Die einen sagen, Kartoffeln sollte man schälen, die anderen raten davon ab. Wir verraten, was wirklich stimmt und zeigen einen Trick, mit dem du Kartoffeln blitzschnell schälst.
Aus Kartoffeln kannst du viele leckere Gerichte zaubern: Ofenkartoffeln, Kartoffelgratin oder einfache Salzkartoffeln. Die Knolle ist vielseitig, lecker und gesund. Bei der Zubereitung fragen sich viele: Sollte ich Kartoffeln lieber schälen oder kann ich sie auch mit der Schale essen?
Giftstoffe in der Kartoffelschale
(Foto: CC0 / Pixabay / kalhh)
In der Kartoffelschale stecken neben Nähr- und Ballaststoffen auch giftige Glykoalkaloide: a-Solanin und a-Chaconin. Diese Giftstoffe kommen natürlicherweise in der Kartoffel vor. Sie konzentrieren sich vor allem in der Schale und im Keim. Im Inneren der Kartoffel sind dagegen deutlich weniger Giftstoffe vorhanden.
Glykoalkaloide sind hitzestabil, aber wasserlöslich. Das bedeutet: Hohe Temperaturen machen den Giftstoffen nichts aus. Garst du die Kartoffeln hingegen in kochendem Wasser, werden die Stoffe aus der Schale herausgelöst.
Unsere handelsüblichen Kartoffelsorten weisen natürlicherweise keine gesundheitsschädlichen Konzentrationen dieser giftigen Stoffe auf. Der tatsächliche Gehalt dieser Stoffe wird durch mehrere Faktoren zusätzlich beeinflusst:
- In unreifen Kartoffeln stecken mehr Giftstoffe als in reifen Kartoffeln
- Beschädigungen (z. B. beim Transport) und Licht begünstigen die Bildung der Giftstoffe
- Werden Kartoffeln zu warm oder zu kalt gelagert, bilden sich ebenfalls mehr Giftstoffe
Sind deine Kartoffeln also reif, unbeschädigt und richtig gelagert, brauchst du dir wegen der Glykoalkaloide keine Sorgen machen.
Kartoffelschale schützt die Nähr- und Geschmacksstoffe
(Foto: Kilian Loesch / Utopia)
Kartoffeln enthalten viel Vitamin B und C. Beim Kochen geht ein Teil dieser Vitamine jedoch verloren. Die Kartoffelschale wirkt beim Kochen wie eine Barriere: Kochst du deine Kartoffeln mit der Schale, werden weniger Geschmacks- und Nährstoffe an das Wasser abgegeben. So verbleiben mehr dieser wertvollen Stoffe in der Kartoffel.
Kartoffeln schälen oder nicht schälen?
Auch wenn ein erheblicher Teil Glykoalkaloide in der Schale sitzt, musst du Kartoffeln nicht unbedingt schälen. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bestätigt, dass Kartoffeln bedenkenlos mit Schale verzehrt werden können, solange sie eine „normale Qualität“ aufweisen.
Möchtest du die Kartoffeln trotzdem schälen, dann empfehlen wir dir, sie erst nach dem Kochen zu schälen. So behalten die Kartoffeln möglichst viele Nähr- und Geschmacksstoffe. Achte jedoch darauf, dass du die Kartoffeln nach dem Kochen bald verbrauchst, damit nicht unnötig weitere Geschmacks- und Nährstoffe verloren gehen.
Grüne Stellen sind ein Indiz für erhöhte Giftstoffmengen. Schneide die grünen Stellen deshalb großzügig heraus. Sehr grüne Kartoffeln solltest du ganz aussortieren.
Trick: Kartoffeln schälen leicht gemacht
(Foto: Kilian Loesch / Utopia)
Mit der folgenden Anleitung kannst du Kartoffeln ganz einfach schälen:
- Putze die Kartoffeln und ritze die Schale rundherum mit einem scharfen Messer ein.
- Koche die Kartoffeln so lange, bis sie gar sind. Achte darauf, dass die Kartoffeln nicht zu weich gekocht sind, dann können sie beim Pellen auseinanderfallen.
- Gib die fertig gekochten Kartoffeln in Eiswasser und schrecke sie dort für mindestens 10 Sekunden ab.
- Anschließend kannst du die Schale einfach entweder mit den Fingern oder mithilfe eines Messers abziehen.
Mit dieser Methode kannst du Kartoffeln tatsächlich ganz leicht pellen. Dies ist jedoch auch keine Zauberei und die Schale wird nicht immer „in einem Rutsch“ abgehen. Gerade, wenn die Kartoffel etwas unförmiger ist oder kleine „Stellen“ hat, musst du an einigen Stellen sicher noch nachbessern.
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