Hühnerhirse ist nicht nur beim Mais- und Reisanbau ein gefürchtetes Beikraut. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Unkraut in deinem Garten wieder los wirst und wie du die Pflanze verwendest.
Im Garten ist die Hühnerhirse weit verbreitet, da sie sich sehr rasch ausbreitet. Mit der Zeit kann das Unkraut den Rasen verdrängen oder dem Gemüse Licht und Nährstoffe wegnehmen. Hier erfährst du alles, was du über Hühnerhirse wissen musst, wie du sie bekämpfst und ob du das unbeliebte Unkraut in der Küche verwenden kannst.
Das solltest du über Hühnerhirse wissen
Hühnerhirse ist das häufigste Unkraut im Maisanbau in unseren Breiten. Sie kommt aber auch weltweit vor, zum Beispiel im Reisanbau. Das invasive Beikraut kann den Ernteertrag deutlich reduzieren. Im Ökolandbau wird es zum Beispiel durch mechanische Maßnahmen wie Hacken bekämpft.
Bei der Hühnerhirse handelt es sich um eine einjährige, krautige Pflanze. Von einer oft stark verzweigten Basis gehen mehrere steife Halme relativ waagerecht ab – bei der älteren Pflanze können sie auch schräg stehen.
Die Blütezeit der Hühnerhirse geht von Juli bis September. Die Samen reifen von Oktober bis in den Herbst hinein und streuen sich mit dem Wind aus. Mit den ersten Frösten stirbt das Gras ab, aber die Samen bleiben im Boden bis zu fünf Jahre keimfähig.
In Ritzen von Platten und Begrenzungen sammeln sich die Samen besonders leicht – dort ist der Lichtkeimer oft zu sehen. Die Hühnerhirse hat kräftige Wurzeln und kann sogar zu Schäden im Asphalt beitragen.
Hühnerhirse in Rasen und Beeten bekämpfen
Die Hühnerhirse ist eine einjährige Pflanze und stirbt im Winter ab. Aber jeder einzelne Blütenstand trägt unzählige Samen. Da sich die Samen durch den Wind sehr großflächig ausstreuen, verbreitet sich das Unkraut rasch invasiv aus.
Achte daher darauf, dass du spätestens bis Ende August alle Hühnerhirse-Pflanzen im Garten entfernst, damit sie keine reifen Samen ausbilden können. Im Gemüsegarten und im Rasen solltest du jede Hühnerhirse auszugraben. Da die Pflanze im Rasen liegend wächst, kannst du ihr nur wenig Schaden zufügen, indem du den Rasen mähst.
Du kannst das Unkraut am einfachsten ausgraben, wenn der Boden leicht feucht und locker ist. Verwende eine schmale Pflanzschaufel, um das Unkraut zu jäten:
- Stich mit der Schaufel etwa einen Zentimeter neben der Hühnerhirse tief in die Erde hinein.
- Lockere das Erdreich rund um die Pflanze.
- Entferne die Hühnerhirse mit der ganzen Wurzel.
Beachte: Du solltest die ausgegrabenen Pflanzenteile nicht in den Gartenkompost geben. Bereits reife Samen könnten die Kompostierung überleben und im nächsten Jahr keimen.
Hühnerhirse aus Zwischenräumen, Ritzen und von Begrenzungssteinen entfernen
In Ritzen und kleinen Zwischenräumen lässt sich die Hühnerhirse meist nicht gemeinsam mit der Wurzel entfernen. Schneide daher die Hühnerhirse mit einer Gartenschere oder mit einem Messer bodennahe ab. Wiederhole den Vorgang regelmäßig, damit die Unkrautpflanze keine Samenstände ausbilden kann. Da die Hühnerhirse eine einjährige Pflanze ist, wird sie im Winter eingehen und im nächsten Jahr nicht wieder austreiben.
Verwendung von Hühnerhirse
Als Vogelfutter:
Wenn du Vögel hältst, kannst du ihnen halbreife und reife Samenstände als Leckerei geben. Insbesondere Wellensittiche essen das Unkraut gern. Als kommerzielle Futterpflanze wird Hühnerhirse aber nicht genutzt.
In der Küche:
Hühnerhirse wird heute nicht mehr zum Kochen genutzt. Die Pflanze und die Samen sind allerdings grundsätzlich für Menschen essbar. In Kriegszeiten diente die Pflanze als Ersatz für Getreide-Hirse.
- Die grünen Pflanzenteile kannst du zu Smoothies verarbeiten, ähnlich wie Weizengrassaft aus Weizengras.
- Verbacke halbreife und reife Samen in Brot oder streue sie über Müslis und Salate.
Hühnerhirse und andere Hirsearten
Die Hühnerhirse ist eine wilde Hirseart. Als „Hirse“ wird kleinfrüchtiges Spelzgetreide bezeichnet, insgesamt gibt es zehn bis zwölf Gattungen. Darunter befindet sich auch die Japanhirse, die in Japan aus der Hühnerhirse gezüchtet wurde. Die im Handel findest weiterentwickelte Kulturformen der wilden Hirsesorten, die mehr Ertrag bieten, zum Beispiel die Goldhirse, Braunhirse, Sorghum und Teff.
Achtung: Wenn du auf Gräserpollen allergisch reagierst kann es sein, dass der Genuss von Hirse und Hühnerhirse bei dir allergische Reaktionen auslöst.
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