2022 hat die Stiftung Warentest 31 Multifunktionsdrucker getestet. Die Modelle können nicht nur drucken, sondern auch scannen, kopieren und teilweise faxen. Bei den Umwelteigenschaften schnitten 22 “gut” und 2 “sehr gut” ab – darunter sowohl Laser- als auch Tintenstrahldrucker.
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Hier erfährst du, wer die Testsieger sind und was einen umweltfreundlichen All-In-One-Drucker ausmacht.
Multifunktionsdrucker im Test: Nach welchen Umweltkriterien bewertet die Stiftung Warentest Multifunktionsdrucker?
Die Stiftung Warentest prüfte im Multifunktionsdrucker-Test folgende Punkte zur Umweltverträglichkeit:
- Stromverbrauch im Betrieb und in Bereitschaft
- Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand
- Geräusch (Drucken, Scannen, Kopieren, Leerlauf)
- Konstruktion (Druckknöpfe, Fixiertrommeln und Tinten-/Tonerbehälter sollten herausnehmbar sein und als Ersatzteil verfügbar)
- Stabilität (langlebiges Material, gute Verarbeitung, geringes Verschmutzungsrisiko durch Tonerstaub)
Eine gute Nachricht: In den jüngsten Tests 2022 hat kein Modell schlechter als “befriedigend” bei den Umweltkriterien abgeschnitten. Allerdings schafften nur zwei Modelle ein “sehr gut”.
Umweltkriterien vom Siegel „Blauer Engel“
Die Hersteller von „besseren“ Druckern haben die Möglichkeit, ihre Produkte mit dem Umweltsiegel Blauer Engel auszeichnen zu lassen. Das Umweltbundesamt empfiehlt Verbraucher:innen, die einen umweltfreundlichen Drucker kaufen möchten, auf dieses Siegel zu achten. Die Kriterien des Siegels sind:
- Ein niedriger Energieverbrauch
- Geringer Ultrafeinstaub-Ausstoß (Laserdrucker)
- Recyclinggerechte Konstruktion
- Mindestanteil an recyceltem Kunststoff
- Verwendete Kunststoffe müssen schadstoffarm sein
- Ab 2024 müssen die Unternehmen “ambitionierte Anforderungen” zu sozialen Bedingungen während der Fertigung erfüllen und eine transparente Lieferkette nachweisen, welche Konfliktrohstoffe ausschließt.
Aktuell gibt es über 100 Drucker und Multifunktionsgeräte, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind. Marken, die sich zertifizieren lassen, sind Brother, Canon, HP und Epson. Es ist begrüßenswert, dass das Siegel weiter ausgebaut werden soll.
Weitere Tipps zum Umweltschutz beim Druckerkauf
Im Multifunktionsdrucker-Test der Stiftung Warentest wurden sowohl Laser- als auch Tintenstrahldrucker bewertet. Was sich für dich besser eignet, kommt darauf an, wofür du den Drucker benötigst. Hier erfährst du mehr zu einigen Vor- und Nachteilen:
- Nur Laserdrucker schalten sich ganz aus: Ein Laserdrucker lässt sich problemlos vom Strom trennen – und ohnehin kappt sie der Aus-Schalter in den meisten Fällen vom Netz. Tintenstrahldrucker werden dagegen beim Ausschalten oft nur in den Standby-Betrieb versetzt. Die Stiftung Warentest rät dennoch davon ab, Tintenstrahldrucker mit einer ausschaltbaren Steckdosenleiste vom Strom zu trennen, um Standby-Strom zu sparen. Der Grund: Manche Drucker starten nach einer Trennung vom Netz beim Einschalten das Reinigungsprogramm für den Druckkopf. Dieser Mehrverbrauch an Tinte sei teurer als der Standby-Modus.
- Tintenstrahldrucker verbrauchen Tinte bei der Selbstreinigung: Wenn ein Tintenstrahldrucker länger nicht druckt, kann der Druckkopf austrocknen. Um dies zu verhindert, spült ein solcher Drucker gelegentlich Tinte durch die Düsen. Somit gibt es einen Tintenverbrauch selbst im Stillstand. Bei Laserdruckern gibt es hingegen auch nach einem längeren Stillstand keinen Tonerverlust.
- Emissionsbelastung bei Laserdruckern ist nicht erwiesen: Laserdrucker stoßen winzige Partikel aus, immer wieder wird diskutiert, ob dies ein Gesundheitsrisiko darstellt. Beim Siegel Blauer Engel wird überprüft, dass der Ultrafeinstaub sehr gering ist. Allerdings haben diverse Untersuchungen (z. B. durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und das Bundesinstitut für Risikobewertung) ergeben, dass Laserdrucker am Arbeitsplatz gesundheitlich unbedenklich sind.
- Duplex-Druck spart Papier: Bekanntlich kann man eine Menge Papier damit sparen, das Papier beidseitig zu bedrucken. Am einfachsten geht dies mit Druckern, die Duplexdruck anbieten.
- Der “Entwurfs-Modus” spart den Verbrauch von Tinte und Toner: Die meisten Modelle bieten einen “Entwurfs-Modus” an, bei dem nur wenig Farbe verwendet wird. Dies reicht von der Druckqualität für den Eigengebrauch und zum Korrekturlesen völlig aus.
- Laserdrucker sind besser für Öko-Papier: Der Multifunktionsdrucker-Test 2022 der Stiftung Warentest hat gezeigt, dass sich die Papierqualität bei Laserdruckern kaum auf das Druckbild auswirkt. Bei Tintenstrahldrucken hängt das Druckergebnis jedoch deutlich mit der Papierqualität zusammen. Wenn du auf ungebleichtem Recyclingpapier drucken möchtest, ist ein Laserdrucker somit die bessere Wahl.
Das sind die umweltfreundlichsten Multifunktionsdrucker 2022: Testsieger der Stiftung Warentest
Canon Maxify GX6050
Der Tintenstrahl-Multifunktionsdrucker Canon Maxify GX6050 ist im Multifunktionsdrucker-Test 2022 mit der Gesamtnote 1,8 (“gut”) knapp auf dem zweiten Platz hinter dem Testsieger Canon Maxify GX7050. Es gibt zum Testsieger genau 3 Unterschiede: Der zweitplatzierte GX6050 hat keine Faxfunktion, ist dafür rund 80 Euro günstiger und schneidet “sehr gut” (statt “gut”) in den Umwelteigenschaften ab.
Der Farbdrucker konnte im Test mit einem brillanten Druckergebnis (auch bei Fotos) punkten. Ein DinA4-Fotodruck ist mit 9 Cent sehr preisgünstig. Der Druck einer einfachen Text-Seite kostet 0,7 Cent.
Der 3-in-1-Drucker ist Drucker, Scanner und Kopierer und verfügt zudem über WLAN. In Kombination mit einer App kannst du hier deine Files direkt vom Handy aus an den Drucker senden. Es gibt Duplexdruck und gescannte Dateien werden als PDF gespeichert.
Der Canon Maxify GX6050 wirbt mit besonders niedrigen Folgekosten durch die extrem hohe Reichweite der großen nachfüllbaren Tintenbehälter. Mit einem Set Tintenflaschen lassen sich 14.000 Seiten drucken. Im “Sparsam-Modus” sind es laut Canon sogar 1,5-mal so viele Seiten. Nach einer Berechnung von Canon können Unternehmen, die 1.000 Seiten im Monat drucken, mit diesem Modell in 5 Jahren 85 % der Betriebskosten sparen (im Vergleich zum Durchschnittswert der 10 meistverkauften Tintenstrahldrucker).
Preis: ca. 590 Euro
Kaufen: u.a. bei Media Markt oder Amazon.
Epson EcoTank ET-8500
Auf dem dritten Platz im Test liegt dieses Tintenstrahl-Modell von Epson, welches ebenfalls “sehr gut” in den Umwelteigenschaften abschneidet. Bereits seit vielen Jahren lobt die Stiftung Warentest das EcoTank-Konzept mit Farbbeuteln zum Nachfüllen, welche die Tintenkosten erheblich reduzieren. Typisch für Epson gibt es ein paar Sonderfunktionen für Fotograf:innen. So kann der Drucker direkt von einer Kamera oder Speicherkarte drucken, hat extra Fotofarben und kann ein DinA4-Blatt randlos drucken (all diese Funktionen gibt es beim Canon-Modell nicht). Dafür benötigt der Druck von einem DinA4-Foto ganze 5:25 Minuten, während Canon dies in 2:05 Minuten schafft und eine gedruckte Fotoseite kostet 17 Cent. Der normale Ausdruck ist mit 0,6 Cent sehr günstig.
Preis: ca. 600 bis 700 Euro
Kaufen: u.a. bei Media Markt, Amazon oder Saturn
Canon Pixma G650
Der Canon Pixma G650 konnte mit einem “gutem” Gesamtergebnis und “guten” Umwelteigenschaften im All-In-One-Drucker-Test überzeugen und ist wesentlich preisgünstiger. Es handelt sich hier ebenfalls um einen Farb-Tintenstrahldrucker, der besonders im Fotodruck überzeugt. Es gibt einzeln nachfüllbare Tintentanks und sämtliche Bauteile lassen sich entnehmen und gegebenenfalls ersetzen. Der Farbdrucker kann Drucken, Scannen, Kopieren und hat WLAN. Allerdings gibt es keinen Duplexdruck.
Ein Ausdruck kostet 0,6 Cent, ein Din A4-Farbfoto 12 Cent.
Preis: ca. 300 Euro
Kaufen: u.a. bei Media Markt, Amazon oder Otto.de
Epson EcoTank ET-2850
Das günstigere Modell der EcoTank-Variante ist der Epson EcoTank ET-2850. Auch er verfügt über die nachfüllbaren Tankbeutel und die Druckkosten sind im Vergleich zum größeren ET-8500 deutlich günstiger: Eine einfache Seite kostet nur 0,2 Cent im Ausdruck und eine DinA4-Fotoseite 9 Cent. Es gibt sogar Duplexdruck. Allerdings ist die Qualität in allen Bereichen (Drucken, Scannen, Kopieren) nur “befriedigend”. Die Umwelteigenschaften bewerten die Tester:innen hingegen mit “gut”.
Preis: ca. 280 Euro
Kaufen: u.a. bei Media Markt, Amazon oder Otto.de
Preistipp: Xerox B230
Falls der Schwarzweiß-Druck für dich ausreichend ist, so ist der Xerox B230 vielleicht interessant für dich. Der Laserdrucker druckt, scannt und kopiert. Eine Textseite ist in nur 2 Sekunden ausgedruckt – ist mit 3 Cent aber mittelpreisig. Es gibt beidseitigen Duplexdruck und WLAN für die Verbindung zum Smartphone.
Xerox hat den Multifunktions-Laserdrucker B230 mit den Umweltsiegeln EPEAT und Energy Star ausgezeichnet. Bei EPEAT handelt es sich um ein Bewertungssystem für Elektroartikel, die verschiedene Kriterien zur Umweltverträglichkeit (Stromverbrauch, Produktion, Recycling) erfüllen. Beim US-amerikanischen Energy-Star-Programm gehört Xerox zu den Gründungspartnern. Es geht hierbei um die kontinuierliche Reduzierung des Energieverbrauchs.
Die Stiftung Warentest bewertete den Xerox B230 im Multifunktionsdrucker-Test mit “gut” in den Umwelteigenschaften und in der Gesamtnote sowie der Druckqualität “befriedigend”.
Preis: ca. 160 Euro
Kaufen: u.a. bei Amazon oder Cyberport
Brother MFC-L3750CDW
Als eines von nur wenigen Geräte kann der Brother MFC-L3750CDW außer Drucken (inkl. Duplex), Scannen und Kopieren auch Faxen und hat WLAN. Als einziges Gerät in dieser Liste trägt der Farb-Laserdrucker das Siegel Blauer Engel. Brother bietet (wie andere Hersteller auch) ein kostenloses Recycling-Programm für Tonerkartuschen, Farbpatronen und Altgeräte.
Die Druckkosten sind allerdings deutlich höher als bei den Spar-Modellen. Eine einfache Seite kostet 3,5 Cent und ein DinA4-Farbfoto ganze 120 Cent. Das Gesamtergebnis vom Test lautet “befriedigend”.
Preis: ca. 490 Euro
Kaufen: Online bei Media Markt, Amazon oder Otto Office
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