Energie in der Küche zu sparen kann einfach sein – wenn du weißt, wo dort die Stromfresser lauern. Wir verraten dir, welche Küchengeräte am meisten Energie verbrauchen und was du dagegen tun kannst.
Von Herd über Backofen bis hin zu Kühlschrank und Spülmaschine – in wohl keinem anderen Zimmer im Haus gibt es so viele Elektrogeräte, die auch noch regelmäßig zum Einsatz kommen, wie in der Küche. Die vier größten Stromfresser sind dabei Herd, Kühlschrank, Spülmaschine und Tiefkühler.
Natürlich ist je nach Modell und Alter der Stromverbrauch unterschiedlich. Willst du es ganz genau wissen, kannst du ihren Stromverbrauch berechnen und nachmessen, um einen genauen Überblick zu bekommen. Je nachdem, wie hoch dieser ausfällt, kann es Sinn machen, zu einem Gerät mit besserer Energieeffizienz zu wechseln. Zusätzlich gibt es Tipps und Möglichkeiten, wie du ihren Stromverbrauch weiter eindämmen kannst.
Kühlschrank: Der Stromfresser Nummer eins
Der Kühlschrank gehört laut Mein Klimaschutz zu den Geräten mit dem größten Stromverbrauch im Haushalt. Der Verbraucherzentrale zufolge verbraucht ein Kühlschrank etwa 10 Prozent des Haushaltsstroms.
Kein Wunder, läuft er doch rund um die Uhr, um unsere Speisen kalt zu halten. Der genau Stromverbrauch hängt dabei natürlich von dem Alter und der Energieeffizienzklasse des Kühlschranks ab. Laut Mandy Schoßig vom Freiburger Öko-Institut verbrauchen Kühlschränke mit „A+++“ oder „A++“ bis zu 50 Prozent weniger Strom als „A+“-Geräte (Achtung: Jetzt gibt es neue Energielabels). Daher lohnt sich eventuell der Kauf eines neues Kühlschranks, um Strom und Geld zu sparen. Zwar sind Geräte mit guter Energieeffizienz teurer, doch der Austausch der Geräte führt laut Schoßig unterm Strich zu einer Ersparnis von rund 250 Euro.
Aber auch abgesehen von einem Gerätetausch kannst du einiges tun, um den Energieverbrauch zu senken:
- Regelmäßiges Abtauen des Kühlschranks: Hat sich eine Eisschicht gebildet, muss der Kühlschrank nämlich mehr Energie zum Kühlen aufwenden.
- Stelle nur abgekühlte Lebensmittel in den Kühlschrank, dadurch muss der Kühlschrank nicht so sehr arbeiten.
- Öffne die Tür deines Kühlschranks so wenig wie möglich. Das verhindert, dass warme Luft in deinen Kühlschrank kommt.
- Überprüfe die Dichtung deiner Kühlschranktüren, indem du eine eingeschaltete Taschenlampe in den Kühlschrank legst und die Küche abdunkelst. Scheint Licht zwischen der Kühlschranktür durch, ist die Dichtung nicht mehr ausreichend. Auch dadurch kann Kälte verloren gehen.
- Weitere Tipps bekommst du in diesem Artikel: Energie sparen beim Kühlschrank: Diese 7 Tipps helfen
Der Tiefkühler verbraucht viel Energie
Ein Tiefkühler ist praktisch, hält er doch Vorräte durch Einfrieren lange haltbar. Das kostet aber auch einiges an Strom. Wie hoch der Stromverbrauch einer Kühltruhe genau ausfällt, ist vor allem von der Größe und der Energieeffizienzklasse des Geräts abhängig: Ein Tiefkühler bis 150 Liter der Energieeffizienzklasse „A+++“ 102 kWh verbraucht 102 kWh pro Jahr, wohingegen ein Tiefkühler bis bis 150 Liter der Energieeffizienzklasse „A+“ 204 kWh verbraucht. Je mehr Fassungsvermögen, desto höher auch der Stromverbrauch.
Auch beim Tiefkühler kann sich also ein Wechsel auf ein energieeffizienteres Gerät lohnen, wenn der Tiefkühler schon in die Jahre gekommen ist. Laut Mein Klimaschutz lassen sich dadurch bis zu 130 kWh sparen. In unserer Bestenliste findest du die energieeffizientesten Gefrierschränke. Wichtig ist, dir vor dem Neukauf zu überlegen, wofür du das Gerät wirklich brauchst. Lebst du alleine in einer kleinen Wohnung, brauchst du nicht so ein großes Gerät wie eine sechsköpfige Familie.
Und auch beim Tiefkühler lassen sich mit einigen Tricks Stromkosten sparen:
- Auch den Tiefkühler abzutauen lohnt sich, um Strom zu sparen.
- Der Standort spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle: Steht der Tiefkühler in einem kalten Raum oder im Keller, muss er weniger Energie zum Kühlen aufwenden, als wenn er in einer warmen Küche neben dem Herd steht. Außerdem sollte das Gerät etwas Abstand zur Wand haben.
- Beim Tiefkühler gilt ebenfalls: Warme Speisen sollten erstmal abkühlen, bevor du sie hineinstellst.
- Stelle die Temperatur nicht zu kalt ein. Minus 18 Grad reichen laut der Verbraucherzentrale vollkommen aus.
Herd und Backofen: So reduzierst du den Stromverbrauch
Die Verbraucherzentrale erklärt, dass der Stromverbrauch von Herd und Backofen in einem Zwei-Personen-Haushalt rund zehn Prozent des gesamten Stromverbrauches einer Wohnung ausmacht. Natürlich hängt dies auch davon ab, wie häufig du diese Geräte nutzt.
Trotzdem ist unbestritten, dass Herd und Backofen einiges an Energie verbrauchen.
- Den Stromverbrauch deines Herds kannst du der Gebrauchsanweisung entnehmen. Als Faustregel lässt sich laut Mein Klimaschutz sagen, dass vier voll aufgedrehte Herdplatten 7,5 kWh verbrauchen.
- Bei einem Backraum-Volumen von 45 bis 65 Litern verbrauchen die energieeffizientesten Backöfen der Verbraucherzentrale zufolge weniger als 0,9 Kilowattstunden pro Backvorgang bei Ober- und Unterhitze.
Weitere Tipps, um beim Kochen und Backen Strom zu sparen:
- Koche immer mit dem Deckel auf dem Topf.
- Nutze die Restwärme deiner Herdplatte.
- Vermeide das Vorheizen des Backofens.
- Nutze die Bachofen-Symbole richtig, um Strom zu sparen.
- Benutze statt dem Herd den Wasserkocher, um Wasser aufzuheizen.
- Stelle passend große Töpfe auf die Herdplatten.
- Weitere Tipps findest du hier: Energie sparen beim Kochen: Die 14 besten Tipps
Strom sparen bei der Spülmaschine
Auch wenn die Benutzung einer Spülmaschine meist weniger Wasser und Energie benötigt, als wenn du dein Geschirr per Hand abspülst, kannst du auch bei der Spülmaschine weiter Strom sparen. Der Stromverbrauch der Spülmaschine ist abhängig von der Größe und Energieeffizienzklasse des Geräts. Wie die Verbraucherzentrale schreibt, verbraucht ein besonders stromsparendes Gerät pro 100 Spülgängen weniger als 70 kWh. Daher kann es sich lohnen, wenn du eine Spülmaschine mit guten Energielabel kaufst, auch wenn diese oft einen hohen Neupreis haben. Energieeffiziente Spülmaschinen findest du in unserer Bestenliste.
Und das kannst du sonst noch tun, damit deine Spülmaschine weniger Energie verbraucht:
- Auch wenn es länger dauert, wähle das Eco-Programm.
- Achte darauf, deine Spülmaschine richtig einzuräumen und starte sie erst, wenn sie vollbeladen ist.
- Reinige deine Spülmaschine regelmäßig. Das sorgt dafür, dass sie besser läuft und auch dein Geschirr tatsächlich sauber wird. Ansonsten ist oft ein zweiter Waschvorgang notwendig, was wiederum mehr Strom und Wasser kostet.
- Verzichte darauf, dein Geschirr vorzuspülen. Das verschwendet nur Energie und Wasser.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Strom sparen: Stromspartipps, die du noch nicht kanntest
- Darum dauert das Eco-Programm der Waschmaschine länger
- 8 häufige Heizfehler, die Geld kosten und Energie verschwenden
War dieser Artikel interessant?
- Photovoltaik zum Eigenverbrauch oder mit Einspeisung – was lohnt sich?
- Studie: Stromverbrauch bei Haushaltsgeräten oft Etikettenschwindel
- Lohnt sich eine Wärmepumpe für dein Haus? Zwei einfache Faustregeln solltest du kennen
- Energy Harvesting – Die Zukunft braucht keine Akkus
- Wird eine Herdplatte schneller heiß, wenn man sie voll aufdreht?
- Durchlauferhitzer: Stromverbrauch berechnen und Geld sparen
- Greenpeace Energy ist "beste grüne Marke" im Energiebereich
- Greenpeace will Vattenfalls Braunkohlesparte kaufen
- Ökostrom bei Öko-Test: 42 von 78 Tarifen sind "mangelhaft"