Utopia Image
In Kooperation mit:Kooperationslogo

Öko-Test Babyflaschen: Ist Glas besser – oder Plastik?

Babyflaschen bei Öko-Test
Fotos: Ökotest

Babyflaschen gibt es inzwischen nicht nur aus Kunststoff, sondern auch aus Glas und Edelstahl. Doch sind die Flaschen auch frei von Schadstoffen? Öko-Test hat nur wenig zu kritisieren, aber einen guten Rat für Eltern.

Waren Babyflaschen früher stets aus Plastik, haben Eltern heute eine echte Auswahl. Viele Modelle aus Glas und Edelstahl können eine gute Alternative zur Kunststoff-Babyflasche sein. Einerseits können Eltern dadurch Plastik vermeiden, andererseits müffeln Flaschen aus Glas und Edelstahl nicht so schnell wie Plastik-Babyflaschen.

Aber wie steht es um kritische Schadstoffe? Öko-Test hat deshalb 19 Babyflaschen im Labor auf mögliche Problemstoffe untersuchen lassen – zum Beispiel auf Bisphenol A, Blei und Weichmacher.

Babyflaschen im Test: Die Testsieger bei Öko-Test

Das Ergebnis des Babyflaschen-Tests ist erfreulich: Kein Produkt ist besonders negativ aufgefallen, alle sind „sehr gut“ oder „gut“. Bisphenol A oder Weichmacher hat Öko-Test in keiner der untersuchten Babyflaschen gefunden. Auch die Sauger aus Silikon sind einwandfrei.

Diese Glasflaschen gehören – neben anderen – zu den Testsiegern:

  • Babydream Die Glasflasche 0+ Monate, S, 230 ml (Rossmann)
  • MAM Feel Good Glass Bottle 1, 0+ Monate, 260 ml, zu kaufen** u.a. bei Amazon
  • Philips Avent Natural Flasche Glas, 1m+, 240 ml, SCF053/17, zu kaufen** u.a. bei Babymarkt, Baby Walz oder Amazon

Unter den Silikonflaschen gibt es unter anderem diese Testsieger:

  • Babydream Die Klassische Weithalsflasche M, 300 ml (Rossmann)
  • Babylove Weithalsflasche, von Geburt an M, 280 ml (dm)
  • Philips Avent Natural Flasche, 1m+, 260 ml, kaufen u.a. bei Baby Walz oder Amazon

Und bei den Edelstahl-Babyflaschen schnitten „sehr gut“ ab:

  • Kid Kanteen Babyflasche 0-6 Monate, 148 ml, kaufen** bei Avocadostore oder Amazon
  • Pura Stainless Steel Infant Bottle, Aqua Sleeve, 100 ml.

Öko-Test rät Eltern jedoch dazu, möglichst eine Babyflasche aus Glas zu wählen. Diese seien hygienischer. „Glas ist weniger anfällig für Kratzer, deshalb können sich keine Keime in Rissen ansammeln“, erklärt Öko-Test. Außerdem nimmt Glas keine Gerüche an und ist umweltfreundlicher.

Öko-Test Babyflaschen: Blei an der Flasche entdeckt

Bei einigen Baby-Glasflaschen ist jedoch Vorsicht geboten: Das Dekor an drei Flaschen enthält das Nervengift Blei. Beim Trinken gelangt das Blei jedoch nicht in den Körper, es könnte allenfalls zu Rückständen an den Händen kommen. Dennoch hat das Nervengift natürlich nichts an Kinderprodukten verloren.

Babyflaschen aus Plastik: (K)ein Problem?

Baby trinkt aus Babyflasche
Babyflaschen sind praktisch – aber sind alle frei von Schadstoffen? Öko-Test hat 19 Flaschen untersucht. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Tatiana Twinslol)

Früher steckte in Babyflaschen aus Plastik oft Bisphenol A. Inzwischen ist der Stoff aber in Produkten für Babys und Kleinkindern verboten. Sind also Babyflaschen aus Plastik jetzt kein Problem mehr? Ganz so einfach lässt sich die Frage leider nicht beantworten. Denn für die Herstellung von Plastik ist weiterhin umwelt- und klimaschädliches Erdöl notwendig. Hinzu kommt die Diskussion um Mikroplastik, das sich laut einem Forscherteam aus Dublin aus den Babyflaschen herauslösen kann.

Konkret ging es in der Dubliner Studie um Babyflaschen aus Polypropylen, die bei großer Hitze Mikroplastikpartikel abgeben. Typische Szenarien sind etwa das Sterilisieren, Erhitzen in der Mikrowelle oder die Verwendung mit heißem Wasser oder Tee. Dadurch könnten Babys mehr als eine Million Plastikteilchen pro Tag zu sich nehmen.

Ungeklärtes Mikroplastikproblem

Öko-Test hat die Babyflaschen allerdings nicht auf Mikroplastik untersucht. Denn dafür gibt es noch keine standardisierten Methoden. Es ist also unklar, wie viel Mikroplastik sich tatsächlich aus den Kunststoff-Babyflaschen löst. Eltern können vorsorglich zu einem Modell aus Glas oder Edelstahl greifen.

Mikroplastik ist ein immer häufigeres Problem: Mikroplastik steckt in Kosmetik, löst sich aus Kunststoffprodukten und bleibt in Form von Reifenabrieb auf der Straße liegen. Mit der Zeit reichert sich das Mikroplastik in die Umwelt an und kann dort nur sehr schwer abgebaut werden. Es überdauert Jahrzehnte.

Über Umwege landet das Mikroplastik oftmals wieder in unserer Nahrung; zum Beispiel, weil es im Klärschlamm steckt und als Dünger auf dem Feld verteilt wird oder, weil Fische die kleinen Partikel für Nahrung halten. Bislang ist aber noch vollständig geklärt, welche Folgen das Mikroplastik für den Menschen hat.

Alle Details findest du im Öko-Test Jahrbuch Kinder & Familie für 2022 sowie online auf www.ökotest.de.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!

Verwandte Themen: