Utopia Image

Herbstpflanzung: Für welche Pflanzen das vorteilhaft ist

Herbstpflanzung
Foto: CC0 / Pixabay / holdosi

Der Herbst ist die ideale Pflanzzeit für Bäume und Sträucher, aber auch für eine Vielzahl von Stauden und Blumenzwiebeln. Warum eine Herbstpflanzung vorteilhaft ist, erfährst du hier.

Der Herbst bietet mit regelmäßigem Niederschlag und noch warmem Boden ideale Voraussetzungen, um Veränderungen im Garten vorzunehmen. Mit der Herbstpflanzung von Stauden, Sträuchern und (Obst-)Bäumen kannst du vor dem Winter das kommende Gartenjahr vorbereiten.

Bei welchen Pflanzen es sich lohnt, sie noch im Herbst in den Boden zu bringen, erfährst du hier. 

Vorteile der Herbstpflanzung

Für viele Hobbygärtner:innen geht das Gartenjahr mit dem Herbst zu Ende. Sie nutzen diese Jahreszeit vor allem für die Ernte und Aufräumarbeiten, um den Garten auf den Winter vorzubereiten. Doch tatsächlich bieten der Oktober und November darüber hinaus ideale Bedingungen für Neugestaltungen. Die Herbstpflanzung schafft optimale Voraussetzungen dafür, dass Stauden, Sträucher und (Obst-)Bäume gut anwachsen und dadurch im Frühjahr kräftig austreiben können. 

Das sind die Vorteile der Herbstpflanzung:

  • Warmer Boden hilft dem Wurzelwachstum: Im Herbst schalten Pflanzen in den Ruhemodus. Sie stellen dann ihr oberirdisches Wachstum ein und lassen ihre Energie stattdessen in die Wurzeln fließen. Solange der Gartenboden noch warm ist, wachsen die Wurzeln bestehender Pflanzen weiter und die Wurzeln neu eingesetzter Pflanzen wachsen gut an. Du kannst an frostfreien Tagen sogar noch bis Anfang Dezember robuste Stauden und Gehölze anpflanzen.
  • Vorsprung im Frühjahr: Die Herbstpflanzung verschafft den Pflanzen im Frühjahr einen Vorsprung vor denen, die erst dann gepflanzt werden. Im Herbst gepflanzte Gewächse können kräftiger austreiben und früher Blüten und Früchte bilden.
  • Weniger gießen: Zudem wirst du im Frühjahr die herbstgepflanzten Stauden und Sträucher weniger gießen müssen. Sie können durch ihr bereits ausgebildetes Wurzelsystem mehr Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen. 
  • Günstigere Ware: Zum Ende der Saison hin reduzieren viele Gartencenter die Preise für Gehölze und Stauden. In gute Bio-Qualität zu investieren, wird dann erschwinglicher. Warum Bio bei Pflanzen grundsätzlich eine gute Idee ist, kannst du hier nachlesen: Bio-Pflanzen: Das solltest du beim Pflanzenkauf beachten.

    Diese Sträucher eignen sich für die Herbstpflanzung

    Wie fast alle Sträucher eignet sich auch der Holunder für die Herbstpflanzung.
    Wie fast alle Sträucher eignet sich auch der Holunder für die Herbstpflanzung.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Hans)

    Für Sträucher sind insbesondere die vielen feinen Wurzeln wichtig, die sie mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen. Eine Herbstpflanzung führt dazu, dass dieses feine Wurzelwerk bereits angefangen sich auszubilden, wenn es sich um wurzelnackte Pflanzen handelt. Pflanzen, die du als Containerware gekauft hast, haben schon fertige Wurzeln und brauchen diesen Vorsprung nicht zwingend.

    Prinzipiell kannst du fast alle Sträucher problemlos im Herbst pflanzen, zum Beispiel:

    • Rose: Diverse Rosenarten lassen sich sehr gut im Herbst anpflanzen. Insbesondere dann, wenn du sie wurzelnackt (ohne Ballen) gekauft hast. Im Herbst kommen die wurzelnackten Rosen frisch von den Feldern, während die wurzelnackten Frühjahrspflanzen den Winter in Kühlhäusern verbracht haben. Je schneller du die ballenlosen Rosen einpflanzt, desto besser. Weitere Tipps bekommst du hier: Rosen pflanzen: Anleitung, Zeitpunkt und die richtige Pflege.
    • Hortensie: Hortensien können bis in den Spätherbst noch in die Erde. Der Boden sollte idealerweise kalkarm und humusreich sein. Wähle einen halbschattigen Standort. 
    • Weigelie: Die Weigelie ist ein Zierstrauch mit glockenförmigen Blüten. Sie gedeiht am besten an vollsonnigen Standorten, gedeiht aber auch im Halbschatten. Sie braucht einen nährstoffreichen Boden. Bedenke bei der Wahl des Standorts, dass Weigelien bis zu drei Meter hoch und breit werden können. 
    • Schneeball: Der Schneeball kommt in einer Vielzahl verschiedener Arten daher. Sie zeichnen sich durch ansprechendes Laub, schöne Blüten und teilweise Beeren aus, die Vögeln und anderen Wildtieren als Nahrung dienen. Schneebälle mögen einen feuchten bis nassen Boden und Sonne oder Halbschatten. Außerdem brauchen sie ausreichend Platz, da sie je nach Art bis zu drei Meter hoch werden können. 
    • Schwarzer Holunder: Die Blüten und Beeren des Schwarzen Holunderstrauchs sind nicht nur eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und Vögel, sondern schmecken auch dem Menschen. Du kannst daraus zum Beispiel Holunderblütengelee oder Holundersaft herstellen. Der Holunderstrauch mag es sonnig bis halbschattig.

    Herbstpflanzung: Diese Stauden können im Herbst in den Boden

    Die meisten, aber nicht alle Stauden profitieren von einer Herbstpflanzung.
    Die meisten, aber nicht alle Stauden profitieren von einer Herbstpflanzung.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Ralphs_Fotos)

    Winterharte Stauden kannst du also im Herbst pflanzen. Frostempfindliche Stauden solltest du hingegen besser im Frühjahr pflanzen. Dazu zählen oftmals solche, die im Herbst noch prächtig blühen. Beispielsweise solltest du bei Herbstanemonen, Bartblumen und Chrysanthemen auf die Herbstpflanzung verzichten.

    Stattdessen kannst du diese Stauden im Herbst anpflanzen:

    • Sonnenbraut: Die nektarreichen Blüten der Sonnenbraut leuchten in kräftigen Gelb-, Rot- und Orangetönen. Je nach Sorte kannst du die Sonnenbraut an sonnigen bis halbschattigen Orten pflanzen.
    • Phlox: In vielen Bauerngärten darf der verspielt wirkende Phlox nicht fehlen. Wähle für ihn einen halbschattigen Standort, an dem er viel Platz hat. 
    • Astern: Der Gartenklassiker sollte zu Beginn des Herbstes in die Erde. Astern gedeihen ideal an sonnigen Standorten und in einem lockeren, nährstoff- und humusreichen Boden. 
    • Bergenie: Die insektenfreundliche Bergenie bringt Farbe auch in dunkle Ecken und ist pflegeleicht. Sie begnügt sich mit normaler Gartenerde und kann sehr gut mit Trockenheit umgehen. 
    • Fette Henne: Die Fette Henne kombiniert ansprechende Optik mit geringen Ansprüchen an die Pflege. Die robuste Staude macht sich besonders in Steingärten gut, wo sie vollsonnig stehen kann. 

    Diese (Obst-)Bäume kannst du im Herbst pflanzen

    Mit der Herbstpflanzung kannst du frostunempfindlichen (Obst-)Bäumen zu einem guten Start verhelfen.
    Mit der Herbstpflanzung kannst du frostunempfindlichen (Obst-)Bäumen zu einem guten Start verhelfen.
    (Foto: CC0 / Pixabay / balouriarajesh)

    Mit der Herbstpflanzung kannst du frostunempfindlichen (Obst-)Bäumen zu einem guten Start verhelfen. Sie können bei milden Bodentemperaturen gut anwachsen und sich verwurzeln, sodass sie im Frühjahr Kraft zum Austreiben haben. Der meist feuchteren Herbstwitterung ist es auch zu verdanken, dass du die neu gesetzten Bäume nicht so kräftig wie nach einer Frühjahrspflanzung gießen musst. Gibt es im Winter eine längere Trockenperiode, musst du allerdings auch hier mal gießen.

    Diese (Obst-)Bäume kannst du im Herbst pflanzen:

    • Apfelbaum: Möchtest du nicht immer die typischen Supermarkt-Apfelsorten essen, kannst du einen eigenen Apfelbaum pflanzen, der zu einer alten Apfelsorte gehört. Diese sind besonders schmackhaft und oft auch für Allergiker:innen geeignet. Suche für den Apfelbaum einen sonnigen Standort. 
    • Birnenbaum: Auch unter den Birnen gibt es einige Sorten, die in Vergessenheit geraten sind, obwohl sie viele Vorteile mitbringen. 
    • Pflaumenbaum: Pflaumen aus dem eigenen Garten schmecken auf dem Pflaumenkuchen besonders gut. Pflanze den Pflaumenbaum an einem sonnigen, warmen, windgeschützten Platz. Der Baum benötigt zudem einen feuchten, humus- und nährstoffreichen Gartenboden.

    Tipps zur Herbstpflanzung

    Die Herbstpflanzung ist möglich, solange der Boden frostfrei ist. Zusätzlich solltest du diese Hinweise beachten, wenn du einen Strauch, eine Staude oder einen Baum im Herbst pflanzen möchtest:

    • Pflanze wurzelnackte Ware nach dem Kauf so schnell wie möglich ein. Da sie ansonsten sehr schnell austrocknen kann.
    • Grundsätzlich gilt beim Ausheben der Pflanzlöcher, dass sie mindestens eineinhalbmal so breit und tief sein sollten, wie die Wurzeln oder Ballen groß sind. 
    • Wichtig ist eine möglichst humose, lockere Erde, die es den Gewächsen erleichtert, den Boden zu durchwurzeln. 

    Weiterlesen auf Utopia.de:

    ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

    War dieser Artikel interessant?

    Vielen Dank für deine Stimme!

    Verwandte Themen: