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Distelöl: Wirkung und Anwendung für Küche, Haut und Haare

Distelöl
Foto: CC0/pixabay/Bru-nO

Distelöl enthält wichtige Wirkstoffe für die Haut und das Immunsystem. Mit dem Öl kannst du nicht nur Salate anreichern, sondern auch deine Haut verwöhnen.

Distelöl wird aus den Samenkapseln der Färberdistel gewonnen. Oft findest du es im Handel auch unter dem Namen Safloröl. Das kaltgepresste Distelöl ist reich an essenziellen Fettsäuren und Vitaminen. Diese Inhaltsstoffe fördern deine Gesundheit und eignen sich gut zur Pflege deiner Haut. Ein hochwertiges Bio-Distelöl kannst du somit nicht nur in der Küche verwenden – es eignet sich auch zur Schönheitspflege.

Distelöl: Dieses Speiseöl pflegt auch die Haut

Distelöl entsteht aus den Samenkapseln der Färberdistel.
Distelöl entsteht aus den Samenkapseln der Färberdistel.
(Foto: CC0 / Pixabay / PublicDomainPictures)

Das Distelöl enthält zu einem hohen Anteil essenzielle Fettsäuren, die der Körper nur über die Nahrung aufnehmen kann. Linolsäure etwa ist für den Körper essenziell und zählt zu den Omega-6-Fettsäuren. Linolsäure unterstützt deine Zellen beim Wachsen und hilft dabei, Krankheitserreger abzuwehren. Außerdem trägt sie zum körpereigenen Hautschutz bei.

Unter den pflanzlichen Ölen hat Distelöl einen sehr hohen Anteil (bis zu 75 Prozent) an dieser lebenswichtigen Fettsäure. Daneben sind unter anderem noch Ölsäure und Stearinsäure enthalten.

Distelöl enthält darüber hinaus auch noch wichtige Vitamine:

  • Vitamin E zählt zu den Antioxidantien. In Kosmetikcremes soll es die oberste Hautschicht vor schädlichen Umwelteinflüssen und UV-Strahlen schützen und die Cremes haltbarer machen. Die Wirkung von solchen Cremes ist allerdings umstritten: Es gibt keine Beweise dafür, dass die Vitamine durch die Hautschicht bis an die Zellen gelangen, so Expert:innen gegenüber dem NDR.
  • Vitamin K benötigt der Körper, um Knochenzellen zu bilden. Zudem ist das Vitamin an der Blutgerinnung mitbeteiligt.

Distelöl in der Küche: Wichtig für Veganer:innen und Vegetarier:innen

Distelöl eignet sich für Salate.
Distelöl eignet sich für Salate.
(Foto: CC0/pixabay/rawpixel)

Distelöl ist durch seinen reichhaltigen Gehalt an Linolsäure auch ein guter Lieferant für Omega-6-Fettsäuren. Diese Gruppe von Fettsäuren kommen sonst hauptsächlich in Fleisch und Milchprodukten vor. Damit ist Distelöl genau wie Sonnenblumenöl oder Nüsse eine pflanzliche Quelle, um sich mit den wichtigen Fettsäuren zu versorgen.

Distelöl sollte im Küchenregal nicht fehlen, wenn du:

  • dich vegetarisch oder vegan ernährst. Durch Distelöl kannst du deinen Bedarf an Linolsäure decken. Alle weiteren Omega-6-Fettsäuren stellt der Körper selbst durch Stoffwechselprozesse her.
  • … den Cholesterinspiegel senken möchtest. Das Öl besteht hauptsächlich aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Trotzdem musst du aufpassen: Enthält deine Nahrung zu viele Omega-6-Fettsäuren, kann der Körper die ebenfalls wichtigen Omega-3-Fettsäuren nicht richtig verarbeiten. Dadurch können Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Arthrose, Diabetes oder Allergien entstehen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher, weniger Fleisch zu essen und dafür mehr Gemüse und Obst auf den Teller zu bringen.

Der über 70-prozentige Anteil an der essenziellen Linolsäure bringt Distelöl mitunter den Ruf ein, gesünder als Olivenöl zu sein. So enthält beispielsweise griechisches Olivenöl je nach Sorte zwischen 13 und 6,7 Prozent Linolsäure. Welches Öl ist insgesamt gesünder? Dazu gibt es in Fachkreisen keine klare Aussage. Außerdem funktioniert der Körper meistens nicht nach dem einfachen Prinzip „Mehr bringt auch mehr“.

Eine Studie untersuchte beispielsweise, ob Olivenöl oder Distelöl den Cholesterinspiegel günstiger beeinflusst. Zwischen den Ölen konnte die Studie keinen Unterschied ausmachen. Entscheidender war, ob die Testpersonen bei ihren Mahlzeiten auf fetthaltiges Fleisch verzichteten. 

Distelöl zum Kochen

Das Öl hat einen feinen, leicht nussigen Geschmack, der sehr gut zu Gemüse passt. Verwende es zum Beispiel:

Achte darauf, das Öl nicht zu stark zu erhitzen. Es hat einen sehr niedrigen Rauchpunkt (150–160 Grad), ähnlich wie kaltgepresstes Olivenöl. Nach Untersuchungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) stehen die Gase von pflanzlichen Ölen in Verdacht, toxisch zu sein.

Distelöl: Pflege für fettige Haut

Massiere das Distelöl mit den Fingern oder mit einer weichen Bürste ein.
Massiere das Distelöl mit den Fingern oder mit einer weichen Bürste ein.
(Foto: CC0/pixabay/TesaPhotography)

Die Linolsäure, wie sie im Distelöl vorkommt, braucht unser Körper auch für den Hautschutz. Das Medizinportal DocCheck erläutert, dass Linolsäure in unseren Hautzellen die Feuchtigkeit reguliert. Sie spielt ebenfalls beim Aufbau der Schutzschicht unserer Haut eine Rolle. Ein ausgeglichener Fett-Feuchtigkeitsfilm oder Säureschutzmantel hält die Haut elastisch und wirkt als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger.

Distelöl kann deine Haut auf natürliche Weise pflegen:

  • Fettiger Haut fehlt es meistens an Feuchtigkeit. Das Öl kann diesen Mangel ausgleichen und die Haut geschmeidig halten.
  • Außerdem hilft Distelöl gegen Mitesser und kleine Pickel: Die enthaltenen Vitamine A und E sorgen dafür, dass entzündete Stellen schneller heilen.

So verwendest du Distelöl zur Gesichtspflege:

  1. Reinige dein Gesicht mit einem milden Reinigungsmittel. Es sollte aber nicht zu stark entfetten, das könnte die Talgdrüsen zu noch mehr Fettproduktion anregen.
  2. Verteile nun einige Tropfen Distelöl auf der Haut.
  3. Massiere das Öl leicht mit den Fingerspitzen ein, bis es eingezogen ist.

Die Haut nimmt das Distelöl schnell auf – es sollte kein fettiger Film zurückbleiben. Wenn du es regelmäßig anwendest, sieht deine Haut bald frischer aus und fettet langsamer nach.

Wende das Öl täglich an, entweder morgens zur Tagespflege oder abends, bevor du zu Bett gehst. Es ist auch für das Dekolleté und den Rücken geeignet. Du kannst Distelöl als Kur anwenden und für drei bis vier Tage anstelle deiner üblichen Hautcreme verwenden.

Distelöl: Pflege für empfindliche Haut

Die Vitamine A und E im Distelöl schützen die oberste Hautschicht. Sie fördern die hauteigene Regeneration der Zellen und wirken somit auch entzündungshemmend.

Wende Distelöl gegen die folgenden Hautbeschwerden an:

  • Akne
  • Ekzeme
  • Fleckige Rötungen um die Nase (Rosazea und Couperose)
  • auch bei Augenringen soll Distelöl Linderung schaffen

So gehst du vor: Tupfe das Distelöl auf die Rötungen – reibe es aber nicht ein, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Augenringe bekämpfst du, indem du einen Tropfen des Öls abends unter den Augen aufträgst. Mit der Zeit sollte die Haut morgens glatter und frischer aussehen.

Haare mit Distelöl pflegen

Distelöl hilft bei fettigen Haaren.
Distelöl hilft bei fettigen Haaren.
(Foto: CC0/pixabay/skyqxb)

Gegen fettige Kopfhaut und Schuppen kannst du ebenfalls Distelöl einsetzen. Auch hier hilft die enthaltene Linolsäure. Sie sorgt für einen ausgeglichenen Fett- und Feuchtigkeitsschutz der Kopfhaut.

Verwende Distelöl als Öl-Packung alle ein bis zwei Wochen:

  1. Wasche deine Haare mit einem milden Shampoo. Am besten verwendet du ein Bio-Shampoo, das die Haut nicht durch synthetische Zusätze wie Silikone reizt oder entfettet.
  2. Erwärme eine Tasse Distelöl und gieße es langsam über den Kopf. 
  3. Massiere dann die Kopfhaut mit den Fingerspitzen. Wenn du viele Schuppen hast, kannst du etwas kräftiger massieren: Dadurch lösen sich die Schuppen und die Kopfhaut kann das Öl besser aufnehmen. Durch die Massage ist die Haut auch besser durchblutet und gekräftigt.
  4. Spüle die Reste des Distelöls nach etwa 15 Minuten wieder aus.

Tipp: Wenn du lange Haare hast, kannst du das Öl scheitelweise auftragen – so gelangt es auch wirklich auf die Kopfhaut. Teile dazu mit einem Kamm etwa einen bis zwei Zentimeter breite Strähnen ab und trage das Öl direkt auf die Kopfhaut auf.

Wenn du deinen Kopf regelmäßig mit Distelöl massierst, werden einzelne Haarzellen besser mit Nährstoffen versorgt. So kannst du auch gegen Haarausfall vorgehen.

So kaufst du Distelöl nachhaltig ein

Bio-Distelöl entsteht oft durch traditionelle Handarbeit in einer Ölmühle.
Bio-Distelöl entsteht oft durch traditionelle Handarbeit in einer Ölmühle.
(Foto: CC0/pixabay/ID 706341)

Die Färberdistel ist in ganz Europa und Asien heimisch. Färber:innen nutzten sie lange, um Wolle, Leinenstoffe oder auch Seide rot zu färben. Heute wird der pflanzliche Farbstoff industriell genutzt, um Lebensmittel oder Kosmetika zu färben.

Die meisten Färberdisteln bauen Mexiko, die USA oder Indien an. Distelöl hat somit einen entsprechend langen Transport hinter sich, der mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden ist. Die Anbauländer exportieren das Öl nicht nur als reines Lebensmittel, sondern hauptsächlich für industrielle Zwecke.

  • Distelöl ist oft als Zutat in pflanzlicher Margarine enthalten.
  • In der Kosmetik setzen es die Hersteller als natürlichen Rückfetter in Badeseifen und Duschgels ein.
  • Außerdem lässt sich Distelöl zu Linoleum oder zu Zusätzen für Lacke und Farben weiterverarbeiten.

In Deutschland, der Schweiz und Österreich gibt es zertifizierten Bio-Anbau der Färberdistel. Lokale Ölmühlen produzieren lokales Bio-Distelöl, das frei von chemischen Rückständen ist. Greife beim Einkaufen also am besten zu Bio-Ölen und informiere dich, woher die verwendeten Disteln stammen.

Bio-Distelöle findest du in gut sortierten Bio-Märkten oder direkt im Online-Shop der Ölmühlen (zum Beispiel bei der Ölmühle Solling oder Fandler). Viele Bio-Produkte gibt es auch bei Amazon.

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