Fika: Bedeutung und Tipps für die schwedische Kaffeepause Von Laura Müller Kategorien: Ernährung Stand: 3. Juli 2020, 14:51 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / LUM3N Fika – so heißt die Kaffeepause in Schweden. Wir erklären dir, was eine Fika ausmacht und wie du sie an deinem Arbeitsplatz organisieren kannst. Schwed*innen lieben und pflegen ihre Fika. Der Ausdruck Fika stammt dabei von „Ka-fi“, dem alten schwedischen Wort für Kaffee. Fika ist die übliche Kaffeepause, die in Schweden zweimal am Tag stattfindet. Egal, ob zuhause, auf der Arbeit oder in der Uni. Wie die Linköping Universität berichtet, findet die erste Pause meist etwa zwischen 9:30 und 10:00 Uhr und die zweite am Nachmittag gegen 15:00 Uhr statt. Die historischen Ursprünge der Fika Kaffee wie Zucker waren vor zweihundert Jahren Luxusgüter in Schweden und sind heute meistens Bestandteile der täglichen Fika. (Foto: CC0 / Pixabay / LubosHouska) Laut der deutsch-schwedischen Handelskammer reichen die Ursprünge der Fika in das 19. Jahrhundert zurück. Damals gab es im armen und vorindustrialisierten Schweden kaum Luxusgüter wie beispielsweise Zucker oder Kaffee. Sie waren rar und teuer. Darum waren sie nur den oberen Klassen vorbehalten. Ab 1850 fielen die Zucker- und Kaffeepreise. Das ermöglichte auch den anderen Klassen ab und an importierte Luxusgüter zu kaufen. Außerdem gab es langsam moderne Küchenausstattungen, sodass die schwedische Bevölkerung auch in der heimischen Küche Kuchen und Plätzchen backen konnte. In den darauffolgenden Jahrzehnten setzte es sich durch, gemeinsam mit der Familie, den Nachbar*innen und Bekannten Kaffee zu trinken. Die Fika wurde zur Institution und bleibt es bis heute. Heutzutage findet die Fika laut Sweden.se immer noch in Gemeinschaft mit anderen statt – egal ob zuhause, im Café und sogar auf der Arbeit. Die Fika zählt dabei als Quality Time, die auch nicht länger als eine Viertelstunde dauern muss. Die Fika auf der Arbeit In Schweden gehört die Fika in den Arbeitsalltag. (Foto: CC0 / Pixabay / Cozendo) Quality Time am Arbeitsplatz… geht das? Für die schwedische Bevölkerung ist diese Denkweise kein Problem, sondern Teil des Lebensgefühls: Bei der Kaffeepause am Arbeitsplatz geht es nicht in erster Linie darum, die Energiebatterien mit Koffein wieder aufzutanken. Bei einer Fika auf der Arbeit treffen sich Mitarbeitende mit der Chefin oder dem Chef, um sich bei Kaffee und Gebäck miteinander zu unterhalten und auszutauschen. Das kann vormittags wie nachmittags sein. Für den deutschen Esprit klingt Fika nach unproduktiver Zeitverschwendung. Für die schwedische Kultur wiederum ist die Fika wichtig, um Kontakte zu knüpfen, sich zu besprechen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Durch diese Möglichkeit ist Fika ein Kennzeichen für eine demokratische Unternehmenskultur. Denn die Hierarchie ist in den Gesprächen im Team irrelevant. Das scheint die Mitarbeiter*innen zu motivieren, auch während der Fika über Probleme ihrer Arbeit im entspannten Rahmen reden zu können. https://utopia.de/arbeitstag-schweden-sechs-stunden-69820/ Tipps: Das gehört zu einer Fika auf der Arbeit Die Fika kann für ein angenehmes Arbeitsklima sorgen. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap) Hättest du auch Lust, das Fika-Konzept auf der Arbeit auszuprobieren? Hier haben wir einige Tipps für dich: Das Wichtigste, damit eine Kaffeepause zur gemeinschaftlichen Fika wird, sind die Menschen. Sprich dein*e Vorgesetzte*n und deine Kolleg*innen an, ob sie das Konzept der Fika kennen und es vielleicht probeweise zwei oder drei Nachmittage während der Arbeitszeit zusammen ausprobieren wollen. Die Fika ist nicht nur etwas für Kaffeetrinker*innen. Auch mit eurem Lieblingstee, einem leckeren Saft oder Wasser könnt ihr eure Fika gestalten. Neben dem Getränk können Zimtschnecken, Rührkuchen, herzhafte Waffeln, Cookies oder sogar vegane Waffeln als auch ein Sandwich dazugehören. Jede teilnehmende Person kann dabei ihre mitgebrachten Leckereien mit den Anderen teilen. Genießt eure Quality Time zusammen und tauscht euch über interessante Dinge aus, die ihr vielleicht noch nicht übereinander wusstet. Weiterlesen auf Utopia.de: Pfefferkuchen selber machen: Rezept für die skandinavische Weihnachtsspezialität Glutenfreie Kekse: Rezept mit nur zwei Zutaten Knäckebrot: Rezept für den herzhaften Snack aus Schweden ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 5 0 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Essen Gewusst wie HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: