Fencheltee ist dank seiner wohltuenden Wirkung bereits seit Jahrhunderten ein beliebtes Hausmittel. Er dient der Linderung zahlreicher Beschwerden.
Die Fenchelpflanze und ihre Samen enthalten viele gesunde Inhaltsstoffe, allen voran ätherische Öle, Mineralstoffe und Vitamine. Diese Eigenschaften machen Fencheltee zu einem wirksamen natürlichen Heilmittel.
In diesem Artikel erfährst du, welche Wirkung Fencheltee hat, wie du ihn selber zubereiten und anwenden kannst sowie was du dabei beachten solltest.
Welche Wirkung hat Fencheltee?
Die in den Fenchelsamen enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe haben auf den Körper eine krampflösende, entzündungshemmende, verdauungsfördernde und schleimlösende Wirkung. Fencheltee wird darum laut Netdoktor in den folgenden Anwendungsbereichen häufig eingesetzt:
- Verdauungsbeschwerden: Fencheltee wirkt besonders gut gegen Bauchkrämpfe und Blähungen. Er regt die Verdauung und die Bewegung des Magen-Darm-Trakts an, wodurch Krämpfe gelöst werden.
- Menstruationsbeschwerden: Auch bei Unterleibsschmerzen kann die lindernde Wirkung von Fencheltee helfen.
- Atemwegserkrankungen: Wegen seiner schleimlösenden Wirkung ist Fencheltee bei Erkältungen und anderen Erkrankungen der oberen Atemwege ein beliebtes Hausmittel. Er wird auch zur Linderung von Asthma-Symptomen empfohlen.
Wichtig: Asthmatiker:innen und Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen der Atemwege können empfindlicher auf ätherische Öle reagieren und sollten die Anwendung von Fencheltee deshalb mit einer medizinischen Fachperson besprechen.
Die richtige Zubereitung des Fencheltees
Statt auf Fencheltee aus Teebeuteln zurückzugreifen, kannst du ihn auch leicht selbst zubereiten – und so von der vollen Wirkung des Fenchels profitieren. Dafür brauchst du nur heißes Wasser, frische oder getrocknete Fenchelsamen und einen Mörser (zum Beispiel online bei Memolife), um die Samen zu zerdrücken.
Die Zubereitung:
- Zerkleinere ein bis zwei Teelöffel Fenchelsamen mit dem Mörser oder mit einem anderen geeigneten Gegenstand.
- Übergieße die zerdrückten Samen mit 250 Milliliter gekochtem Wasser.
- Lass den Tee etwa sechs bis acht Minuten ziehen.
- Seihe den Tee durch ein Sieb ab und süße ihn eventuell noch etwas – idealerweise mit Fenchelhonig.
Tipp: Bei Bedarf kannst du auch etwas Anis und Kümmel hinzufügen und erhältst so einen leckeren Fenchel-Anis-Kümmel-Tee.
Wichtig: In nahezu allen herkömmlichen Tees sind Rückstände von Pestiziden und anderen Pflanzenschutzmitteln enthalten. Davon sind leider oft auch Bio-Tees nicht ausgenommen, wie etwa Öko-Test für Kräutertee herausfand, selbst wenn die Belastung deutlich geringer ist. Du solltest in jedem Fall auf biologisch produzierten Tee zurückgreifen. Kaufe am besten Tee aus fairem Handel. Hier ist die Pestizidbelastung am geringsten und du unterstützt darüber hinaus die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern.
Empfehlenswerte Marken für Fencheltee und -samen sind unter anderem Gepa, Lebensbaum und Sonnentor. Die Fenchelsamen kannst du nicht nur für deinen Tee, sondern auch zum Kochen verwenden.
Ist zu viel Fencheltee ungesund?
Wie bei vielen Kräutertees mit medizinischer Wirkung gilt bei Fencheltee: Weniger ist mehr. Die herkömmliche Tagesdosis von zwei bis drei Tassen (ca. 750 Milliliter) solltest du nicht überschreiten. Dies gilt insbesondere für Babys und Kleinkinder, die nach kinderärztlicher Empfehlung erst ab vier Jahren Fencheltee bekommen sollten, und dann nur in kleinen Dosen. Schwangeren Personen raten Ärzt:innen laut Netdoktor generell davon ab, Fencheltee zu trinken. In Einzelfällen sind allergische Reaktionen auf der Haut oder im Magen-Darm-Trakt möglich.
- Die ätherischen Öle des Fencheltees, Estragol und Methyleugenol, die auch in anderen Gewürzen wie beispielsweise Basilikum stecken, sind sehr gesund. Sie stehen aber auch im Verdacht, bei zu hohem Konsum möglicherweise leber- und sogar erbgutschädigend zu sein.
- Zudem wird seit vielen Jahren darüber diskutiert, ob Kräutertees im Allgemeinen bei übermäßigem Konsum möglicherweise krebserregend seien, da sie Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthalten. Eine hohe Aufnahme von PA haben in Tierversuchen zu Leber- und Erbgutschäden geführt. Deshalb gibt es seit 2022 in der EU eine festgelegte Obergrenze für den PA-Gehalt in Tees, Kräutern und Nahrungsergänzungsmitteln.
- Das Bundesinstitut für Risikobewertung erachtet die PA-Werte in handelsüblichen Kräutertees für generell zu hoch und rät dazu, diese nicht täglich zu konsumieren, sondern auf Abwechslung und Vielfalt bei der Auswahl von Lebensmitteln zu achten.
All das soll natürlich nicht heißen, dass du wegen der starken Wirkung keinen Fencheltee oder andere Kräutertees trinken solltest. Achte lediglich darauf, nicht übermäßig viel davon über einen längeren Zeitraum zu dir zu nehmen. Wichtig ist außerdem, dass die Tees Bio-Qualität haben und fair produziert sind.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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