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Feuchtigkeitscreme: Diese Inhaltsstoffe solltest du meiden

Feuchtigkeitscreme
Foto: © Colourbox.de

Feuchtigkeitscreme soll die Haut glatt und geschmeidig halten. Jedoch können einige Inhaltsstoffe sowohl uns als auch der Umwelt schaden. Wir zeigen dir, welche Stoffe du meiden solltest und welche Produkte empfehlenswert sind.

1. Silikone in Feuchtigkeitscremes

Silikone sind Kunststoffe, die du auch in Feuchtigkeitscreme finden kannst. Die Kosmetikindustrie setzt die günstig herzustellenden Silikone ebenfalls in vielen anderen Kosmetikprodukten ein, zum Beispiel in Shampoo oder Conditioner.

Die Silikone in Feuchtigkeitscreme oder Bodylotion bewirken, dass sich das Pflegeprodukt leichter verteilen lässt. Außerdem erscheint die Haut glatter. Das Silikon oder Silikonöl legt sich dabei wie ein Film über die Haut. Dadurch fallen Unebenheiten oder kleine Falten weniger auf. Vor allem Anti-Aging-Produkte nutzen gerne diesen Effekt der flüssigen Kunststoffe.

Keine pflegende Wirkung

Öko-Test erklärt, dass Silikone keinerlei pflegende Wirkung haben. Bisher sind zwar auch keine allergischen Reaktionen auf Silikone in Kosmetika bekannt, aber sie verbessern auch nicht die Haut. Ihre Wirkung beschränkt sich weitestgehend auf einen optischen Effekt, der bei der nächsten Wäsche wieder verschwunden ist. Zwar verhindert der Silikonfilm auch, dass zu viel Feuchtigkeit aus der Haut verdunstet, jedoch unterstützt der künstliche Film nicht die hauteigene Schutzschicht. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut zu regulieren.

Anderes dagegen wirken pflanzliche Pflegeöle mit ihren wichtigen Fettsäuren, wie der Linolsäure. Diese ist ein Bestandteil der Schutzsicht der Haut. Pflanzliche Pflegeöle stärken außerdem noch mit Vitaminen oder Antioxidantien die Schutzfunktion der Haut. Bei zertifizierter Naturkosmetik wird daher bewusst auf Silikone verzichtet.

Gefahr für die Umwelt

Das Medizinportal Netdoktor berichtet, dass Silikone nicht wasserlöslich sind. Einige Silikon-Verbindungen sind in der Umwelt schwer abbaubar. Mit der Gesichtswäsche oder Duschen können die künstlichen Silikone über das Abwasser auch in Flüsse und Seen gelangen und dort das Ökosystem belasten. Laut dem Umweltbundesamt gelten einige der Silikone, die hauptsächlich in Shampoo enthalten sein können, als besorgniserregend. Sie sind langlebig und reichern sich in der Umwelt sowie in Lebewesen an. Diese zyklischen Siloxane D4, D5 und D6 stehen auf der Kandidatenliste der European Chemical Agency (ECHA) für gefährdende Stoffe. 

Silikone in Feuchtigkeitscreme und anderen Kosmetikprodukten erkennst du an Bezeichnungen wie: 

2. Parabene: umstrittener Inhaltsstoff in Feuchtigkeitscremes

Parabene halten Kosmetikprodukte wie Feuchtigkeitscremes frei von Keimen. Sie wirken stark antibakteriell und hemmen die Ausbreitung von Pilzsporen. Parabene sind ein häufiges, aber kritisches Konservierungsmittel.

Parabene stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Laut der Umweltorganisation BUND könnten Parabene eine ähnliche Wirkung wie das menschliche Hormon Östrogen haben. Dadurch würden sie die Fortpflanzungsfähigkeit gefährden oder auch krebserregend wirken. Wie das Wissensmagazin Quarks berichtet, sind Studien zu diesem Thema jedoch in Fachkreisen umstritten. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) stuft zum Beispiel Methyl- und Ethylparaben bei einer Konzentration bis 0,4 Prozent als sicher ein. Beide Parabene sind häufige Konservierungsstoffe für Kosmetikprodukte.

Allerdings sind Parabene nicht ganz so harmlos. Sie können Allergien hervorrufen. Besonders Menschen, die beruflich oft mit den Parabenen in Kontakt kommen, können allergisch reagieren.

Eine natürliche Alternative als Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten ist zum Beispiel Vitamin E. Die Naturkosmetik verzichtet auf künstliche Inhaltsstoffe wie Parabene.

In unserer Bestenliste findest du Alternativen zu herkömmlichen Bodylotions:

3. Palmöl als Bestandteil von Feuchtigkeitscremes

Palmöl ist ein problematischer Rohstoffe, der auch in Feuchtigkeitscreme enthalten sein.
Palmöl ist ein problematischer Rohstoffe, der auch in Feuchtigkeitscreme enthalten sein.
(Foto: CCO Public Domain / Pixabay / sarangib)

Palmöl und Palmkernöl sind ebenfalls oft verwendete Rohstoffe für Feuchtigkeitscreme und andere Kosmetikprodukte. Stiftung Warentest erläutert, dass die Kosmetikindustrie den pflanzlichen Rohstoff zu Tensiden und Emulatoren verarbeitet. 

Palmöl ist allerdings auch ein extrem kritischer Rohstoff. Das Öl stammt überwiegend aus Palmölplantagen in Indonesien und Malaysia. Nur in den tropischen Regionen entlang des Äquators können die Palmen wachsen.

Palmöl ist aus ökologischer und sozialer Sicht problematisch:

  • Ökologisch – Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage muss wertvoller Regenwald dem Monoanbau von Ölpalmen weichen. Oftmals entstehen die Plantage durch Brandrodung. Durch die Brände entweicht das CO2 in die Atmosphäre, das die oft Jahrhunderte alten Bäume gebunden haben.
  • Sozial – Die Arbeiter:innen auf den Plantagen erhalten oftmals unzureichende Entlohnung oder es fehlt an der sozialen Absicherung. Greenpeace berichtet sogar von Kinderarbeit auf den Plantagen. 
  • CO2-Emissionen – Bei den langen Transportwegen von Südostasien bis zu Verbraucher:innen in den Industriestaaten fallen Treibhausgasemissionen an. Durch sie verschlechtert sich die Klimabilanz der Pflegeprodukte.

4. PEG und PEG-Derivate in Feuchtigkeitscremes

PEG und PEG-Derivate sind weitere sehr problematische Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten. Sie können als Emulgatoren auch in Feuchtigkeitscreme vorkommen.

Die Abkürzung PEG steht für Polyethylenglykol. Die chemische Verbindung lässt sich kostengünstig herstellen und erfüllt die Funktion, Fette mit den wässrigen Inhaltsstoffen in einer Creme zu verbinden.

PEGs stehen in der Kritik, da sie die oberen Hautschichten durchlässig machen können. Ihre Wirkung beschränkt sich nicht nur auf die Inhaltsstoffe in der Feuchtigkeitscreme, sondern sie greifen auch den natürlichen Hautschutz an. Der Körper bildet eine Schutzsicht aus Fetten und Wasserabsonderungen des Gewebes. Durch die PEGs ist die Haut ungeschützt, sodass weitere Inhaltsstoffe auch tiefer in die Haut eindringen können als normalerweise. Dadurch können Allergien entstehen.  

Laut dem BUND können PEGs und ihre Derivate mitunter selbst giftige Verunreinigungen enthalten. Auch diese Schadstoffe gelangen in die Hautschichten und können allergische Reaktionen hervorrufen. 

Du erkennst PEG und PEG-Derivate an den Bezeichnungen:

  • PEG (mit einer Nummer dahinter, z.B. PEG-10)
  • PPG
  • Polyglycol

5. Mikroplastik in der Feuchtigkeitscreme

Auch in Fechtigkeitscreme kann Mikroplastik stecken.
Auch in Fechtigkeitscreme kann Mikroplastik stecken.
(Foto: © Utopia)

Auch in Feuchtigkeitscreme kann sich Mikroplastik verstecken. Die Kosmetikindustrie setzt sie unter anderem als Bindemittel in Creme oder Lotionen ein. Das Mikroplastik auf der Angabe der Inhaltsstoffe zu entdecken, ist manchmal gar nicht so einfach. Einige der häufigsten Bezeichnungen sind:

Weitere Bezeichnung sind Polyamid, Acrylate oder Nylon. 

Da die kleinen Plastikpartikel nicht zerfallen, können sie sich über Jahrzehnte in der Umwelt ansammeln. Das künstlich hergestellte Mikroplastik bleibt dabei ein Fremdkörper in der Umwelt und kann ihr auf Dauer Schaden zufügen.

Darum ist es wichtig, auf Produkte mit Mikroplastik zu verzichten. Die EU bereitet ein Verbot von Mikroplastik vor. Im September 2023 verabschiedete die EU-Kommission Maßnahmen, um den Verkauf von Mikroplastik zu untersagen. Viele der großen Kosmetikmarken haben kündigten schon vorher an, künftig Mikroplastik aus ihren Produkten zu nehmen.

Faire Kosmetik: Feuchtigkeitscremes im Test

Grundsätzlich ist es empfehlenswert auf zertifizierte Naturkosmetik zurückzugreifen (zum Beispiel mit dem Siegel von Natrue oder Ecocert), da diese auf alle genannten Zusätze verzichtet. 

Zusätzlich solltest du darauf achten, Produkte aus fairem Handel zu kaufen. Den größten Anteil an fair gehandelten Inhaltsstoffen findest du bei den Produkten von Dr. Hauschka, Weleda oder Speick. Diese Marken scheiden regelmäßig bei Öko-Test mit guter oder sehr guter Bewertung ab. Daneben gibt es noch weitere Marken der Naturkosmetik, die empfehlenswert sind. Mehr Informationen zu den Testergebnissen von Öko-Test: „Faire Kosmetik im Test“ (allerdings ist der Test von 2018).

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Überarbeitet von Martina Naumann

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