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Kefir: Was du über das gesunde Milchgetränk wissen musst

Kefir - das Milchgetränk im Glas
Foto: CC0 / Pixabay / Devanath

Dem schmackhaften Kefir werden bereits seit Jahrhunderten gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Wir verraten dir, woraus Kefir besteht und warum das Getränk gut für deinen Körper ist.

Kefir – was ist das?

Kefir ist ein leicht kohlensäurehaltiges, dickflüssiges Sauermilchgetränk. Er entsteht durch Gärungsprozesse von Milch mit Kefirpilzen, an dem neben Milchsäurebakterien auch Hefen beteiligt sind. Seinen Ursprung hat Kefir in der Kaukasus-Region. Hier schwört man bereits seit Jahrhunderten auf seine gesunde Wirkung und bezeichnet ihn auch als „Getränk der Hundertjährigen“. Aufgrund des Gärungsprozesses (s.u.) ist Kefir weitgehend laktosefrei.

Traditionell wurde Kefir aus Stutenmilch hergestellt. Heute wird dafür meist Kuhmilch verwendet. Aber auch aus Pflanzenmilch lässt sich ein veganes Kefirgetränk herstellen. Kefir aus Milch schmeckt leicht säuerlich und ist vergleichbar mit Buttermilch. Je nach Herstellungsprozess weist Kefir Kohlensäure und einen geringen Alkoholgehalt auf.

Der Kefirpilz

Kefir wird traditionell aus Milch hergestellt.
Kefir wird traditionell aus Milch hergestellt. (Foto: CC0 / Pixabay / pixel2013)

Für die Herstellung von Kefir wird der Milch ein sogenannter Kefirpilz zugesetzt. Diese wird auch als „Kefirknolle„, „Tibetanischer Pilz“ oder „Kaukasischer Milchkefir“ bezeichnet und hat die Optik eines kleinen, reinweißen Blumenkohls.

Ein Kefirpilz kann zur Aufbewahrung getrocknet oder eingefroren und je nach Bedarf verwendet werden. Der Pilz verdoppelt seine Größe bei Raumtemperatur innerhalb von rund zwei Wochen. Bei richtiger Lagerung kannst du ein Leben lang von einem einzigen Kefirpilz zehren.

Zur Herstellung von Kefir wird der Kefirpilz für mindestens 24 Stunden in der Milch gelassen, wodurch der Gärungsprozess (Fermentation) in Gang gesetzt wird. Bei diesem natürlichen Prozess werden wichtige Stoffe aus der Milch vermehrt und schlecht verträgliche Stoffe und Bakterien zersetzt.

Mikroorganismen des Kefirpilzes zersetzen so unter anderem den in der puren Milch befindlichen Milchzucker (Laktose), schädliche Bakterien wie Listerien und das schlecht verdauliche Casein. Gleichzeitig bilden sie geringe Mengen an Kohlensäuren, Milchsäuren und Alkohol. So kannst du Kefir-Getränke bedenkenlos bei einer Laktose-Intoleranz zu dir nehmen. Der Kefirpilz enthält zudem zahlreiche wichtige Nährstoffe und Mineralien, die er bei der Gärung auf die Milch überträgt und in ihr vermehrt. Dazu zählen:

Was Kefir so gesund macht

Probiotika im Kefir fördern die Darmgesundheit.
Probiotika im Kefir fördern die Darmgesundheit. (Foto: CC0 / Pixabay / Elionas2)

Kefirpilze enthalten außerdem zahlreiche gesundheitsförderliche Mikroorganismen wie Bakterien, Bazillen, Hefen und Streptokokken, zusammengefasst unter dem Begriff „Probiotika“. Diese stabilisieren die Darmflora und sorgen dafür, dass ungewünschte, pathogene Mikroorganismen bekämpft werden. Bei regelmäßigem Verzehr von Kefir stärken die gesunden Mikroorganismen nachhaltig das Immunsystem. So kann Kefir bei einer Vielzahl von Krankheiten und Beschwerden helfen, dazu zählen:

  • Darminfektionen und Bakterienungleichgewicht im Darm, ausgelöst durch Antibiotika
  • chronische Müdigkeit
  • Schlafstörungen und Nervosität
  • Allergien
  • Erkrankungen von Leber, Galle und Herz
  • Magengeschwüre
  • Probleme mit dem Blutdruck
  • Diverse Entzündungen
  • Osteoporose

Des weiteren wird dem Kefirpilz nachgesagt, Alterungsprozesse der Körperzellen zu verlangsamen und die Gedächtnisleistung zu steigern.

Neben dem traditionellen Milchkefir existieren außerdem „Wasserkefir“ und der mittlerweile recht bekannte Teepilz „Kombucha“. Alle haben gemeinsam, ein Stoffgemisch aus Bakterien, Vitaminen und Hefen zu sein.

Kefir – die Wahl der richtigen Milch

Mit Bio-Milch einen Beitrag gegen die Massentierhaltung leisten.
Mit Bio-Milch einen Beitrag gegen die Massentierhaltung leisten. (Foto: CC0 / Pixabay / Ratfink1973)

Du kannst Kefir entweder als bereits fertiges Getränk kaufen oder selbst herstellen. Bei beiden Varianten solltest du aber darauf achten, die Milchgrundlage in Bio-Qualität zu besorgen. In wissenschaftlichen Studien konnte herausgefunden werden, dass Bio-Milch rund 50 Prozent mehr an wichtigen Omega-3-Fettsäuren enthält als vergleichbare Milch vom Discounter. Dies liegt daran, dass Kühe von Bio-Höfen eine reichhaltigere und frischere Futterauswahl zur Verfügung steht, die sich direkt auf die Qualität der Milch auswirkt. Die zellschützenden Omega-3-Fettsäuren aus der Bio-Milch werden vom Kefirpilz weiterverarbeitet und vermehrt, was sich positiv auf das Endprodukt auswirkt. Gleichzeitig unterstützt du mit dem Kauf von Bio-Milch eine artgerechtere Haltung der Milchkühe.

Unter der Bezeichnung „Kefir, mild“ wird hingegen industriell hergesllter Kefir verkauft, bei dem eine bestimmte Zusammensetzung aus Bakterien und Hefen anstelle des eigentlichen Kefirpilzes genutzt wird. Dieses Kefir-Getränk enthält kaum bis keinen Alkohol, ist aber – anders als der traditonell hergestelle Kefir – nicht laktosefrei, und somit nicht bei Laktoseintoleranz geeignet.

Ein Kefirpilz kann auch vegan, beispielsweise in Kokosmilch, Mandelmilch, Sojamilch oder Fruchtsaft kultiviert werden. Dies ist in jedem Fall auch gesund und lecker. Allerdings weist ein Kefir-Getränk auf Pflanzenbasis im Gegensatz zum Milchkefir weniger gesundheitsförderliche Nährstoffe wie etwa Milchsäurebakterien auf.

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