Feste Gesichtsreiniger werden mit Wasser befeuchtet und dann auf dem Gesicht verteilt. Die Anwendung ist also leicht, die Zusammensetzung teils problematisch. Öko-Test hat 15 Produkte für feste Gesichtsreinigung getestet, zwei davon enttäuschen.
Neben festem Shampoo und festem Duschgel werden auch andere Kosmetikprodukte in fester Form immer beliebter. Selbst Gesichtsreinigung gibt es inzwischen in fester Form. 15 solcher Produkte hat Öko-Test in der neuen Ausgabe 09/2022 untersucht.
Feste Gesichtsreinigung bei Öko-Test: 13 von 15 „sehr gut“, 2 enttäuschen
Feste Kosmetika werden oft einfach in einem Pappkarton verpackt, dadurch fällt weniger Plastikmüll an. Auch sind sie oft leichter, weil ihnen kein Wasser zugesetzt wurde – und weniger Gewicht bedeutet weniger Emissionen beim Transport. Laut Öko-Test ist feste Gesichtsreinigung trotzdem sehr ergiebig: Ein 60-Gramm-Stück soll ähnlich viele Gesichtswäschen leisten wie zwei 200-Milliliter-Flaschen flüssiges Produkt.
Kein Wunder, dass es inzwischen zahlreiche Anbieter für feste Gesichtsreiniger gibt. Und die meisten bieten gute Produkte an: Die Tester:innen von Öko-Test bewerteten 13 der 15 getesteten Reiniger mit „sehr gut“.
Darunter befanden sich auch zehn Naturkosmetikmarken, zum Beispiel die „Feste Gesichtsreinigung Jede Haut“ von dm-Eigenmarke Alverde (3,37 Euro je 60 Gramm). Aber auch konventionelle Kosmetik erreichte die Bestnote, so zum Beispiel die „Feste Gesichtsreinigung für alle Hauttypen“ von Foamie (4,95 Euro je 60 Gramm). Das Unternehmen ist ein Pionier auf dem Gebiet: 2020 brachte Foamie den ersten festen Gesichtsreiniger in die Märkte. Das beauftragte Labor fand in keinem der getesteten Produkte problematischen Konservierer, kein Mikroplastik und keine PEG/PEG-Derivate.
Zwei Produkte enthielten jedoch andere problematische Stoffe, weshalb sie die Noten „ausreichend“ bzw. „ungenügend“ erhielten.
Teuerstes Produkt enthält Arsen und Blei
Im Rahmen des Tests hat Öko-Test 15 Produkte für feste Gesichtsreinigung von einem Labor auf eine Reihe bedenklicher Stoffe untersuchen lassen.
Fündig wurden die Tester:innen ausgerechnet beim teuersten Produkt im Test: Stolze 23,76 Euro kosten 60 Gramm „Lamazuna Feste Hautreinigung Normale Haut„. Dabei ist der Gesichtsreiniger der Analyse von Öko-Test zufolge mit Schadstoffen belastet – und zwar unter anderem mit den Schwermetallen Blei und Arsen. Die Stoffe stammen wahrscheinlich aus weißer Tonerde, welche im Produkt enthalten ist. Öko-Test warnt vor ihren Auswirkungen: Arsen sei in seiner anorganischen Form hochgiftig und krebserregend, Blei reichere ich im Körper an und wirke auf Dauer als Nervengift. Beide Stoffe liegen in Gehalten vor, welche die laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) technisch vermeidbaren Gehalte in Kosmetika um ein Mehrfaches überschreiten.
Auch vom Konatktallergen Nickel wurden Rückstände festgestellt, die Öko-Test als zu hoch einstuft. Die Tester:innen folgern: „Zwar wird der Schaum des Waschstücks schnell wieder abgespült. Doch wir meinen: Problematische Schwermetalle haben in Kosmetika nichts verloren.“
Ein weiteres Produkt für feste Gesichtsreinigung schnitt im Test mit „ausreichend“ ab, auch wegen Problemstoffen. Es enthielt Diethylphthalat, bei dem Tester:innen Auswirkungen auf Schutzmechanismus der Haut befürchten, sowie den künstlichen Moschusduft Galaxolid, der sich in der Umwelt und im menschlichen Fettgewebe anreichern kann.
Die Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 09/2022 oder auf ökotest.de lesen.
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