Der schönste Tag im Leben heißt für viele: das schönste Kleid im Leben. Doch wo, wie und woraus werden die Traumkleider gefertigt? Wir stellen dir sechs Marken vor, die deinen Traum in Weiß in ein nachhaltiges Hochzeitskleid verwandeln.
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Ob fließende A-Linie mit zarter Spitze, glamouröse Prinzessin mit Tüll und Glitzer oder verführerische „Fit & Flare“ mit raffinierten Stickereien – der Anblick glamouröser Brautroben lässt viele Herzen höher schlagen. Wenn man allerdings hinter die Kulissen blickt, kann die Stimmung schnell kippen. Nicht selten sind die Traumkleider made in China und das bedeutet oft: fragwürdige Produktionsbedingungen und lange Transportwege, Chemikalien bei der Herstellung sowie Stoffe, die Tier- und Umwelt belasten.
Nachhaltige Brautmode: Woran du bessere Hochzeitskleider erkennst
Wer das nicht möchte, kann beispielsweise nach einem Secondhand-Brautkleid Ausschau halten oder sich das Kleid für den großen Tag einfach leihen und nach der Heirat zurückgeben. Oder du begibst dich auf die Suche nach einem alternativen Hochzeitskleid – das gibt es sogar in Bio-Qualität.
Diese fünf Punkte helfen dir, nachhaltigere Brautmode und alternative Hochzeitskleider zu erkennen und von konventionellen Herstellern zu unterscheiden:
- Siegel: GOTS (Global Organic Textile Standard) setzt einen Mindeststandard für Naturtextilien und faire Bedingungen fest; IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft) erfordert zu 100 Prozent biologisch erzeugte Naturfasern.
- Produktion: Kleider und Stoffe werden für kurze Produktionswege in Deutschland und/oder Europa und unter fairen Bedingungen hergestellt.
- Stoffe: Das Atelier verwendet Fair-Trade-Stoffe in Bio-Qualität, umweltverträgliche Farben und recycelte oder vegane Materialien. Vegane Materialien? Ja, für echte Seide verlieren Seidenspinner zum Beispiel ihr Leben.
- Designs: Zweiteiler lassen sich später mit anderen Kleidungsstücken kombinieren oder Kleider sind so geschnitten, dass man sie eingefärbt auch nach dem großen Tag noch gut in Szene setzen kann.
- Keine Überproduktion: Die Kleider werden erst auf Bestellung genäht, Stoffreste beispielsweise für Fliege, Ringkissen oder Haarbänder wiederverwendet.
Keine Sorge, da es für eine nachhaltige Hochzeit viel zu organisieren und überlegen gibt, haben wir dir die Recherche abgenommen und dir eine Auswahl an Labels für nachhaltige Brautmode zusammengestellt.
Übrigens: Ein unfaires Brautkleid ist nur ein Fehler, du kannst aber noch sieben weitere Punkte beachten: Hochzeitsfehler: Was ihr am schönsten Tag im Leben vermeiden solltet
Alternative Hochzeitskleider made in Bavaria: therese&luise
Seit 2011 erfüllt therese&luise Mädchenträume so nachhaltig wie möglich. Aus Eco-Stoffen wie Peace-Seide und Bio-Baumwolle entstehen im eigenen Atelier in Wasserburg am Inn kreative Kleider (inklusive Curvy-Modelle), die nicht nur dem oder der Zukünftigen den Atem rauben werden. Die edlen Spitzen für die Brautkleider lässt sich Schneidermeisterin Bettina Hirtreiter aus Frankreich liefern, um die Transportwege kurz zu halten. Die verwendete Seide stammt aus einem pestizidfreien Bio-Anbau in Indien.
Gut mitgedacht: Die Kombinationen aus Oberteil und Rock oder Hose kannst du gut auch nach der Hochzeit noch tragen und neu kombinieren.
Du kannst die Hochzeitskleider und Zweiteiler im Atelier in Wasserburg und einigen weiteren Boutiquen in Deutschland in kaufen, einige Modelle kannst du dir auch online bestellen und plastikfrei zuschicken lassen. Genäht wird erst auf Bestellung.
Vegane Hochzeitskleider von kisui
„It’s all about love … and the right dress.“ Das Berliner Label kisui lebt diesen Leitspruch, denn Kerstin Karges wurde die Liebe zum Schneidern in die Wiege gelegt. Bereits ihre Urgroßmutter und Großmutter waren Schneidermeisterinnen und nach Design-Erfahrungen bei Alexander McQueen, Martin Sitbon und Bernhard Willhelm eröffnete Kerstin 2007 ihr eigenes Label.
Mit Stoffen wie Peace-Seide und Spitze aus Europa (Italien, Frankreich und Großbritannien) und einer Produktion ausschließlich in Deutschland sammeln die raffinierten Designs gehörig Nachhaltigkeitspunkte. Bei Kiskui gibt es auch vegane Hochzeitskleider.
Kaufen kannst du die Brautmode im Berliner Atelier und bei einigen Händlern (es gibt auch je einen Store in Österreich und Frankreich), online gibt es einzelne Modelle und Accessoires.
Nachhaltige Hochzeitskleider von Atelier Snow
Das österreichische Label Atelier Snow legt bei seiner Hochzeitsmode Wert auf Slow Fashion. Die Kleider werden bei Hand genäht und die Kund:innen können eigene Vorschläge einbringen. Die meisten Outfits fertigt die Marke erst auf Bestellung an, Stoffreste werden nicht weggeworfen, sondern weiterverarbeitet.
Atelier Snow erklärt, dass es noch immer schwierig sei, nachhaltige Materialien für Brautkleider zu finden. Die verwendeten Textilien stammen dennoch zum größten Teil aus Europa, der Spitzenbesatz kommt beispielsweise aus Portugal und besteht aus 100 Prozent aus Baumwolle.
Die Brautkleider, Mehrteiler und Röcke kannst du unter anderem bei Avocadostore kaufen.
Alternative Hochzeitskleider von elementar
Nachhaltig entworfen. Ökologisch hergestellt. Vegan. Das sind die ersten Überschriften auf der Homepage des Hannover Labels elementar by Rike Winterberg, und sie sind keine leeren Versprechungen.
Die Designs für die Hochzeitskleider werden nur auf Bestellung in Deutschland gefertigt, die Stoffe bezieht das Unternehmen aus dem Inland oder Europa. Dabei im Fokus: IVN-Zertifizierungen, Bio-Qualität und vegane sowie recycelte Materialien.
Bereits 2012 entstand so die erste vollständig nachhaltige Kollektion (bio und vegan) und seit 2020 werden sogar nachhaltig zertifizierte Brennesselfasern verarbeitet. Chapeau!
Du findest die schönen Brautkleider im Laden in Hannover, bei einigen Händlern in Deutschland sowie ausgewählte Stücke im eigenen Onlineshop.
noni: Hochzeitsmode aus Köln
„Noni“ bedeutet „wunderschön“ – zumindest in der Geheimsprache, die die Gründerinnen Johanne und Judith als Kinder erfunden haben. In ihrem Kölner Atelier fertigen Schneider:innen und Azubis die Hochzeitskleider, wobei immer mehr Bio-Materialien wie zertifizierte Baumwolle oder vegane Stoffe aus Europa zum Einsatz kommen. Noni beteiligt sich auch an der jährlichen Fashion Revolution Week.
Ob Boho-Chic oder Vintage-Traum, Hochzeitskleider für Schwangere oder Curvy-Modelle – hier findest du eine große Auswahl an nachhaltigeren Hochzeitskleidern (inklusive Accessoires). Die meisten Kleidungsstücke werden erst nach der Bestellung angefertigt, sodass keine Überproduktion stattfindet. Aus den Verschnitten näht das Team Accessoires wie Ringkissen oder Haarbänder.
Kleider machen Bräute
Der Name ist Programm, denn die Kleider des Nürnberger Ateliers Kleider machen Bräute (seit 2019 auch in München) lassen Bräute strahlen. Ihre Nachhaltigkeitsstrategie: Mit „Etwas Altes“ bietet das Label hochwertige Secondhand-Brautmode, mit „Etwas Neues” designen sie wundervolle Kleider aus nachhaltigen Stoffen wie recyceltem Polyester, Chiffon aus alten PET-Flaschen oder Tencel aus Eukalyptusfasern.
Anprobieren kannst du die Kleider in Nürnberg und München, im Onlineshop findest du die passenden Accessoires und Schuhe.
klein paris studio für alternative Hochzeitskleider
So wie „made in Germany“ steht auch „made (with love) in Switzerland“ für hochwertiges Handwerk. Bestes Beispiel im Bereich nachhaltiger Hochzeitskleider: die Designs von Nadine Willi und ihrem Schweizer Label klein paris studio.
Die Kleider bestehen ausschließlich aus Naturmaterialien wie Peace-Seide oder Bio-Baumwolle, wodurch sie am Tag kühlen und am Abend wärmen. Ob kurz, lang, Spitzentraum oder Seideneleganz, Kleid oder Zweiteiler – Nadines Designs verzaubern in jedem Stil.
All diese Labels und Designs sind beeindruckende Beispiele dafür, dass Eco-Brautkleider ihren herkömmlichen Pendants in Sachen Look nichts nachstehen. Großes Plus: Sie fühlen sich nicht nur auf der Haut gut an, sondern auch im Herzen!
Wenn du nach der Hochzeit keine Verwendung mehr für dein Kleid hast, kannst du dein Hochzeitskleid verkaufen.
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