Marula-Öl stammt vom gleichnamigen Baum im Süden Afrikas und soll anderen Schönheitsölen überlegen sein. Was an dieser Behauptung dran ist, erfährst du hier.
Marula-Bäume kommen hauptsächlich in Namibia und Südafrika vor, wo sie wild wachsen. Die Rinde, Wurzeln und Blätter werden in der Volksmedizin verwendet, um Infektionskrankheiten oder Fieber zu heilen. Besonders bekannt ist der Marula-Baum für seine Früchte. Sie bilden die Grundlage für viele alkoholische Getränke und den beliebten Amarula-Likör.
Aus den Samen des Baumes wird das Marula-Öl gewonnen, das beliebten „Schönheitsölen“ wie Arganöl, Kokosöl oder Jojobaöl Konkurrenz machen soll.
Marula-Öl für die Haut
Marula-Öl wirkt in verschiedener Hinsicht gesundheitsfördernd auf die Haut. Es enthält reichlich Antioxidantien wie die Vitamine C und E, wodurch die Zellen vor freien Radikalen geschützt werden. Der hohe Vitamin-C-Gehalt aktiviert die Bildung von Kollagen, das die Haut glätten kann. Die im Marula-Öl enthaltenen Stoffe verbesserten in einer klein angelegten Studie bei Proband:innen die Hautfeuchtigkeit und die Elastizität der Haut.
Aktuell gibt es kaum neuere publizierte und groß angelegte klinische Studien zur Reichhaltigkeit des Öls. Eine Studie aus dem Jahr 2015 konnte jedoch feststellen, dass es die Haut nährt und rückfettend wirkt. Auf diese Weise wird die natürliche Lipidschicht unterstützt, durch die die Haut vor dem Austrocknen und vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlen geschützt wird.
Aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung kann das Öl auch bei sensibler Haut, Hautunreinheiten und leichter Akne angewandt werden. Da es schnell einzieht und die Poren nicht verstopft, kannst du es auch nutzen, wenn du zu Pickeln oder fettiger Haut neigst.
Marula-Öl ist auch gut als Massageöl geeignet, es versprüht einen angenehmen nussigen Duft. Erwärme es vor der Anwendung einfach kurz in einem Wasserbad.
Marula-Öl für die Haare und Nägel
Marula-Öl pflegt mit seinen wertvollen Nährstoffen nicht nur die Haut. Auch für Haarkuren ist es gut geeignet. Dafür trägst du das Öl abends auf die Spitzen auf und spülst es am nächsten Morgen gründlich aus. Auf diese Weise kannst du Spliss vorbeugen und deinen Haaren mehr Glanz und Geschmeidigkeit verleihen.
Den Haaransatz solltest du allerdings großzügig aussparen. Das Öl lässt sich schwer auswaschen und kann deine Haare noch eine Weile fettig aussehen lassen.
Auch deine Nägel kannst du mit dem Marula-Öl pflegen. Dafür solltest du keinen Nagellack tragen. Reibe etwas Öl in deinen Händen warm und massiere es dann auf die Nägel und auf die Nagelhaut. So angewendet, soll das Marula-Öl einen kräftigenden Effekt auf die Fingernägel haben.
Wie nachhaltig ist Marula-Öl?
Zwar gibt es in Süd- und Südwestafrika zunehmend Initiativen zur Kultivierung bzw. Domestikation des Marula-Baumes, überwiegend werden die Früchte aber immer noch von wildwachsenden Bäumen gesammelt. Wachsende Beliebtheit könnte zukünftig dazu führen, dass Marula-Bäume gezielt zur Ölgewinnung angebaut werden.
Da das Öl aus dem Süden Afrikas importiert wird, ist der Transportweg sehr lang und damit der ökologische Fußbadruck schlecht. Allerdings steht das beliebte Kokosöl, das oft aus Südostasien importiert wird, dem Marula-Öl in Sachen Umweltbelastung in nichts nach. Auch Jojobaöl aus den Wüsten Afrikas und Mittelamerikas hat einen weiten Weg hinter sich, wenn es zu uns kommt.
Wenn du Marula-Öl ausprobieren willst, solltest du auf folgende Dinge achten:
- Das Öl sollte kaltgepresst und rein sein. Dadurch weißt du, dass es nicht chemisch weiterverarbeitet wurde, gut verträglich und reich an wichtigen Vitaminen ist.
- Wähle ein Öl aus, das mit aussagekräftigen Bio-Zertifikaten und einem Fair-Trade-Siegel gekennzeichnet ist.
- Informiere dich nach Möglichkeit vorab über den Anbau, die Herstellung und die Qualität des Öls.
Überarbeitet von Adriana Jodlowska
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