Gelegentliche Stimmungsschwankungen kennt wohl jede:r. Sind sie jedoch sehr extrem oder belasten dich in deinem Alltag, solltest du den Ursachen genauer auf den Grund gehen.
Stimmungsschwankungen: Es kommt auf die Ausprägung an
Ein leichtes Auf und Ab der Gefühle kennen die meisten. Wir sind permanent den verschiedensten Umwelteinflüssen und inneren biochemischen Vorgängen ausgesetzt, auf die wir ganz automatisch und direkt reagieren. Dadurch befindet sich auch unser Gemüt in einem ständigen Wandel. Moderate Veränderungen deiner Laune, die Abwechslung von fröhlicheren Tagen und trägeren Tagen sind in vielen Fällen ganz natürlich.
Erst, wenn deine Laune sich in einem starken und schnellen Wechsel befindet, spricht man von Stimmungsschwankungen, beziehungsweise pathologischen (krankhaften) Stimmungsschwankungen. Die Stimmungswechsel sind dann häufig nicht direkt mit äußerlichen Umständen zu erklären. Sobald die Schwankungen belastend für dich werden, dich in deinem Alltag einschränken und du vermehrt über ihre Ursachen grübelst, solltest du ärztlichen Rat einholen.
Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?
In folgenden Fällen solltest du in jedem Fall ärztlichen Rat einholen:
- Das Wechselbad der Gefühle hält über Tage an oder tritt immer wieder auf.
- Deine Stimmung schwankt stark, etwa zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit.
- Du kannst dir deine eigenen Gefühlsschwankungen nicht erklären.
- Weitere körperliche oder psychische Symptome machen sich bemerkbar.
- Deine Launen belasten dich so sehr, dass du dich im Alltag eingeschränkt fühlst.
Häufige Ursachen von Stimmungsschwankungen
Stimmungsschwankungen können zahlreiche Ursachen haben. Du solltest dir zunächst einmal darüber bewusst werden, wie häufig und wie stark die Stimmungsschwankungen auftreten. Außerdem solltest du abklären, ob es in deiner Familie ähnliche Fälle gibt.
Stimmungsschwankungen können auch körperliche Ursachen haben oder ein Begleitsymptom anderer Erkrankungen oder Mängel sein. Häufige Ursachen sind:
- Prämenstruelles Syndrom (PMS): Zwischen dem Eisprung und dem Beginn der Menstruation machen sich bei einigen Menstruierenden besondere Symptome bemerkbar, die häufig psychischer und körperlicher Natur sind. Auch Stimmungsschwankungen zählen dazu.
- Migräne: In der sogenannten Prodromalphase, der Phase vor dem Einsetzen der migränetypischen Kopfschmerzen, können zahlreiche Symptome auftreten, darunter auch Stimmungsschwankungen. Diese Phase kann Stunden oder ganze Tage andauern und ist von Patient:in zu Patient:in verschieden. Auch wenn du bisher noch nichts mit Migräne zu tun hattest, solltest du sie in Betracht ziehen. Sie kann in jedem Lebensalter auftreten.
- Magnesiummangel: Auch ein Mangel an Magnesium kann zu Stimmungsschwankungen führen. Ob ein solcher Mangel bei dir vorliegt, kannst du anhand eines Blutbilds feststellen. Du bekommst dann eventuell Aufbaupräparate verschrieben.
- Natriummangel: Eine sogenannte Hyponatriämie, eine Unterversorgung am lebenswichtigen Mineral Natrium, kann schwerwiegende Folgen haben. Auch Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen zählen dazu.
Auch schwerwiegendere Erkrankungen, wie Demenz, Multiple Sklerose, Parkinson oder psychische Störungen wie Bipolarität und Borderline können Stimmungsschwankungen verursachen. Diese Krankheiten ziehen in den meisten Fällen auch weitere Symptome mit sich, die ärztlich erkannt werden können.
Im Laufe unseres Lebens gibt es außerdem immer wieder Phasen, in denen sich körperlich einiges verändert, wie etwa:
- Pubertät
- Wechseljahre
- Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt
In diesen Phasen laufen komplexe hormonelle Veränderungsprozesse im Körper ab. Gefühlswechsel können dann auch mal in stärkerer Ausprägung auftreten und werden im Allgemeinen dennoch zu den normalen Schwankungen gezählt. Solltest du dich in einer hormonellen Umbruchphase befinden und stark unter Stimmungsschwankungen leiden, kannst du auch hier ärztliche Tipps zur Linderung einholen.
Was du selbst bei Stimmungsschwankungen tun kannst
Liegt deinen Stimmungsschwankungen eine behandlungsbedürftige Erkrankung oder ein Nährstoffmangel zugrunde, wirst du gemeinsam mit deinem Arzt oder deiner Ärztin eine geeignete Therapie ausarbeiten. Ergänzend dazu kannst du in Eigeninitiative auch selbst zu einer schnelleren Heilung beitragen.
Hausmittel bei Stimmungsschwankungen
- Beruhigend wirkende Heilpflanzen wie Melisse, Baldrian oder Lavendel können bei regelmäßiger Einnahme eine ausgleichende Wirkung zeigen. Auch Johanniskraut soll eine stimmungsaufhellende, ausgleichende Wirkung haben.
- Pflanzliche Präparate auf Basis von Traubensilberkerze sollen gerade bei hormonell bedingten Stimmungsschwankungen ebenfalls Linderung schaffen.
- Bei schwankender Gemütslage wird häufig zur vermehrten Aufnahme von L-Tryptophan geraten. Der Eiweißbaustein sorgt in deinem Körper für die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin und hat so direkten Einfluss auf deine Stimmung, deinen Schlafrhythmus und das allgemeine Wohlbefinden. L-Tryptophan kannst du in Tablettenform einnehmen oder gezielt durch deine Nahrung aufnehmen. Besonders viel davon steckt etwa in Kartoffeln, Nüssen, Milch, Käse und Geflügel.
Wichtig: Hausmittel ersetzen keine medikamentöse Therapie und sollten immer in ärztlicher Absprache erfolgen. Probiere aus, was dir guttut und wähle die Hausmittel unterstützend zur besprochenen Therapie.
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