Huflattich schlägt überall Wurzeln und gilt oftmals als „Unkraut“ – dabei hilft die leuchtend gelbe Blume auch gegen Husten und Magenbeschwerden. Sie selbst anzupflanzen, ist ganz einfach.
Huflattich selbst anpflanzen
Huflattich ist hart im Nehmen: Er kann sich mit widrigen Bedingungen arrangieren und wächst selbst auf so kargem Untergrund wie Kies oder Braunkohle. Wer ihn selbst anpflanzen will, hat es also vergleichsweise leicht. Besonders gut gedeiht der Huflattich aber natürlich, wenn man Rücksicht auf seine Vorlieben nimmt.
Im Garten fühlt er sich an einem sonnigen Platz und auf feuchtem, lehmigem Boden am wohlsten. Wenn du Huflattich im Topf anpflanzen möchtest, empfiehlt sich dagegen eher ein Standort im Halbschatten. Gerade im Sommer kannst du so verhindern, dass die Erde im Topf allzu schnell austrocknet. Darauf, dass die Blumen immer genug Feuchtigkeit bekommen, solltest du auch beim Anbau im Garten achten.
Ausgesät wird der Huflattich im Frühjahr. Schon wenige Wochen nach der Aussaat zeigen sich die ersten Blüten. Alternativ kannst du auch Jungpflanzen beim Gärtner kaufen und direkt einpflanzen. Dafür ist der Mai die beste Zeit.
Huflattich gegen Husten und Magen-Darm-Beschwerden
„Ich vertreibe den Husten“ verspricht der lateinische Name der Pflanze (Tussilago farfara). Kein leeres Versprechen: Huflattich wirkt schleimlösend, entkrampfend und entzündungshemmend. Als Hausmittel hilft er deshalb besonders gut bei verschiedenen Erkrankungen der Atemwege. Dazu gehören:
- Reizhusten
- chronischer Husten
- Asthma
- Bronchitis
- Kehlkopfentzündung
Die entzündungshemmende Wirkung, die eine umfangreiche österreichische Heilkräuterstudie bestätigt, entfaltet ihren Nutzen aber auch gegen viele andere Beschwerden. Auf Huflattich kannst du ebenso zurückgreifen, wenn dich Probleme im Magen-Darm-Bereich plagen – etwa bei Durchfall, Verstopfung oder Magenschleimhautentzündung.
Die gequetschten Blätter lassen sich darüber hinaus bei Hautproblemen (Pickel, Furunkel, Ekzeme) oder kleineren Schürfwunden anwenden, zum Beispiel gewickelt als Umschlag. Sie wirken antibakteriell und können deshalb Hautunreinheiten lindern und die Wundheilung unterstützen. Sogar bei Venenentzündungen und Krampfadern kommt der Huflattich zum Einsatz. Nicht umsonst wurde er 1994 als Heilpflanze des Jahres geehrt: Er ist ein Allroundtalent.
Allerdings enthält Huflattich auch Pyrrolizidinalkaloide, bei deren Abbau in der menschlichen Leber schädliche Stoffe entstehen können. Zwar handelt es sich um nur um geringe Mengen – trotzdem ist es sicherer, wenn du Huflattichprodukte nicht in zu großer Dosierung oder sehr regelmäßig zu dir nimmst.
Huflattich hilft als Tee oder Sirup
Bei Husten und Magen-Darm-Problemen kannst du Huflattich auf unterschiedliche Weise anwenden. Oft wird empfohlen, den Rauch der getrockneten Blätter zu inhalieren – das ist aber gesundheitlich nicht empfehlenswert und verschlimmert Erkältungsbeschwerden wohl eher, als sie zu verbessern.
Die gängigste Methode ist es inzwischen, einen Tee aus den getrockneten Blüten und Blättern der Pflanze zubereiten. Für einen Viertelliter Tee übergießt du zwei Teelöffel dieser Trockenmischung mit kochendem Wasser und lässt sie mindestens zehn Minuten lang ziehen.
Alternativ kannst du auch Huflattichsirup aus den frischen Blüten herstellen. Das machst du folgendermaßen:
- Schneide die Blüten grob mit einer Schere oder einem Messer und fülle einen Teil davon in ein Schraubglas (etwa drei bis vier Zentimeter hoch).
- Übergieße die Blüten anschließend mit Honig (alternativ kannst du auch braunen Zucker nehmen), bis sie vollständig bedeckt sind.
- Streu eine neue Schicht Blüten darüber und lass ihr eine neue Schicht Honig folgen.
- Wiederhole diese Schritte abwechselnd so lange, bis die Blüten aufgebraucht sind und das Glas voll ist.
- Verschraube danach das Glas fest und stelle es für zwei bis vier Monate an einen warmen, sonnigen Ort. Der Honig nimmt jetzt die Heilstoffe und Aromen des Huflattich an. Durch die zusätzliche Feuchtigkeit, die die Blüten dabei abgeben, erhält er allmählich eine sirupartige Konsistenz.
- Wenn der Sirup fertig ist, seihe ihn ab, um die Blütenreste auszusieben, und fülle ihn in eine Flasche um. Du kannst ihn entweder pur oder in Tee verrührt zu dir nehmen.
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