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Knoblauch und der Blutdruck: So wirkt die Wunderknolle

Knoblauch und der Blutdruck
Foto: CC0 / Pixabay / Shutterbug75

Knoblauch hat viele gesundheitsfördernden Wirkungen und soll auch bei hohem Blutdruck helfen. Wir erklären dir, wie die Heilpflanze auf den Blutdruck wirkt.

Am Geschmack und Geruch von Knoblauch mögen sich die Geister scheiden – doch gesundheitlich ist die Wunderknolle nicht umstritten, wurde sie doch bereits 1989 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Dabei ist das potentielle Anwendungsgebiet von Knoblauch weitreichend, unter anderem soll er auch bei hohem Blutdruck helfen.

Knoblauch senkt den Blutdruck

Die Wunderknolle: Knoblauch kann auch bei hohem Blutdruck helfen
Die Wunderknolle: Knoblauch kann auch bei hohem Blutdruck helfen (Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Knoblauch enthält eine Menge medizinisch wirksamer Inhaltsstoffe, der wohl interessanteste ist aber Allicin: Diese Schwefelverbindung ist sowohl für den typischen Knoblauchgeruch als auch für seine gesundheitlichen Hauptwirkungen verantwortlich.

Dass Knoblauch den Blutdruck senkt, ist ebenfalls dem Allicin zu verdanken und wurde bisher mehrfach wissenschaftlich bestätigt:

  • Knoblauch ist eine natürlich wirksame Alternative zu blutdrucksenkenden Medikamenten. Dies bestätigt eine Meta-Analyse von 2008, die elf Studien mit Placebo-Gruppen von 1955 bis 2007 untersuchte.
  • Der Blutdruck wird insofern normalisiert, als dass die Blutgefäße entspannt und erweitert sowie die Fließeigenschaften des Blutes verbessert werden.
  • Zum selben Ergebnis kommt auch eine australische Studie aus dem Jahre 2014: Knoblauch kann effektiv bei zu hohem systolischen und diastolischen Blutdruck eingesetzt werden.
  • Eine saudi-arabische Studie von 2013 fand zudem heraus, dass die blutdrucksenkende Wirkung mit der Menge an konsumierten Knoblauchs steigt. Je mehr Knoblauch, desto stärker sinken die Blutdruckwerte.

Knoblauch bei Bluthochdruck: Darauf kommt es an

Erst wenn du Knoblauch zerkleinerst, wird das Allicin durch ein Enzym gebildet.
Erst wenn du Knoblauch zerkleinerst, wird das Allicin durch ein Enzym gebildet. (Foto: CC0 / Pixabay / stux)

Um Knoblauch bei zu hohem Blutdruck effektiv einzusetzen, schauen wir uns zunächst das besagte Allicin genauer an, mit Hilfe einer ausführlichen Studie von 2018:

  • Allicin liegt im Knoblauch zunächst in seiner Vorstufe Alliin vor.
  • Wenn du Knoblauch schneidest oder anderweitig zerkleinerst, wird das Enzym Alliinase freigesetzt. Dieses reagiert an der Luft mit dem Alliin – es entsteht Allicin.
  • Dieses Allicin ist eine sehr instabile Schwefelverbindung, die in seiner Struktur schnell zerstört werden kann. Zudem wird das angesprochene Enzym Alliinase durch zu hohe Hitze (beim Kochen) oder durch Säure deaktiviert.
  • In Knoblauchpulver ist der Allicingehalt normalerweise trotzdem hoch, da hier zum Trocknen nur geringe Hitze verwendet wird.

Du solltest Knoblauch für seine medizinische Wirkung also immer roh verzehren – frisch oder getrocknet. Am besten schneidest oder raspelst du den Knoblauch vorher klein, lässt ihn einige Minuten an der Luft liegen und verarbeitest ihn dann roh weiter – etwa in Salat, selbst gemachtem Knoblauchöl, in einem Dip oder in Knoblauchbutter.

Die empfohlene Dosis ist von deinen Blutdruckwerten abhängig. In einer Studie von 2013 ist eine täglich Einnahme von 600 bis 1.500 Milligramm Knoblauchtabletten über einen Zeitraum von 24 Wochen ähnlich effektiv wie der Arzneistoff Atenolol. Das entspricht in etwa einer halben Zehe pro Tag. Je nach Blutdruckwerten könnte es auch nötig sein, bis zu vier Knoblauchzehen täglich zu essen.

Gesunder Knoblauchkonsum ohne Nebenwirkungen

Wie bei jedem Heilmittel solltest du es auch mit Knoblauch nicht übertreiben. Vor allem wenn du Knoblauch in großen Mengen oder über längere Zeiträume einnehmen möchtest, solltest du das vorher ärztlich abklären. Du solltest auch nie selbständig deine verordneten Medikamente absetzen.

Vorsicht ist natürlich geboten, wenn du zu niedrigen Blutdruck hast. Dann solltest du Knoblauch besser nur in geringeren Dosen konsumieren – und deinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Das gleiche gilt, wenn du parallel blutverdünnende Medikamente einnimmst.

Wenn du das beachtest, steht dem gesunden Knoblauchkonsum eigentlich nur noch eine Nebenwirkung im Wege: Der Geruch, den viele als lästig empfinden. Aber auch das braucht dich nicht davon abzuhalten, den Knoblauch und seine gesundheitlichen Effekte zu nutzen: Wir geben dir Tipps, wie du Knoblauchgeruch loswerden kannst.

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