Pflanzlich und vegan bedeuten nicht das Gleiche. Wir klären dich darüber auf, wo die Unterschiede zwischen den beiden Begriffen liegen und welche Siegel du beachten solltest.
Pflanzlich und vegan: Das sind die Unterschiede
Die Begriffe „pflanzlich“ oder „pflanzenbasiert“ und „vegan“ sind nicht miteinander gleichzusetzen.
Für pflanzliche Produkte existiert bisher noch keine rechtliche Definition. In der Regel enthalten sie vegane Zutaten, es ist aber nicht auszuschließen, dass auch tierische Produkte, Zusatzstoffe oder Aromen enthalten sind.
Anders verhält es sich mit der Bezeichnung „vegan“. Nach dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind vegane Produkte frei von Lebensmitteln tierischen Ursprungs – sowohl in verarbeiteter als auch in unverarbeiteter Form. Dies betrifft auch:
- Zusatzstoffe
- Trägerstoffe
- Aromen
- Enzyme
Vegane Produkte können Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilze enthalten, weil diese nichttierischen Ursprungs sind.
Diese Definition gilt für alle Produktbereiche, so beispielsweise auch für Mode und Kosmetik. Dennoch solltest du die Augen offen halten: Vegane Kosmetik kann problematisches Palmöl enthalten oder in Tierversuchen getestet worden sein. In Naturkosmetik können auch Stoffe vorhanden sein, die nicht umwelt- und gesundheitsschonend sind.
Dies ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Aber mithilfe der Codecheck-App kannst du das jeweilige Produkt einscannen und erfährst, welche Inhaltsstoffe es enthält und ob es vegan und tierversuchsfrei ist. Wer sich für einen veganen Lebensstil entscheidet, lehnt beispielsweise auch tierische Substanzen in der Kleidung ab, die in Wolle, Leder oder Seide zu finden sind.
Wichtige Siegel für pflanzliche und vegane Produkte
Möchtest du bewusst vegane Produkte konsumieren, solltest du auf eine Zertifizierung achten. Oftmals können nämlich in scheinbar pflanzlichen Produkten auch tierische Bestandteile stecken. Um dies zu umgehen, helfen dir diese vier wichtigen Vegan-Logos:
- V-Label: Das europäische Vegan-Label signalisiert, dass sich in den gekennzeichneten Produkten keine tierischen Inhaltstoffe befinden und die Herstellung tierversuchsfrei durchgeführt wird. Du kannst es nicht nur auf Lebensmitteln oder Kosmetikartikeln, sondern auch auf vielen anderen Produkten finden.
- Veganblume: Die englische Organisation „Vegan Society“ vergibt die Veganblume für tierversuchsfreie Lebensmittel und Kosmetikprodukte ohne tierische Bestandteile. Anders als das V-Label erlaubt die Veganblume allerdings gentechnisch veränderte Organismen, wenn sie vegan sind.
- Natrue-Siegel: Das Natrue-Siegel zertifiziert tierversuchsfreie Natur- und Biokosmetik. Es erlaubt natürliche bis naturnahe Inhaltsstoffe. Gänzlich verboten sind zum Beispiel der Einsatz von petrochemischen Stoffen oder gentechnisch veränderte Organismen. Zudem enthalten die Produkte nur minimale – und wenn möglich auch wiederverwendbare – Verpackungen.
- IVN Best Siegel: Beim Kauf von Kleidung lohnt es sich, das IVN Best Siegel zu beachten. Es verbietet Chemikalien für die gesamte Lieferkette und lässt nur Naturfasern aus Bio-Anbau zu.
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