Hornspäne: Herkunft, Verwendung und Wirkung des Düngers Von Martina Naumann Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 6. Mai 2020, 16:17 Uhr Foto: Martina Naumann/Utopia Hornspäne sind ein natürlicher Dünger, der Pflanzen mit dem „Wachstumsmotor“ Stickstoff versorgt. Hornspäne ergänzen den Kompost-Dünger und „recyceln“ die Nährstoffe anstatt sie zu verschwenden. Hornspäne sind Teil des Nährstoffkreislaufs Hornspäne sind grob gemahlenes Horn (Foto: Martina Naumann/Utopia ) Du möchtest volle Blüten und gesundes knackiges Gemüse? Dann brauchen deine Pflanzen vor allem eines: ausreichend Nährstoffe. Dabei ist besonders Stickstoff wichtig. Eine gute Stickstoffquelle können Hornspäne sein. Sie bestehen aus dem Horn von Rindern und anderen Huftieren und sind als Gartendünger im Handel erhältlich. Traditionell verwenden Bauern den Stallmist, aber auch Hufe und Hörner der geschlachteten Tiere zum Düngen ihrer Felder. Die Nährstoffe der Tiere gehen so wieder in den Nährstoffkreislauf der Natur ein. Die Anthroposophen um Rudolf Steiner entwickelten Anfang des 20. Jahrhunderts daraus ihren ganzheitlichen Ansatz der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, aus dem der heutige Demeter-Verband entstand. Auch heute setzten Demeter-Höfe sowie Bioland-Betriebe auf diese Kombination aus pflanzlichem und tierischen Düngern. Sie empfehlen Hornspäne und -mehl als Stickstoff-Zusatz zum Kompost. Häufig wird dabei Horn aus dem Ausland zugekauft, um die Hornspäne herzustellen. Durch die langen Transportwege z.B. aus Südamerika bekommt der eigentlich umweltfreundliche Dünger so jedoch eine schlechte Klimabilanz. Erst seit einigen Jahren gibt es wieder aufbereitetes Hornmaterial aus regionalen Quellen. Für Bio-Hornspäne gibt es keine eindeutigen Kriterien. Die Hornspäne selbst sind ein naturbelassener Dünger. Die Bezeichnung „Bio“ sagt in diesem Fall nichts über die Herkunft und Lebensbedingungen der Tiere aus, von denen das Horn stammt. Hergestellt werden die Hornspäne unter strengen Hygiene-Kontrollen. Spezielle Hornmühlen mahlen das aufbereitete Horn von geprüften, gesunden Tieren zu den gröberen Hornspänen oder feinem Hornmehl. Das homogenisiere Horn enthält neben Eiweißen und Stickstoff nur noch Spuren von Mineralstoffen. Bestenliste: Der beste Bio-Dünger Platz 1floraPell Ökologischer Dünger 5,0 6 DetailAmazon** Platz 2Neudorff BioTrissol Blumendünger 5,0 6 DetailEbay** Platz 3Oscorna Animalin Gartendünger 5,0 5 DetailAmazon** Platz 4Cuxin DCM Myko-Aktiv 5,0 1 Detail So unterstützen Hornspäne das Pflanzenwachstum Hornspäne verwenden Bio-Bauern im Gemüsegarten (Foto: CC0/pixabay/RitaE) Alle Gemüse-, Obstsorten und auch Blumen benötigen stickstoffhaltigen Dünger zum Wachsen. Der Boden selbst kann keinen Stickstoff bilden, sondern erhält ihn durch Zersetzung von pflanzlichen oder tierischen Resten. Nach der Ernte benötigt der Boden Zeit, um sich zu erholen. Mit Kompost und Hornspänen kannst du die verbrauchten Nährstoffe wieder „auffüllen“. Im späten Herbst streust du großflächig Hornspäne aus und hackst sie flach in die Erde ein. Die Mikroorganismen im Boden zersetzen jetzt langsam die Hornspäne und reichern den Boden wieder mit Stickstoff an. Die Menge der Hornspäne-Düngung richtet sich nach der Qualität des Bodens und dem Stickstoffbedarf der Pflanzensorten, die du anbauen möchtest. In Frühjahr kannst du den Boden noch mit Kompost aufbereiten und dann wieder neu anpflanzen. Hornmehl zersetzt sich schneller als Hornspäne und ist eher für die kurzfristigere Düngung im Frühjahr oder Sommer geeignet. Kaufen kannst du Hornspäne in einer Gärtnerei oder online, z.B. bei Baldur-Garten**. Übrigens: Wenn du keinen Kompost hast, kannst du deine Pflanzen mit Gesteinsmehl oder Pflanzenjauche aus Brennnesel und Ackerschachtelhalm düngen. Hornspäne im Vergleich zu anderen Düngern Hornspäne ergänzen den Kompostdünger (Foto: CC0/pixabay/Antranias) 1) Kunstdünger: Durch Kunstdünger kommen chemisch verarbeitete Nährstoffe in den Nährstoffkreislauf. Bei häufiger Anwendung verödet der natürliche Humus des Bodens. Dadurch benötigt der Boden immer mehr Kunstdünger. Zudem verbraucht die Herstellung von Kunstdünger viel Energie, meistens Erdgas. Dadurch belastet dieser Dünger die Umwelt doppelt. Hornspäne sind ein organischer Langzeitdünger, der langsam verrottet und so den Gartenboden kontinuierlich mit Stickstoff aus dem natürlichen Nährstoffkreislauf versorgt sowie die Humus-Bildung unterstützt. Allerdings sind heute Hornspäne durch die Transportwege aus dem Ausland auch nicht CO2-neutral. 2) Gülle und Stallmist: Beide sind natürliche Stickstoff-Dünger. Allerdings lösen sich Nitrate in der Gülle oder dem Stallmist und gelangen so ins Grundwasser. Dort führen sie zu den hohen Nitrat-Belastungen unseres Trinkwassers. Der Stickstoff in Hornspänen ist nicht wasserlöslich und bleibt in der Erde für die Pflanzen erhalten. Hornspäne belasten somit nicht das Trinkwässer. 3) Kompost und Mulch: Kompost enthält viele Mineralien, wie Phosphor, Magnesium und Kalium. Der Stickstoff ist zunächst noch in den Pflanzenresten gebunden und steht daher erst nach deren vollständigen Zersetzung zur Verfügung. Der Kompost sollte daher mindestens ein bis zwei Jahre Zeit haben, den Stickstoff freizusetzen. Selbiges gilt auch für Mulch. Daher sind Hornspäne und Hornmehl eine ergänzende Zwischendüngung zum Kompost. Weiterlesen auf Utopia.de Unkrautvernichter selber machen: so geht’s Aloe Vera anpflanzen: die besten Pflege-Tipps Regionales Superfood: Alternativen zu Chia-Samen, Goji-Beeren & Co. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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