Kaffee mit Öl – kann das schmecken? Bei einem Oleato kommt ein Schuss Olivenöl in den Kaffee. Das soll nicht nur besonders lecker sein, sondern auch gesund. Wir erklären, was dran ist.
Eigentlich schmeckt Kaffee pur recht bitter. Darum verlängern ihn viele gerne mit Kuhmilch, einer pflanzlichen Alternative oder einfach etwas Wasser.
Statt Milch und Co ist es jedoch bei dem Oleato ein hochwertiges, kaltgepresstes Olivenöl. Davon leitet sich auch der Name Oleato ab: „geölt“.
Das Olivenöl soll dem Kaffee eine samtige Textur verleihen und ein rundes, vollmundiges Geschmackserlebnis ergeben. So jedenfalls verspricht es die Kaffeekette Starbucks. Sie stellte im Februar 2023 in Mailand den Oleato als Produktneuheit vor.
Ist Oleato gesünder?
Olivenöl ist gesund – vor allem hochwertiges, natives Bio-Olivenöl. Warum sollte Kaffee, der an sich auch gesundheitsfördernd sein kann, mit Olivenöl also nicht besonders gut für uns sein?
Die Idee, Kaffee mit Fetten zu mischen, ist nicht neu. Diese Kombination ist spätestens seit dem Bulletproof-Coffee ein Begriff. Dieser Butter-Kaffee soll sättigen und die Konzentration fördern. Eine ähnliche Wirkung wird auch dem Oleato zugeschrieben.
- Koffein-Booster: Die wachmachende Wirkung des Koffeins soll bei diesem Getränk länger anhalten. Die Überlegung, die dahinter steckt: Der Zusatz von Öl könnte bewirken, dass der Körper das Koffein nicht sofort aufnehmen kann. Dadurch würde das Koffein länger brauchen, um ins Blut zu gelangen.
- Gewicht reduzieren: Fette und Öle sind generell ein Energielieferant für den Organismus. Im Rahmen einer kohlenhydratreduzierten Diät, der Low-Carb-Diät, soll der Oleato zum Beispiel das Frühstück ersetzen können. Das Olivenöl liefert dem Körper schnell die Energie und ruft so eher ein sättigendes Gefühl hervor.
Aber stimmen diese Vermutungen tatsächlich? Es fehlen die wissenschaftlichen Beweise dazu, ob solche Zusammenhänge auch für eine Tasse Kaffee mit Olivenöl zutreffen.
Oleato: So wirken die einzelnen Zutaten
Ob ein Oleato gesünder ist als andere Varianten von Kaffee, ist nicht erforscht. Jedoch ist die Wirkung der beiden Zutaten Olivenöl und Kaffee jeweils einzeln gut belegt.
Hochwertiges, natives Olivenöl enthält viele Inhaltsstoffe, die für den Körper gesund sind.
- Ungesättigten Fettsäuren: Sie können das Herz -Kreislauf-System schützen und den Cholesterinspiegel senken. Öko-Test berichtet, dass vor allem die Ölsäure gegen das schädliche Cholesterin im Blut wirkt. Durch das Blutfett Cholesterin kann es zu verstopften Arterien kommen. Dadurch steigt das Risiko, später einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
- Sekundäre Pflanzenstoffe: Im Olivenöl sind eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen enthalten. Sie wirken entzündungshemmend und antioxidativ. Antioxidantien sind Substanzen, die im Körper die Zellen vor Schäden schützen. Sie verhindern, dass die sogenannten freien Radikale die Zellen angreifen können. Das sind schädliche Sauerstoffverbindungen, die unter anderem durch zu viel Stress, UV-Strahlen oder Luftverschmutzung durch Feinstaub im Körper entstehen.
Auch Kaffee kann gesund sein, vor allem wenn du ihn in Maßen und ohne Milch und Zucker trinkst.
- Das Koffein im Kaffee wirkt als Wachmacher. Es blockiert im Gehirn die Rezeptoren, die für die Müdigkeit verantwortlich sind. Wissenschaftliche Tests zeigen, dass auch bei Schlafmangel ein bis zwei Tassen Kaffee die Konzentrationsfähigkeit erhalten können.
- Eine Publikation der Harvard University erläutert, dass zwei bis fünf Tassen Kaffee am Tag das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen senken können. Darunter nennt der Bericht Diabetes, Herzerkrankungen durch Ablagerungen in den Arterien oder auch psychische Erkrankungen wie Depressionen.
- Und sogar bei entkoffeiniertem Kaffee lassen sich gesundheitsfördernde Wirkungen feststellen.
Öko-Test weist darauf hin, dass Kaffee bei jedem anders wirken kann. Deshalb ist es schwierig, einen allgemeingültigen Grenzwert anzugeben. Manchen raubt schon eine Tasse Espresso den Schlaf, bei anderen dagegen stellt sich keine spürbare Wirkung ein. Einige Kund:innen von Starbucks, die Oleato tranken, berichteten übrigens von einer abführenden Wirkung – Kaffee und Olivenöl können zu einem lockereren Stuhlgang führen können
Oleato kannst du leicht selbst zubereiten
Inwiefern ein Oleato gesünder ist als dieselbe Menge Kaffee und Olivenöl getrennt wäre, oder sich die Wirkungen in der Kombination vielleicht sogar gegenseitig behindern, ist nicht erforscht. Um von den erwiesenen Wirkungen des Olivenöls und des Kaffees zu profitieren, brauchst du im Grunde keinen Oleato.
Doch allein der Geschmack überzeugt viele: Das Olivenöl passt erstaunlich gut zum Kaffee und nimmt ihm den oftmals strengen Beigeschmack. Vor allem, wenn du den Kaffee mit dem Olivenöl kurz aufschäumst, ergibt sich eine angenehme sahnige Konsistenz.
Probiere selbst aus, ob ein Oleato etwas für dich ist. Du kannst ihn ganz einfach zubereiten:
- Bereite deinen Kaffee wie gewohnt zu. Du kannst auch hier noch Milch oder pflanzliche Alternativen dazu geben.
- Gib dann einen Esslöffel Olivenöl in deinen fertigen Kaffee.
- Rühre gründlich um oder schäume den Kaffee kurz auf.
Für den Oleato verwendest du kaltgepresstes oder natives Olivenöl, am besten in Bio-Qualität. Die schonende, kalte Pressung erhält die wertvollen Pflanzenstoffe der Oliven.
Hochwertige Olivenöle aus dem biologischen Anbau erhältst du zum Beispiel im Biomarkt oder auch online, zum Beispiel bei Ölmühle Sölling oder Bioaufvorrat – alternativ auch bei Amazon.
Übrigens – es gibt ein weiteres Kaffeetrendgetränk, bei dem sich viele gar nicht vorstellen können, wie das zusammenpassen soll:
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