Kerbel ist vor allem aus der französischen Küche nicht wegzudenken, aber auch bei uns in Deutschland erfreut sich das Würzkraut großer Beliebtheit. Der Geschmack von Kerbel passt zu vielen Gerichten und verleiht eine frische, frühlingshafte Note.
Kerbel gehört zur Familie der Doldengewächse und stammt aus Südosteuropa. Heute ist das Kraut weltweit verbreitet. Die Blätter weisen eine große Ähnlichkeit mit Petersilie auf. Immerhin gehören Kerbel, Petersilie und Koriander zur selben Familie.
In England wird Kerbel auch „french parsley“ genannt, also französische Petersilie. In Frankreich und Belgien wird das Kraut besonders viel viel verwendet.
Kerbel leitet den kulinarischen Frühling ein und hat von März bis September Saison. Du kannst das Kraut leicht im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Am besten schmeckt Kerbel, wenn die Pflanze etwa zehn Zentimeter hoch ist. Ab einer Höhe von etwa 60 Zentimetern beginnt Kerbel zu blühen und ist dann nicht mehr für kulinarische Zwecke geeignet.
Kerbel: Lecker und gesund
Durch seine vielen wichtigen Nährstoffe ist Kerbel auch gesundheitlich von großem Wert. Zu den Inhaltsstoffen zählen unter anderem:
- Eisen
- Zink
- Kalium
- Vitamin C
- Vitamin A
- Calcium
- Flavonoide
- Bitterstoffe
- ätherische Öle
Bedingt durch die Inhaltsstoffe werden Kerbel viele positive Wirkungen auf den Körper zugesprochen:
- Durch die Flavonoide wirkt Kerbel entwässernd und unterstützt so die Entgiftungsorgane. In Kombination mit Vitamin A hat das einen reinigenden Effekt auf die Haut. Kerbel wird traditionell auch angewandt um zu fasten und zu entgiften.
- Vitamin C wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus, außerdem soll Kerbel entzündungshemmend wirken.
- Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kalium fördern die Bildung roter Blutkörperchen und sind gut für das Herz.
- Außerdem wird Kerbel eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt, dafür sind vor allem die Bitterstoffe und ätherischen Öle verantwortlich.
So wendest du Kerbel richtig an
Kerbel besticht durch einen unaufdringlichen Geschmack mit einer milden Anis-Note. Traditionell zählt Kerbel zu den Fastenkräutern und wird vor allem im Süden Deutschlands häufig am Gründonnerstag zubereitet. Außerdem ist Kerbel eine wichtige Zutat der „Frankfurter Grünen Soße“, die als hessische Spezialität gilt.
Trotz des unverwechselbaren Geschmacks harmoniert Kerbel gut mit anderen Küchenkräutern. Der dezente Geschmack unterstreicht andere Kräuter aber dominiert sie nicht.
Am besten verwendest du Kerbel frisch. Beim Trocknen verliert Kerbel stark an Geschmack. Damit das Kraut länger frisch bleibt, kannst du das Bündel einwässern oder in feuchtes Küchenpapier wickeln. Alternativ kannst du Kerbel auch einfrieren.
Kerbel passt hervorragend zu verschiedenen Gemüsegerichten, aber auch zu Fisch oder Geflügel. Damit der Geschmack erhalten bleibt, solltest du das Kraut nicht mitkochen, sondern erst kurz vor dem Servieren hinzufügen. Kerbel verleiht den Gerichten eine frische, frühlingshafte Note, ohne dabei zu aufdringlich zu sein.
Kerbel ist kulinarisch vielseitig anwendbar. So lassen sich wunderbare Suppen und Soßen aus dem Kraut zaubern. Aber auch roh auf Butterbrot, in Salat oder als Dekoration für Rührei oder Omelett eignet sich Kerbel.
Rezept für eine leckere Kerbelsuppe
Suppe mit Kerbel ist vor allem zu Ostern ein Klassiker. Wir zeigen dir ein einfaches Rezept. Die Mengenangaben reichen für etwa zwei volle Portionen. Wenn du die Suppe nur als Vorspeise servierst, erhälst zu etwa vier Portionen.
Zutaten:
- 2 Bund frischer Kerbel
- 2 große Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 1 Stange Lauch
- 750 Milliliter Gemüsebrühe
- Öl zum Anbraten
- ein Schuss Weißwein (optional)
- 150 Milliliter Sahne (optional)
- Salz
- Pfeffer
- Muskatnuss
Zubereitung:
- Schneide die Zwiebel und den Lauch in feine Stücke.
- Wasche die Kartoffeln und schneide sie in Würfel.
- Brate die Zwiebel anschließend mit Öl in einem großen Topf bis sie glasig sind.
- Füge die Kartoffeln hinzu.
- Lass das Gemüse für etwa fünf Minuten braten und rühre gelegentlich.
- Füge dann auch den Lauch hinzu.
- Lösche alles mit einem Schuss Weißwein ab und gieße deine Suppe anschließend mit der Gemüsebrühe auf. Wenn du lieber keinen Wein verwenden möchtest, fügst du einfach gleich die Gemüsebrühe hinzu.
- Lasse alles etwa 20 Minuten köcheln bis die Kartoffeln weich sind. Wenn du deine Suppe besonders cremig magst, kannst du jetzt die Sahne oder eine Sahne-Alternative unterrühren.
- Wasche den Kerbel kurz und hacke ihn fein.
- Schalte die Platte aus und gib den Kerbel in die Suppe.
- Püriere die Suppe fein und schmecke sie anschließend mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss ab. Guten Appetit!
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