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Roter Reis: Was du über fermentierten Reis wissen musst

Roter Reis
Foto: CC0 / Pixabay / Aviavlad

Produkte aus rotem Reis kannst du in verschiedenen Formen im Handel finden. Häufig werden sie als natürliche Nahrungsergänzungsmittel beworben. Doch bei dem fermentierten Reis ist Vorsicht geboten.

Roter Reis

Roter Reis stammt ursprünglich aus China, wo er als natürliches Färbemittel für Lebensmittel und als Heilmittel eingesetzt wird. Zu Pulverform verarbeitet, verleiht er etwa der traditionellen Pekingente ihre rötliche Farbe. Roter Reis wird auch als „Rotschimmelreis“, „Red Rice“ oder „fermentierter Reis“ bezeichnet und ist mittlerweile auch in der westlichen Welt in unterschiedlichen Formen als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Unter anderem kannst du ihn als rotes Reismehl im Handel erwerben.

Trotz aller gesundheitsförderlichen Effekte, die dir die Packungsbeilagen von Rotreis-Präparaten versprechen, solltest du bei seinem Verzehr mehr als vorsichtig sein. 

Herstellung von rotem Reis

Roter Reis wird aus herkömmlichem Reis hergestellt
Roter Reis wird aus herkömmlichem Reis hergestellt
(Foto: CC0 / Pixabay / sasint)

Roter Reis ist genau genommen keine richtige Reissorte und darf daher nicht mit rotschaligen Reissorten verwechselt werden.

Seine rote Farbe enthält der rote Reis nicht von Natur aus, sondern durch einen Fermentationsprozess. Für seine Herstellung wird gewöhnlicher, weißer Reis mit speziellen Schimmelpilzen versetzt, die die Fermentation anregen. Hierdurch entsteht die charakteristische Färbung und ein Stoff mit dem Namen Monakolin K. Dieser Stoff ist es, vor dem Arzneimittelexperten warnen, wie die Pharmazeutische Zeitung berichtet. 

Zwar ist Monakolin K ein natürlicher Stoff, was erklärt, dass Produkte, denen er zugesetzt ist, als „natürliche Nahrungsergänzungsmittel“ bezeichnet werden dürfen.

Harmlos ist er deswegen noch lange nicht: Monakolin K gehört zu den sogenannten Statinen. Als solches ist er nahezu identisch mit dem bei uns in Apotheken erhältlichen Lovastatin – einem rezeptpflichtigen Medikament gegen erhöhten Cholesterinspiegel.

Roter Reis und seine Wirkung auf die Gesundheit

Statine wie Lovastatin und Monakolin K können verschiedene Nebenwirkungen verursachen. Zwar stimmt es, dass sie einem erhöhten Cholesterinspiegel entgegenwirken können. Hier gilt es jedoch zu differenzieren:

  • Zunächst ist ein erhöhter Cholesterinspiegel nicht automatisch gesundheitsschädigend. Hier gilt es vor allem, zwischen dem „guten“ HDL-Cholesterin und dem „schlechten“ LDL-Cholesterin zu unterscheiden. Lediglich letzteres kann bei einem erhöhtem Spiegel langfristig zu Problemen wie Gefäßverkalkung und Durchblutungsstörungen führen. 
  • Statine, wie in rotem Reis enthalten, können erhebliche Nebenwirkungen mit sich ziehen und sollten nur bei einem diagnostizierten, krankhaft erhöhten Cholesterinspiegel in Absprache mit einem Arzt eingesetzt werden und niemals zur Vorbeugung. 
  • So können Statine unter anderem Muskelschmerzen und Krämpfe verursachen, Schlafstörungen bis hin zu Depressionen auslösen und den Blutzucker ansteigen lassen, wie die Apothekenumschau berichtet. Wie bei allen Medikamenten können außerdem Wechselwirkungen mit anderen Substanzen auftreten.

Roter Reis Nahrungsergänzungsmittel

Nahrungsergänzungsmittel aus rotem Reis
Nahrungsergänzungsmittel aus rotem Reis
(Foto: CC0 / Pixabay / MelSi)

Hin und wieder als Reisspeise verzehrt, sollte der rote Reis keine Gefahr für deine Gesundheit darstellen. Allerdings bringt er auch keine Vorteile gegenüber normalem Reis. Vom Gebrauch als Nahrungsergänzungsmittel rät das Bundesinstitut für Arzneimittel hingegen dringend ab. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnen die Experten insbesondere vor täglichen Dosen, die 5 Milligramm Monakolin K überschreiten. Nahrungsergänzungsmittel aus rotem Reis sind besonders gefährlich, da ihnen der Stoff in konzentrierter Form zugesetzt ist. 

Naturheilmittel mit Risiken 

Gefährlich bei der Verwendung von rotem Reis sind nicht nur die tatsächlichen Nebenwirkungen, sondern das fehlende Bewusstsein vieler Menschen über seine Zusammensetzung und Wirkung. Nur weil du es mit einem natürlichen und frei erhältlichem Mittel zutun hast, heißt es nicht, dass dieses teils schwere Nebenwirkungen haben kann wie ein vergleichbares Pharmazeutikum. 

Im Falle eines krankhaft erhöhten Cholesterinspiegels solltest du also eine Eigentherapie mit Produkten aus rotem Reis gründlich überdenken. Besser ist es, mit deinem Arzt nach den Ursachen zu suchen und eine speziell für dich geeignete Behandlung zu erarbeiten. 

Zur Vorbeugung gegen erhöhten Cholesterinspiegel, gibt es wirkungsvollere Lebensmittel, die den Cholesterinspiegel senken und dabei ganz ohne schädigende Nebenwirkungen auskommen. 

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