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Eat the Frog: Wie ein Frosch beim Zeitmanagement hilft

eat the frog
Foto: CC0 / Pixabay / ElisaRiva

Eat the Frog – um deinen Tag besser zu nutzen und erfolgreich zu sein, solltest du „einen Frosch essen“. Wir verraten dir, wie Zeitmanagement mit dieser Strategie besser gelingt.

Bestimmt hast du schon einmal erlebt, wie viel Energie es frisst, wenn du eine Aufgabe den ganzen Tag vor dir herschiebst, weil sie wichtig ist, aber du dich auch irgendwie vor ihr fürchtest. Etwas Unangenehmes wie ein schwieriges Meeting in der Arbeit, die Steuererklärung, Sport, für den die Motivation fehlt, oder ein Termin bei der Zahnärztin nagen dann den ganzen Tag an dir und lassen dir keine Ruhe.

Wenn du diese Art von Aufgabe schnell hinter dich bringst, kannst du dich hingegen den restlichen Tag angenehmeren Angelegenheiten widmen. Das ist das Prinzip von „Eat the Frog“. Doch wie schafft man das nun und was hat das mit einem Frosch zu tun?

Ursprung von Eat the Frog

Laut dem US-amerikanischen Autor und Erfolgscoach Brian Tracy sind die Menschen am erfolgreichsten, die „Frösche essen“. Aber keine Sorge, wir wollen nicht, dass du wortwörtlich Frösche verspeist. 

Eat the Frog“ ist ein von Tracy entwickelter Ansatz, um disziplinierter und erfolgreicher durch den Tag zu gehen. Für den Namen des Ansatzes hat sich Tracy einer Aussage von Schriftsteller Mark Twain bedient, die übersetzt etwa so lautet: „Iss gleich morgens einen lebenden Frosch, dann wird dir den Rest des Tages nichts Schlimmeres passieren.“

Der Frosch ist dabei die eine üble, komplizierte oder anstrengende Aufgabe, die zur Prokrastination verleitet und die du entweder zuletzt oder gar nicht erledigst, die aber den ganzen Tag wie ein Damoklesschwert über deinem Kopf schwebt.

Das „Eat the Frog“-Prinzip ist zwar nicht wissenschaftlich erforscht, kann aber unkompliziert dabei helfen, Prioritäten zu setzen und mit Ablenkung und Aufschieben Schluss zu machen.

Auf das „Wann“ kommt es an

Prokrastination bringt dich nicht weiter. "Eat the Frog" und fokussiere dich auf weitere Aufgaben.
Prokrastination bringt dich nicht weiter. "Eat the Frog" und fokussiere dich auf weitere Aufgaben.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Dein Frosch ist also eine schwierige, wichtige, unangenehme oder langweilige Aufgabe. Das kann das Erledigen von komplexen Vorgängen sein, ein Anruf bei unbeliebten Verwandten oder Joggen als Anfänger:in.

So wendest du die „Eat the Frog“-Methode in diesen und ähnlichen Situationen an:

  1. Zuerst ist es wichtig, deinen Frosch auszumachen: Vor welchen Aufgaben hast du Respekt? Welche Aufgabe lässt dich prokrastinieren oder raubt dir beim bloßen Gedanken an sie schon Energie? 
  2. Überlege dir, wie du deinen täglichen Frosch schlucken und damit deine Ziele erreichen kannst. Mache dir beispielsweise zu Beginn jedes Tages eine To-Do-Liste und eine Not-To-Do-Liste. Nicht vergessen: Dein Frosch steht ganz oben auf der To-Do-Liste.
  3. Wenn deine Ziele feststehen und du deinen Frosch ausgemacht hast, ist es wichtig, ihn zu einer bestimmten Tageszeit zu essen: am besten so früh und so schnell wie möglich. Du möchtest morgens joggen? So banal das klingt: Stehe auf und renne los. Denke nicht zu viel nach. Auf einem echten Frosch würdest du schließlich auch nicht lange herumkauen wollen. Um diese Gewohnheit zu ändern, solltest du Folgendes wissen: Neue Gewohnheiten zu etablieren ist einfacher, als alte abzulegen. Das gewünschte Verhalten musst du mit einem Auslösereiz koppeln und dann mithilfe von Belohnung verstärken. Zum Beispiel kannst du deine Sportschuhe neben das Bett legen, um morgens gleich über sie zu „stolpern“. Und nach dem Laufen belohnt dich eine Tasse Tee auf dem Balkon.

Laut Tracy sind diejenigen Menschen am erfolgreichsten, die sich Routinen schaffen (zum Beispiel eine Morgenroutine) und dabei unangenehme Aufgaben zuerst erledigen. Ist die schwere oder nervige Aufgabe abgehakt, kann der Tag nur leichter werden und du nimmst eine positive Einstellung an. Das Gehirn schüttet nach positiven Erfahrungen Endorphine aus, was den weiteren Verlauf des Tages positiv beeinflusst. Wenn du die Routine konsequent befolgst, wird sie zum Automatismus, denn dein Gehirn liebt Endorphine und möchte ungern auf sie verzichten. 

Ist die Gewohnheit fest im Kopf verankert, wird es nach und nach einfacher, den täglichen Frosch zu essen. 

Eat the Frog im Berufsleben: Die Scary Hour

Vor allem im beruflichen Kontext kursiert diese Idee, das Schlimmste gleich als Erstes zu erledigen, unter dem Namen „Scary Hour“, also in etwa „beängstigende Stunde“ oder „Schreckensstunde“. Im Sinne des Zeitmanagements handelt es sich hier also um eine Zeiteinheit statt um eine bestimmte Aufgabe – den Frosch. Wie der Unternehmensberater Vip Sitaraman gegenüber Business Insider erklärt, solltest du jedoch auch hier idealerweise schon am Vortag definieren, was du erledigen möchtest.

Auch für ihn ist meist die einschüchterndste Aufgabe die wichtigste, die ganz oben auf der To-Do-Liste stehen sollte – genauso also wie bei Eat the Frog. Er erklärt, dass es einfacher ist, daraufhin die nächst-schlimmste und damit nächst-wichtigste Aufgabe zu definieren, also sie im Vorhinein alle durchzupriorisieren. In der Scary Hour isst du sozusagen einen Frosch nach dem anderen – bis du fertig bist oder bis die Stunde rum ist. Laut dem Produktivitätsexperten Sitaraman ist man so mit der „Stunde“ oft schon nach fünf Minuten fertig.

Im Arbeitskontext besonders wichtig: Um zu vermeiden, dass Kolleg:innen dich mit anderen und vielleicht angenehmeren Aufgaben aus der Scary Hour locken, solltest du dir Zeit blocken und klar kommunizieren, dass du währenddessen nicht verfügbar bist. Schließlich ist dein Job voller wichtiger Aufgaben, die erledigt werden müssen und du bist nicht der oder die einzige, die bestimmt, was alles auf deinem Teller landet. Da musst du streng sein, um die Scary Hour wirklich konsequent umzusetzen.

Falls es dir im Arbeits- oder Privatleben schwerfällt, in die neue Routine von Eat the Frog zu kommen, könnten dir weitere Produktivitätshacks wie Habit Stacking, die 1%-Methode, die Idee von Micro Habits oder die 5-Sekunden-Regel helfen.

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Überarbeitet von Denise Schmucker

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