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Fleischfressender Wurm breitet sich in Deutschland aus – Bundesamt befürchtet Plage

Plattwurm Obama nungara
Foto: Twitter - Jean-Lou Justine

Der fleischfressenden Plattwurm Obama nungara breitet sich in Deutschland aus. Laut Expert:innen droht er, zu einer ernsten Plage zu werden. Durch ein wachsames Auge können Menschen in Deutschland helfen, seine Ausbreitung zu verhindern.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) warnt vor dem fleischfressenden Plattwurm Obama nungara. Demnach handle es sich bei dem Wurm um eine „potenziell invasive Art“. Für die heimische Biodiversität könne das Tier eine Bedrohung darstellen, so das Amt. 

In Deutschland breitet sich der bereits angesiedelte Wurm derzeit weiter aus. Als gefährlich gilt er, da er als Fleischfresser auch Kleintiere wie Schnecken, Würmer und Insekten verspeist. Gleichzeitig hat er den Expert:innen zufolge keine natürlichen Feinde, die sein Ausbreiten verhindern. 

Laut BfN fördern die steigenden Temperaturen infolge des Klimawandels die Ausbreitung invasiver Arten in Europa.

Bedrohung für die Ökosysteme

Erstmals in Deutschland gesichtet wurde der Obama nungara laut BfN im Jahr 2020. Ursprünglich stamme die Art aus Südamerika. Die Expert:innen vermuten, dass er durch den Pflanzenhandel nach Europa kam. 

Als „potenziell invasive Art“ hat das BfN den Plattwurm auf die Beobachtungsliste gesetzt. Denn Expert:innen zufolge könne er eine Bedrohung für die heimischen Ökosysteme darstellen. Die ausbreitende Art frisst Regenwürmer und Schnecken, die im Ökosystem eine wichtige Rolle für die Bodenqualität spielen. So könnte der fleischfressende Plattwurm die ohnehin schon bedrohte Artenvielfalt in Deutschland weiter gefährden. 

Bereits in vier Bundesländern gesichtet

Über das Portal iNaturalist können Nutzer:innen weltweit gesichtete Arten dokumentieren. Zu dem Nungara-Plattwurm gab es bestätigte Sichtungen bereits in Baden-Württemberg, Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. Laut BfN wurden zudem auch in Bayern Exemplare gesehen.

Bei Twitter posteten einige User:innen Fotos von dem Wurm. Wie dieser Nutzer, der einen Obama nungara in Duisburg zu Gesicht bekam:

Auch in anderen europäischen Ländern tauchte der Obama nungara bereits auf. Laut einem Forscherteam um den Pariser Parasitologen Jean-Lou Justin ist der Wurm insbesondere in Frankreich weit verbreitet.

Wie erkennt man den Obama nungara?

Charakteristika des fleischfressenden Nungara-Plattwurms sind übereinstimmenden Berichten zufolge folgende:

  • Länge: Zwischen 5 und 8 Zentimetern kann der Obama nungara lang werden.
  • Körper und Farbe: Die Körperfarbe variiert von orange bis schwarz. Meistens ist der Wurm dunkelbraun. Überzogen ist der Wurm mit einer glänzenden, schleimigen Schicht.
  • Kopfform: Der Wurm läuft an der Seite des Kopfes spitz zu.
  • Lebensraum: Der Plattwurm lebt an Land und ist an dunklen, feuchten Stellen zu finden.

Was tun gegen den fleischfressenden Wurm?

Laut BfN vermehrt sich die Art insbesondere durch den Transport von Zierpflanzen und Erde. Deswegen empfiehlt das BfN den Kauf regionaler Produkte. Außerdem sollten Kund:innen neugekaufte Pflanzen und Erde genau kontrollieren. Eingeführte Würmer sollten nicht ausgesetzt werden. Um ihre Verbreitung zu verhindern helfe es zudem, gesehene Würmer zu melden.

Die Schweizer Fachstelle für invasive Arten und die Arbeitsgruppe Cercle exotique empfehlen zudem, gefundene Würmer in Seifenwasser zu werfen, um sie zu töten. Wichtig: Hierbei Handschuhe tragen und die Hände danach sorgfältig waschen. Vom Zerteilen der Würmer wird abgeraten. Denn auch Ein-Zentimeter-lange Wurmteile seien überlebensfähig. Außerdem empfiehlt die FR, feuchte Stellen auf Matten, Folien oder unter Töpfen regelmäßig zu kontrollieren. 

Auch der Neuseelandplattwurm könnte sich in Deutschland ausbreiten

Noch ein weiterer Wurm stimmt Expert:innen besorgt: der Neuseelandplattwurm, der Arthurdendyus triangulatus. Auch er ernährt sich von Regenwürmern und könnte deswegen ebenfalls eine Gefahr für die Bodenqualität und die heimische Biodiversität darstellen. Bisher wurde er nur in Großbritannien, Irland und auf den Färöer Inseln gesichtet. Doch das BfN erachtet auch seine Ausbreitung in Deutschland für möglich. 

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