Selbstgemachte vegane Gummibärchen schmecken nicht nur natürlicher, sie sind auch schnell zubereitet. Das einfache Grundrezept kannst du beliebig nach deinem Geschmack abwandeln.
Gummibärchen gibt es in vielen verschiedenen Formen, Größen und Geschmacksrichtungen – mittlerweile wird auch das vegane Angebot immer größer. Vegane Gummibärchen sind frei von Gelatine und anderen tierischen Produkten. Mit diesem einfachen Rezept kannst du sie leicht selbst herstellen.
Gummibärchen: Darum lieber ohne Gelatine
Herkömmliche Gummibärchen enthalten in der Regel Gelatine und sind deshalb weder vegan noch vegetarisch. Gegen Gelatine als Zutat spricht einiges:
- Tierwohl: Gelatine besteht aus Nebenerzeugnissen, die bei der Schlachtung von Tieren aus industrieller Tierhaltung übrigbleiben. Diese konventionelle Haltungsform ist mit viel Leid verbunden, da die Tiere meist nicht artgerecht gehalten werden. In der ökologischen Landwirtschaft sind zwar artgerechtere Haltungsbedingungen vorgeschrieben – aber auch für die Herstellung von Bio-Gelatine müssen letztlich Tiere ihr Leben lassen.
- Ökobilanz: Aufgrund von Tiertransporten und Futtermittelimport hat Gelatine aus Massentierhaltung eine schlechte Ökobilanz: Ihre Herstellung ist mit hohen CO2-Emissionen verbunden.
- Intransparenz: Weil Gelatine aus einer Mischung von Schlachtabfällen hergestellt wird, ist für Verbraucher:innen in der Regel nicht nachvollziehbar, woher genau ein Gelatineprodukt stammt und welche Bestandteile der Herstellung zugrundelagen. Hauptsächlich besteht Gelatine aus Schweinehaut, sie kann aber zum Beispiel auch Sehnen und Knorpel enthalten.
Mehr Details kannst du hier nachlesen: Gelatine: Darum solltest du sie nicht verwenden.
Vegane Gummibärchen: Zur Vorbereitung
Die Grundlage für das vegane Gummibärchen-Rezept sind 100 Milliliter Flüssigkeit. Sie bestimmt über den Geschmack. Entscheide dich, bevor du loslegst, für eine Geschmacksrichtung. Du kannst zum Beispiel Fruchtsaft, Schwarzetee oder ein Gemisch aus 50 Millilitern Fruchtsirup und 50 Millilitern Wasser verwenden. Für Gummibärchen mit Apfelgeschmack empfiehlt sich Apfelsaft, für Orangengeschmack brauchst du Orangensaft und so weiter. Weitere Ideen für die verschiedenen Geschmackssorten findest du am Ende des Artikels. Verwende am besten natürliche Zutaten in Bio-Qualität – so vermeidest du Rückstände chemisch-synthetischer Pestizide und ungesunde Zusatzstoffe.
Zum Verdicken von veganen Speisen wird oft auch Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl empfohlen. Diese eignen sich jedoch nicht für Gummibärchen, denn es entsteht kein stichfestes Gelee.
Agartine oder Agar-Agar eignen sich jedoch sehr gut. Sie haben eine fünf- bis sechsmal stärkere Bindewirkung als Gelatine. In Ananas, Papaya und Kiwi stecken jedoch Enzyme, die Agartine am Verfestigen hindern. Auf diese Früchte solltest du also bei deinen Gummibärchen verzichten.
Wenn du Gummibärchen in klassischer Form herstellen möchtest, kannst du dafür spezielle Gummibärenförmchen verwenden (zum Beispiel aus Silikon). Statt in Förmchen kannst du die Masse aber auch ganz einfach auf einen Teller gießen. Lege dazu ein Backpapier auf den Teller. Nach dem Abkühlen lässt sich die Masse mithilfe von Plätzchenformen ausstechen oder mit dem Messer zuschneiden. Dank des Backpapiers lassen sich die Gummibärchen leicht abtrennen.
Aus starren Formen wie zum Beispiel Eiswürfelbehältern lassen sich die Gummibärchen nur schwer herauslösen.
Grundrezept für vegane Gummibärchen
- Zubereitung: ca. 15 Minuten
- Ruhezeit: ca. 60 Minuten
- Menge: 50
- 100 ml Flüssigkeit (z.B. Fruchtsaft)
- 3 EL Agartine (entspricht ca. 1,5 TL Agar Agar)
- 1 EL Zitronensaft
- 1 EL Zucker oder Agavendicksaft (optional)
-
Koche alle Zutaten zusammen in einem kleinen Topf kurz auf.
-
Fülle die Masse in Pralinenförmchen, Gummibärenförmchen aus Silikon oder auf einen mit Backpapier belegten Teller.
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Lasse sie für mindestens eine Stunde im Kühlschrank abkühlen.
Geschmackliche Variationsmöglichkeiten
Für das Gummibärchen-Grundrezept brauchst du 100 Milliliter Flüssigkeit. Durch die verschiedenen Flüssigkeiten lassen sich verschiedene Geschmacksorten herstellen. Hier weitere Ideen:
- Fruchtsäfte (zum Beispiel Apfel, Kirsche, Limette, …)
- Tees (zum Beispiel Schwarztee, Zitrone, Waldbeere, …)
- 50 Milliliter Fruchtsirup und 50 Milliliter Wasser
- pürierte Früchte (wenn nötig gesiebt, damit keine Stückchen zurückbleiben)
- 50 Milliliter Glühwein und 50 Milliliter Fruchtsaft
- Kinderpunsch
- Bio-Cola
- Götterspeise
- Gemüsesäfte
Selbstgemachte Gummibärchen richtig verpacken und lagern
Die fertigen Gummibärchen halten sich etwa drei bis fünf Tage. Am besten bewahrst du sie im Kühlschrank auf. Wenn du sie verschenken möchtest, solltest du auf die kurze Haltbarkeit hinweisen.
Bevor du die Gummibärchen als Geschenk verpackst, pudere sie am besten mit Speisestärke ab, damit sie nicht aneinanderkleben. Fülle sie dann zum Beispiel in ein schönes Schraubglas und versieh es mit einem selbst gestalteten Etikett. So kannst du alte Schraubgläser weiterverwerten. Auch eine kleine Geschenktüte aus recyceltem Papier oder einem anderen ökologisch nachhaltigen Material eignet sich als Verpackung.
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English version available: Vegan Gummies Using Agar Agar
Überarbeitet von Philipp Multhaupt
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