Kuvertüre eignet sich ideal zum Verzieren von Gebäck. Doch manchmal ist die geschmolzene Schokolade zu zäh. Dann kannst du mit einfachen Tricks die Kuvertüre flüssiger machen.
Mit Kuvertüre kannst du Kuchen glasieren, Plätzchen verzieren, Torten dekorieren und Pralinen einen glänzenden Überzug verleihen. Für solche Anwendungen eignet sich Kuvertüre besser als herkömmliche Schokolade: Kuvertüre enthält mehr Kakaobutter. Schmilzt du die Kuvertüre, ist sie durch den höheren Kakaobuttergehalt flüssiger und dadurch leichter zu verarbeiten. Außerdem trocknet sie schneller und fester aus als Schokolade.
Manchmal kommt es auch bei Kuvertüre vor, dass sie zu zäh und dickflüssig ist und sich daher nicht wie gewünscht verarbeiten lässt. Dann ist es notwendig, die Kuvertüre flüssiger zu machen.
Kuvertüre richtig schmelzen und temperieren
Kuvertüre ist beim Backen kaum wegzudenken. Schließlich ist sie besonders zart-schmelzend und ergibt knackige und vor allem schön glänzende Schokoglasuren – allerdings nur, wenn du darauf achtest, die Schokolade richtig zu schmelzen und zu temperieren. Schokolade zu temperieren bezeichnet eine besondere Verarbeitungstechnik, durch die sie in erhärtetem Zustand knackig und glänzend wird. Sie reduziert ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass du nachher die Kuvertüre überhaupt flüssiger machen musst.
So schmilzt du Kuvertüre:
- Bringe die Kuvertüre auf Raumtemperatur und zerhacke sie in grobe Stücke.
- Bereite ein Wasserbad vor. Das Wasser soll dabei nicht kochen.
- Achte dabei darauf, dass die Wasserbadschüssel nur über, und nicht in dem Wasser im Topf hängt. So verhinderst du, dass die Kuvertüre zu warm wird.
- Gib Zweidrittel der Kuvertüre in die Wasserbadschüssel und rühre ständig leicht um, während die Kuvertüre schmilzt.
- Vollmilch- und Zartbitterkuvertüre solltest du dabei auf 40 bis 45 Grad, weiße Kuvertüre auf 40 Grad erhitzen. Idealerweise überprüfst du das mit einem Küchenthermometer.
- Sobald die Kuvertüre geschmolzen ist, nimm die Wasserbadschüssel aus dem Topf und gib das restliche Drittel der Kuvertüre unter kontinuierlichem leichten Rühren unter.
- Die Temperatur der geschmolzenen Kuvertüre sollte jetzt auf 27 bis 28 Grad fallen.
Achtung: Es darf kein Wasser in die Kuvertüre kommen, sonst bilden sich Klumpen.
So temperierst du Kuvertüre:
Nach dem Schmelzen musst du die Kuvertüre temperieren. Stelle dazu die Wasserbadschüssel zurück in das Wasserbad und erwärme sie nochmal. Je nach Sorte der Kuvertüre solltest du die Schokolade dabei auf folgende Temperatur bringen:
- Zartbitterkuvertüre: 30 bis 32 Grad
- Vollmilchkuvertüre: 29 bis 30 Grad
- Weiße Kuvertüre: 27 bis 28 Grad
Jetzt hat die Kuvertüre ihre Verarbeitungstemperatur erreicht und sollte genau die richtige Konsistenz haben.
Kuvertüre flüssiger machen: So geht’s
Hat es mit dem Schmelzen und Temperieren vielleicht nicht perfekt geklappt, kann es sein, dass die Kuvertüre immer noch eine zu dickflüssige Konsistenz hat. Sie ist dann klumpig, lässt sich schwer verarbeiten und die Glasur könnte beim Trocknen Risse bekommen. Das ist aber kein Grund, die Schokolade wegzuwerfen. Denn mit diesen drei Tricks kannst du Kuvertüre flüssiger machen:
1. Kokosöl hinzugeben
Um Kuvertüre zu verflüssigen, kannst du auf Kokosöl zurückgreifen. Da das Öl farblos ist, brauchst du sogar bei weißer Schokolade keine optischen Beeinträchtigungen zu befürchten. Zudem verleiht es der Glasur oder den Pralinen eine leichte Kokosnote. Beachte jedoch, dass sich durch die Zugabe von Kokosöl der Schmelzpunkt der Masse verändert. Die Kuvertüre härtet dann langsamer und weniger fest aus. Meist reicht aber bereits eine kleine Menge, um mit Kokosöl Kuvertüre flüssiger zu machen:
- Füge unter ständigem Rühren zunächst nur ein wenig Kokosöl hinzu und beobachte, wie sich die Konsistenz der Kuvertüre verändert.
- Nähere dich der perfekten Konsistenz langsam, indem du die Menge an Kokosöl schrittweise erhöhst.
- Temperiere die Kuvertüre wieder, bis sie ihre Verarbeitungstemperatur erreicht hat.
2. Kakaobutter hinzugeben
Anstelle von Kokosöl kannst du auch Kakaobutter verwenden. Im Gegensatz zu Kokosöl ist sie geschmacksneutral und verändert nicht die Konsistenz der erhärteten Kuvertüre.
- Füge zunächst nur ein wenig Kakaobutter unter ständigem Rühren unter die Masse und beobachte, wie sich ihre Konsistenz ändert.
- Gib gegebenenfalls Kakaobutter nach, falls die gewünschte Konsistenz noch nicht erreicht ist.
- Bringe die Kuvertüre wieder auf Verarbeitungstemperatur durch Temperieren.
Beachte: Kokosöl und Kakaobutter sind Zutaten, die du grundsätzlich nur in Maßen verwenden solltest, da sie mit einer schlechten CO2-Bilanz aufgrund langer Transportwege einhergehen. Zudem ist es sowohl bei Kokosöl als auch Kakaobutter empfehlenswert, nicht nur auf ein Bio-Siegel zu achten, um eine nachhaltigere Landwirtschaft zu unterstützen, sondern auch auf ein Fairtrade-Siegel, das eine angemessene Bezahlung und sichere Arbeitsbedingungen in der Herstellung dieser Lebensmittel garantiert.
3. Rapsöl hinzugeben
Eine regionale Alternative zu Kokosöl und Kakaobutter ist Rapsöl. Dieses Öl ist ebenfalls relativ geschmacksneutral, verändert aber den Schmelzpunkt der Kuvertüre. So kann es länger dauern, bis die Glasuren, Dekorationen und Überzüge fest werden.
- Gib das Rapsöl schrittweise in die Kuvertüre, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht.
- Temperiere die Kuvertüre anschließend, um sie auf Verarbeitungstemperatur zu bringen.
Tipp: Wenn du normale Schokolade erhitzt und flüssiger machen möchtest, funktionieren diese drei Tricks ebenso.
Das kannst du mit Kuvertüre machen
Wenn du es geschafft hast, die Kuvertüre flüssiger zu machen, kannst du mit dem Dekorieren deines Backwerks loslegen. Probiere Kuvertüre beispielsweise als Dekoration, Glasur oder Überzug für diese Rezepte aus:
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