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Wegen Unilever-Übernahme: 8 Alternativen zu Pukka-Tee

Pukka Alternative
Foto: Pukka, Cupper

Bereits 2017 hat der Lebensmittelgigant Unilever die Bio-Teemarke Pukka gekauft. Weil viele Menschen den Konzern nicht unterstützen wollen, suchen sie nach Alternativen: Wir zeigen 8 leckere und faire Tees von unabhängigen Öko-Produzenten.

Die Tees der Marke Pukka sind nicht nur wegen ihrer hübschen Verpackung und den leckeren Sorten beliebt. Viele Menschen kaufen die Produkte, weil sie ökologisch und fair produziert werden – und das ist besonders bei Tee wichtig. Mehr dazu in unserem Artikel: Die bittere Wahrheit über Tee.

Seit 2017 gehört Pukka zum Lebensmittelkonzern Unilever. Öko und Großkonzern? Das passt für viele bewusste Verbraucher nicht zusammen. Sie wollen Unilever wegen häufig kritisierter Geschäftspraktiken und der Marktmacht des Konzerns nicht unterstützen. Diesen bewussten Konsumenten zeigen wir Teemarken, die nicht nur fair und ökologisch produzieren, sondern auch unabhängig von Großkonzernen sind.

Pukka-Alternative von Cupper und ChariTea

Pukka Alternative ChariTea Cupper
Schöne Tee-Alternativen von ChariTea und Cupper. (Foto: ChariTea, Cupper)

Eine gute Alternative zu Pukka, noch dazu mit schöner Verpackung, sind die Tees der britischen Marke Cupper, die zum Naturkost-Anbieter Allos gehört. Der wiederum gehört zum niederländischen Konzern Wessanen, was man auch kritisieren kann – aber es ist wenigstens ein Bio-Konzern. Die Cupper-Tees stammen aus Afrika, Indien und Sri Lanka. Sie tragen das EU-Bio-Siegel und werden unter fairen Bedingungen angebaut, geerntet und weiterverarbeitet.

Kaufen: Die Tees von Cupper gibt es direkt bei Cupper Teas, in Drogerie- und Biomärkten aber auch in vielen Rewe-Märkten, bei Globus, Kaufland und Edeka Nord.

Eine weitere Alternative sind die Tees von ChariTea. Die Marke ist eigentlich für fairen Bio-Eistee bekannt, seit einiger Zeit bietet das soziale Unternehmen aber auch Tees an. Schwarz- und Grüntees kommen aus Sri Lanka, der Roibos aus Südafrika. Die Verpackung ist minimalistisch, viel wichtiger aber ist der Inhalt: Die Rohstoffe für die Tees werden unter fairen Bedingungen und in Bio-Qualität angebaut, geerntet und verarbeitet. ChariTea spendet zudem für jeden verkauften (Eis-)Tee einen festen Betrag an den gemeinnützigen Verein Lemonaid & ChariTea e.V. für Sozialprojekte in den Anbauregionen.

Kaufen: Online u.a. bei Sirplus

Pukka-Alternative von Sonnentor und Lebensbaum

Pukka-Alternativen Sonnentor und Lebensbaum
Pukka-Alternativen Sonnentor und Lebensbaum (Foto: Sonnentor und Lebensbaum)

Nicht weniger hübsch sind die Tees von Sonnentor. Die „Happiness is …“-Serie etwa sieht nicht nur gut aus, sondern ist ebenfalls bio-zertifiziert und wird unter fairen Bedingungen produziert. Davon überzeugt sich Sonnentor regelmäßig selbst: Der Tee stammt aus Direkthandel, kommt also direkt vom Erzeuger. So unterstützt das Unternehmen die Anbauregionen Tansania, Tschechien, Albanien, Deutschland, Nicaragua und Rumänien, indem es Arbeitsplätze vor Ort schafft und die Existenz vieler Bauernfamilien sichert.

Kaufen: Die offenen Tees und Beutel-Tees von Sonnentor gibt es in Reformhäusern und Biomärkten wie Alnatura oder Denn’s und online zum Beispiel bei Ecco Verde.

Noch mehr Tee aus der Kategorie „Schöne Verpackung“ gibt es von Lebensbaum. Die Teeserie „Wanderlust“ wurde sogar mit dem German Design Award 2019 ausgezeichnet – die Illustrationen erzählen die Geschichte der Herkunft der einzelnen  Teesorten. Daneben gibt es extra für Kinder eine liebevoll gestaltete Janosch-Serie. Die Tees sind ebenfalls bio und fair.

Kaufen: Online u.a. bei Memolife und Fair Einkaufen.

Faire Pukka-Alternativen von Gepa und El Puente

Pukka-Alternativen El Puente und Gepa
Pukka-Alternativen El Puente und Gepa (Foto: Gepa, El Puente)

Pukka-Tees sind Fair-for-Life-zertifiziert, das ist gut. Leckere und zugleich faire Tees gibt es aber auch von dem fairen Handelsunternehmen Gepa oder der Fairhandels-Organisation El Puente. Die Tees sind bio-zertifiziert und werden unter fairen Bedingungen produziert. Sowohl Gepa als auch El Puente gehen dabei weit über die Fairtrade-Anforderungen hinaus.

Die Tees von Gepa kommen aus den Tee-Anbaugebieten Darjeeling, Assam, Dooars, Kerala und dem Hochland von Sri Lanka. Das Unternehmen arbeitet mit dem Teeproduzenten TPI zusammen, der seine Arbeiter vor Ort über den Mindestlohn hinaus bezahlt, und investiert außerdem in einen Rentenfonds für die Teebauern.

Kaufen: In Reformhäusern, Biomärkten und Weltläden. Oder direkt im Onlineshop von Gepa oder bei Amazon

Das Non-Profit-Unternehmen El Puente bezieht seine Produkte direkt von Kleinbauern, kleinen Familienbetrieben und lokalen Fairhandels-Organisationen aus Nepal, Darjeeling, Südafrika und Brasilien. Das Unternehmen arbeitet dabei nach den Standards der World Fair Trade Organisation (WFTO): Sie macht die besondere Unterstützung benachteiligter Gruppen in den Erzeugerländern zu einem zentralen Kriterium. Die Löhne der Erzeuger müssen den jeweiligen gesetzlichen Mindestlöhnen oder den branchenüblichen Löhnen entsprechen, je nachdem, welche höher sind.

Kaufen: In Reformhäusern, Biomärkten und Weltläden. Oder online u.a. bei Avocadostore

Offene Tees gegen Verpackungsmüll

Teeanbieter begründen den Einsatz von Beutel und Verpackung meist mit dem Schutz der Produkte. Zudem sind Teebeutel natürlich alltagstauglicher als lose Tees, weil es außer einer Tasse und heißem Wasser kein Teezubehör braucht. Dabei sind Teebeutel ökologisch nicht wirklich sinnvoll: Die Beutel und Beutelhüllen hinterlassen Müll, der bei offenen Tees nicht entsteht.

Lose Tees können mehrmals aufgegossen werden und sind im Verhältnis günstiger. Abgesehen davon würde jeder Teekenner von Beuteltee abraten: Lose Tees schmeckten besser und hätten eine höhere Qualität, weil sich das Aroma außerhalb des kleinen Beutels besser entfalten könne, so ihr Argument.

Loser Tee von Teekampagne und Teealternative statt Pukka

Pukka-Alternativen ohne Beutel
Pukka-Alternativen ohne Beutel (Foto: Teealternative/Teekampagne)

Besonders empfehlenswert sind die losen Tees aus direktem Handel von den Initiativen Teealternative und Teekampagne. Beide bieten nur „richtigen“ Tee, der aus den Blättern der Teepflanze besteht, also Schwarztee, grüner Tee, weißer Tee und Oolong. Die Initiativen kaufen bio-zertifizierten Tee direkt von Plantagen-Betreibern in Indien, verschiffen ihn nach Deutschland und verkaufen ihn in Großpackungen direkt an den Verbraucher.

Damit unterstützen die Initiativen besonders die jeweilige Region, aus der sie den Tee beziehen: Weil sie Mittelsmänner, Zertifizierer und komplizierte Vermarktungsstrukturen umgehen, können sie ihre Produkte relativ kostengünstig anbieten.

Der Bio-Tee von Teealternative kommt aus Assam, Teekampagne bezieht sowohl Tee aus Assam als auch aus Darjeeling. Die Plantagen sind größtenteils von der Fairtrade Labelling Organizations (FLO) zertifiziert. Bei Besuchen in Indien überzeugen sich die Händler regelmäßig von den fairen Arbeitsbedingungen.

Kaufen: teealternative.deteekampagne.de

Weitere faire Tees empfehlen wir in unserem Artikel: Genuss mit gutem Gewissen: Tee aus fairem Handel. In unserer Bestenliste findest du außerdem weitere empfehlenswerte Bio-Tees:

Öko-Marken und Großkonzerne: Was ist das Problem?

Großkonzerne wie Unilever, Nestlé oder Coca Cola stehen immer wieder in der Kritik und werden von bewussten Verbrauchern gemieden. Warum eigentlich?

Zum einen werden Großkonzerne kritisiert, weil in ihren Produktionsstätten immer wieder Arbeiter ausgebeutet werden, sie Palmöl aus Regenwald-Plantagen beziehen, wegen irreführender Werbeversprechen oder wegen Lebensmittelskandalen.

Zum anderen besitzen sie enorme Marktmacht: Unilever etwa kontrolliert zusammen mit zwei weiteren Konzernen 80 Prozent des weltweiten Teehandels. Das verleiht ihnen die Macht, ihre Vorstellungen von Preisen und Produktionsbedingungen durchzusetzen. Mehr dazu: Diese 9 Konzerne kontrollieren fast alles, was wir essen

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