Apfelmus enthält oft zu viel Zucker und Pestizide, kritisiert Öko-Test im neuen Magazin. Die Verbraucher-Experten haben zahlreiche Produkte getestet: Viele sind empfehlenswert, aber ein Apfelmus war so stark mit Pestiziden belastet, dass es vom Markt genommen wurde.
Apfelmus besteht nur aus Äpfeln? Schön wär’s! Damit Apfelmus auch so heißen darf, muss die Zuckerkonzentration mindestens 16,5 Prozent betragen. Von Natur aus schaffen das die meisten Äpfel nicht ganz, sodass die Hersteller nachsüßen müssen.
Kritik gibt es für diesen Zuckerzusatz von Öko-Test. Denn die Hersteller könnten ihr Apfelmus einfach in „Apfelmark“ umbenennen und den ungesunden Zucker dann weglassen. Viele Hersteller tun das auch und haben dafür gute Noten im Test erhalten. Doch Öko-Test hat Apfelmus und Apfelmark auch auf Pestizide getestet. Ein Apfelmus ist dabei durchgefallen. Wir zeigen dir, welches Apfelmus für Kartoffelpuffer und Pfannkuchen empfehlenswert ist und worauf du beim Kauf achten kannst.
Apfelmus im Test: Hersteller nimmt Charge vom Markt
20 Apfelmus und Apfelmark von namhaften Herstellern sowie von Discountern hat Öko-Test im Labor untersucht. Bedenkliche Stoffe haben die Experten dabei in mehreren Produkten gefunden. Besonders kritisch:
- Im Globus Apfelmus 100 % Golden Delicious befanden sich mehr Rückstände des synthetischen Wachstumsregulators Mepiquat als nach EU-Vorschrift zulässig ist.
- Außerdem hat Öko-Test das Pestizid Acetamiprid nachgewiesen, wenn auch nur in Spuren. Es handelt sich dabei um einen Stoff, der giftig für Bienen ist und den Öko-Test daher bedenklich findet.
Der Anbieter hat umgehend reagiert: Die Produktcharge mit dem betroffenen Mindesthaltbarkeitsdatum hat Globus aus dem Verkauf genommen und prüft, ob sich noch weitere betroffene Chargen in den Märkten befinden. Globus will nun mit seinem Lieferanten untersuchen, wie es zu dazu kommen konnte. Kunden können die Produkte zurückbringen und erhalten den Kaufpreis erstattet.
Apfelmus und Apfelmark: Pestizide in jedem Glas
In jedem (!) konventionellen Apfelmus und Apfelmark hat Öko-Test Pestizide nachgewiesen. Manchmal in Spuren, manchmal aber auch in erhöhter Menge. Das Fungizid Carbendazim hat Öko-Test zum Beispiel im Odenwald Apfelmus entdeckt. Es steht im Verdacht, die Fortpflanzung zu beeinträchtigen und krebserregend zu sein, schreibt Öko-Test. Auch ein Insektizid hat Öko-Test noch in dem Apfelmus nachgewiesen.
Kritisch ist, dass in manchen Produkten mehrere Pestizide enthalten sind. Es gibt zwar Richtlinien für einzelne Pestizide, doch wie ein ganzer Pestizidcocktail wirkt, ist nicht erforscht und dafür gibt es auch keine Vorschriften. Zwei verschiedene Pestizide stecken zum Beispiel im Apfelmus von Penny sowie im Produkt von Jeden Tag.
Während Öko-Test in allen konventionellen Produkten Rückstände von Pestiziden nachgewiesen hat, waren die Bio-Produkte dagegen alle frei von Pestiziden. Nicht einmal in geringen Spuren hat das Labor Pestizide gefunden.
Wo kommen die Äpfel her?
Kunden können fast nie wissen, woher die Äpfel für das Apfelmus stammen. Nur wenige Hersteller verwenden ausschließlich Äpfel aus Deutschland, wie etwa Alnatura. Meist handelt es sich um deutsche Äpfel sowie Äpfel aus einem weiteren EU-Land. Zum Teil kommen die Äpfel beispielsweise aus Kroatien und Ungarn. Die langen Transportwege durch halb Europa sorgen dann für eine schlechte Klimabilanz. Dann doch lieber Apfelmark selber machen aus regionalen Äpfeln.
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Alle Details findest du in der Ausgabe 08/2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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