Fridays for Future gehen wieder auf die Straße. Nach der letzten längeren Corona-Pause sollen Streiks nun wieder wöchentlich stattfinden. Wir geben Tipps, wie du die Bewegung unterstützen kannst und dich für Klimaschutz einsetzt – auch von Zuhause aus.
100 Tage vor der Bundestagswahl war es so weit: Die Aktivist:innen von Fridays for Future machten wieder Fußmärsche durch mehr als 30 deutsche Städte. Unter dem Motto „Es herrscht Aufbruchsklima!“ streikten sie für Klimagerechtigkeit und soziale Gerechtigkeit– auch mit Blick auf die anstehende Wahl.
Die Teilnehmerzahl war hoch: In Hamburg sollen es laut Fridays for Future 3000 Demonstrant:innen gewesen sein. Auch Fahrraddemonstrationen fanden statt und Vertreter:innen von Kirchen, Sozialverbänden und Gewerkschaften wie Verdi schlossen sich den Protesten an. Laut Tagesschau sollen die Demonstrationen nun wieder wöchentlich stattfinden.
Welche Demos, Sitzproteste und Fahrraddemos freitags in deiner Nähe geplant sind, kannst du auf dieser Karte nachlesen.
Demonstrationen und Corona
Das Engagement für Klimaschutz ist unerlässlich – doch auch wenn die Inzidenzen in Deutschland aktuell sinken, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Deshalb sind auf jeder Demo Hygienemaßnahmen einzuhalten: „Jeder Ort hat eigene Corona Bestimmungen, wodurch auch jeweils ein individuelles Hygienekonzept gilt, dass von der entsprechenden Ortsgruppe ausgearbeitet wird“, erklärt Maia Stimming, Sprecherin von Fridays for Future. Grundsätzlich rufen die Klimaschützer:innen zur Einhaltung der Maskenpflicht und Mindestabstände auf. Außerdem begrüßen sie es, wenn vor einer Demo ein Schnelltest durchgeführt wird.
Neben dem klassischen Marsch durch die Stadt gab es auch andere Demonstrationen. In Orten wie Lörrach durften vergangenen Freitag nur zehn Personen demonstrieren. Die Aktivist:innen haben laut Fridays for Future trotzdem dafür gesorgt, dass eine möglichst repräsentative Gruppe auf der Straße demonstriert. In Rendsburg fand eine Fahrraddemo statt.
Wenn du mitdemonstrieren möchtest, dann informiere dich über die aktuellen Coronamaßnahmen vor Ort und sprich dich unter Umständen mit der zuständigen Ortsgruppe ab. Wer lieber Abstand von Menschenansammlungen halten möchte oder noch auf die Impfung wartet, kann sich auf andere Weise fürs Klima engagieren. Wir zeigen dir, wie.
Helfen trotz Corona: So setzt du dich von Zuhause fürs Klima ein
1. Mitorganisieren
Die Streiks und Klimacamps von Fridays for Future organisieren sich nicht von alleine. Dafür braucht es Grafiker:innen, Webdesigner:innen, Veranstaltungstechniker:innen und zahlreiche weitere helfende Hände. Wenn du helfen möchtest, dann frag einfach bei der Ortsgruppe bei dir in der Nähe an.
2. Wählen
Dieses Jahr ist Superwahljahr: Einige Landtags- und Kommunalwahlen haben schon stattgefunden, die in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Berlin (Wahl zum Abgeordnetenhaus) stehen noch aus. Genau so die Bundestagswahl am 26. September. Mit deiner Stimme kannst du viel bewirken: Gib sie einer Partei, die sich glaubwürdig für effektiven Klimaschutz einsetzt.
3. Online engagieren
Nutze deine Stimme auch online:
Social Media: „Von zu Hause kann uns jede:r unterstützen, indem zum Beispiel unsere Social Media-Inhalte geteilt werden“, erklärt Maia Stimming. So kannst du auf Streiks und andere Möglichkeiten aufmerksam machen, sich für Klimaschutz einzusetzen. Oder erstelle selbst Posts und informiere damit andere.
Petitionen: Setze dich zum Beispiel für ein verbindliche UN-Konvention ein, mit der sich jedes Land verpflichtet, die Plastikkrise bis 2030 zu beenden. Zahlreiche weitere Petitionen für nachhaltige Zwecke findest du unter anderen auf den Webseiten namhafter Umweltorganisationen.
Außerdem kannst du das ganze Jahr über in den Utopia-Gruppen über Themen rund um Nachhaltigkeit diskutieren.
4. Nachhaltige Projekte und NGOs unterstützen
Mitglieder von NGOs wie dem BUND setzen zahlreiche Kampagnen um, organisieren Proteste und engagieren sich auf verschiedene Weisen für den Umweltschutz. Unterstütze diese Arbeit mit einem Mitgliedsbeitrag, indem du Fördermitglied wirst. Wer aktiver mitwirken möchte, kann sich auch teils in Online-Netzwerken einbringen, zum Beispiel bei Greenpeace. Oder du arbeitest von Zuhause an nachhaltigen und sozialen Projekten mit. Eine Auswahl findest du unter anderem über Vostel.
5. Für nachhaltige Zwecke spenden
Plakate, Lautsprecher und Webseiten – all diese Dinge kosten Geld. Deshalb freuen sich Fridays for Future über finanzielle Unterstützung genauso sehr wie über Mitstreiker:innen vor Ort. Und anderen unterstützenswerten NGOs geht es nicht anders – fördere ihre Arbeit mit einer Spende. Weitere spannende Projekte findest du in unserem Artikel „12 sinnvolle Sach- und Geld-Spenden“ oder auf Betterplace.org.
6. Dich und andere über Nachhaltigkeit informieren
Nicht jede:r ist empfänglich für Argumente, wenn über Klimafragen diskutiert wird. Manche aber schon. Deshalb ist es wichtig, dass du über die Gründe für den Klimawandel und seine Auswirkungen informiert bist. Vielleicht schaffst du es ja, ein paar Bekannte für die grüne Sache zu gewinnen.
Lies dazu zum Beispiel „11 Mythen zum Klimawandel – Ursachen und Folgen im Check“, schau dir Greta Thunbergs Ted Talk an und bilde dich online zum Thema Nachhaltigkeit weiter.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?
- Gesunde Menschen, gesunde Erde – so kannst du auch am Arbeitsplatz das Planetary-Health-Konzept leben
- Alles mögliche ist jetzt angeblich 'klimaneutral!' – aber was heißt das eigentlich?
- Kurzstreckenflug: Was bedeutet das?
- Wohnung kühlen ohne Klimaanlage: Die besten Tipps & Tricks
- Digitalfußabdruck reduzieren: 10 Klimaschutz-Tipps gegen Digital Waste
- Podcast: Redakteur:innen berichten, wie sie verreisen, ohne zu fliegen
- Für unsere Umwelt – aus Verpackung wird Verpackung
- CO2-Steuer: Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Bäume pflanzen fürs Klima: 15 empfehlenswerte Organisationen – und worauf du achten solltest