit Tomatensuppe

Aktivist:innen bespritzen Van-Gogh-Gemälde
Foto: Twitter / Just Stop Oil

Zwei Aktivist:innen haben in London ein berühmtes Gemälde von Vincent van Gogh mit Tomatensuppe bespritzt. Sie wollen so auf die Klimakrise aufmerksam machen. Dem Bild soll allerdings nichts passiert sein.

Mit Tomatensuppe gegen van Gogh. Zwei Anti-Öl-Aktivist:innen bespritzten am Freitag das berühmte Gemälde „Sonnenblumen“ des niederländischen Künstlers Vincent van Gogh im Museum National Gallery in London mit Tomatensuppe aus der Dose.

Das Bild soll laut Museum unbeschadet sein, da das Bild im Wert von geschätzten 84 Millionen Euro durch eine Glasscheibe geschützt ist. Lediglich kleine Schäden am Rahmen sollen durch den Vorfall entstanden sein. Wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch nahm die Londoner Polizei die Aktivist:innen nach der Aktion fest, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.

Forderung: Öl- und Gasprojekte sollen gestoppt werden

Die Aktivist:innengruppe Just Stop Oil twitterte: „Ist Kunst mehr Wert als Leben? Mehr als Esse? Mehr als Gerechtigkeit? Was nützt Kunst angesichts des Zusammenbruchs der Zivilgesellschaft?“ Weiter heißt es „Die Lebenshaltungskostenkrise und Klimakrise wird durch Öl und Gas getrieben.“ Mit der Aktion fordert die Gruppe die britische Regierung auf, Öl- und Gasprojekte zu stoppen.

Die Aktion ist jedoch kein Einzelfall. In den letzten Wochen klebten sich weitere Aktivist:innen an den Rahmen oder das Glas von berühmten Gemälden. Beispielsweise in Dresden an die „Sixtinische Madonna“ von Raffael.

Utopia meint: Es ist verständlich, dass Menschen aufgrund der momentanen Krisen (Krieg, Energie, Klima, Wirtschaft) gefrustet sind und sich Gehör verschaffen möchten. Und je extremer ein Protest ist, desto mehr Aufmerksamkeit zieht er auf sich. Doch der Zusammenhang von Vandalismus gegen Kunstwerke und der Klimakrise ist arg konstruiert. Die unklare Zielgerichtetheit der Aktion wird jedoch vermutlich dazu führen, dass die meisten Menschen die Aktion als schwachsinnig werten werden. Im schlimmsten Fall könnte das wohl eher dazu führen, dass die Aktivist:innen als extrem und unreflektiert wahrgenommen und nicht ernstgenommen werden. Und genau darum könnte die Aktion dem Klimaschutz womöglich mehr schaden als nützen.

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