Energiesparen ist ein wichtiges Dauerthema. Dabei befinden sich in fast jedem Haushalt Stromfresser – versteckt oder offensichtlich. Wir zeigen dir sieben Stromfresser, die meist vergessen werden. Wenn du sie entlarvst, kannst du ordentlich Stromkosten sparen.
Unser Leben wird zunehmend technisiert und wir sind umgeben von Geräten, die Strom verbrauchen. Unter ihnen sind oft wahre Stromfresser, die wir gar nicht auf dem Schirm haben. Wir haben sieben davon ausfindig gemacht und geben Tipps, wie du sparen kannst.
1. Boiler zur Wasseraufbereitung
Boiler erhitzen Tag und Nacht das Wasser auf die voreingestellte Temperatur. Damit sind sie laut eines Marktchecks der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2016 das Gerät mit dem größten Stromverbrauch im Haushalt. 500 bis 700 Kilowattstunden werden im Durchschnitt bei einer vollständigen Warmwasseraufbereitung pro Person im Haushalt benötigt.
Strom bei der Wasseraufbereitung durch einen elektrischen Boiler zu sparen ist nicht kompliziert: Bei einigen Boilern kannst du die Temperatur herunterdrehen. Der Boiler verbraucht dann weniger Energie, um das Wasser heiß zu halten. Stiftung Warentest empfiehlt eine Temperatur von dennoch mindestens 60 Grad. Denn bei Temperaturen darunter können sich Legionellen vermehren, die Lungenentzündungen und grippeähnliche Erkrankungen verursachen können.
Wichtig ist ein regelmäßiges Entkalken des Boilers. Ablagerungen an den Heizstäben verhindern, dass diese Wärme abgeben können, sie brauchen dann mehr Strom.
2. Stromfresser: elektrischer Herd
Jeden Tag eine halbe Stunde kochen kann je nach Herd bei einem Drei-Personen-Haushalt bis zu 445 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen. Am wenigsten effizient ist ein alter Herd mit Gusseisenplatten, während ein Induktionsherd am effizientesten ist.
Ein neuer Elektroherd mit Ceranfeld verbraucht etwa 0,5 Kilowattstunden pro 30 Minuten kochen. Bei 26 Cent pro Kilowattstunde (Stand Juni 2024) kostet der Verbrauch im Jahr gut 47 Euro. 50 Prozent mehr verbraucht ein alter Elektroherd mit Gusseisen-Platte und kostet somit über 70 Euro pro Jahr. Bei einem Induktionsherd dagegen bezahlt man knapp 35 Euro im Jahr.
Auch beim Kochen lässt sich Strom einsparen; zum Beispiel durch die Wahl von qualitativ hochwertigem Kochgeschirr und die richtige Größe des Topfes. Weitere Tricks: Deckel verwenden, den Herd ein paar Minuten vor Ende der Garzeit abschalten und die Restwärme nutzen.
Erfahre hier noch mehr Tipps, um in der Küche Energie und Geld zu sparen
3. Wäschetrockner
Ein Wäschetrockner verspricht dir mehr Zeit und weniger Arbeit: Deine Kleidung ist im Nu trocken. Doch Wäschetrockner sind meist keine gute Idee. Grob zwischen 165 und 485 kWh im Jahr braucht ein Trockner im Jahr (160 Trocknungen). Selbst das stromsparendste Gerät frisst damit noch rund 43 Euro im Jahr.
Es sprechen noch andere Argumente gegen einen Wäschetrockner:
- Es besteht das Risiko, dass die Wäsche einläuft: Besonders betroffen sind davon Kleidungsstücke aus Polyester und Mischgewebe mit Polyesteranteil.
- Für die Herstellung eines Wäschetrockners fallen mehr als 200 Kilogramm CO2-Äquivalente an. Das entspricht etwa einer Autofahrt von 1.000 Kilometern, so der CO2-Rechner von quarks.de.
- Im Sommer trocknet die Wäsche draußen manchmal schneller als im Trockner: Rund zwei Stunden dauert das Programm „schranktrocken“ bei den meisten Modellen. In der heißen Sommersonne ist die Wäsche aber oft schon etwas früher trocken.
Wenn du tatsächlich auf einen Trockner angewiesen bist, weil du vielleicht keinen Balkon oder Garten hast oder in einer kleinen Wohnung wohnst, in der du ohnehin mit Schimmel kämpfst, solltest du ein gutes Modell wählen. Wärmepumpentrockner sind deutlich sparsamer als andere Modelle. Ein sparsamer Energieverbrauch, eine Feuchtesteuerung und die höchste Kondensationseffizienzklasse sollten beim Kauf wichtige Kriterien sein.
Hier findest du die besten Geräte: Wäschetrockner-Test: Diese Testsieger sparen Strom und Geld. Außerdem solltest du den Trockner nur voll beladen in Betrieb nehmen.
4. Stromfresser: Computer und Monitore
Ein weiterer Energiefresser im Haushalt zeigt sich vor allem seitdem viele Menschen vermehrt im Homeoffice arbeiten: Computer und Monitore. Die Bildschirme von Laptops sind im Gegensatz zu herkömmlichen Desktop-Computern und Monitoren oft auf Batteriebetrieb ausgerichtet und zudem kleiner und verbrauchen somit fast immer weniger Strom.
Laut PC Welt brauchen durchschnittliche PCs um die 150 Watt, während Laptops meistens mit rund 20 bis 40 Watt auskommen. Monitore liegen grob zwischen 30 Watt und 150 Watt – eine große Spanne. Wie viel Strom dein Computer oder Monitor wirklich braucht, hängt aber auch von deiner Nutzung ab.
Tipps:
- Je heller ein Monitor eingestellt ist, desto höher der Strombedarf. Oft reichen 70 bis 80 Prozent Helligkeit aus – einfach mal ausprobieren.
- An Laptops, PCs und Monitoren kann man in der Regel Energiespareinstellungen vornehmen.
- Geräte, die gerade nicht genutzt werden, solltest du ausschalten und am besten auch ausstecken (beispielsweise über eine abschaltbare Steckerleiste), um Standby-Verbrauch zu vermeiden.
- Wer einen neuen Monitor kauft – egal ob für einen PC Tower oder um ihn ans Notebook anzuschließen – sollte darauf achten, dass die Größe angemessen ist: Je größer, desto höher der Stromverbrauch. Besonders hohe Bildwiederholfrequenzen (beispielsweise über 144 Hz) sind für die meisten Arbeiten gar nicht nötig.
- Beim Neukauf solltest du auf die Energieeffizienz von Home-Office-Geräten achten. Eco Top Ten gibt Kauftipps und empfiehlt besonders sparsame Monitore, das Label „Energy Star“ zeichnet Laptops und Monitore aus, die einigermaßen energieeffizient sind.
5. Fernseher
Ähnliches gilt auch für Fernsehgeräte. Klingt logisch, wird aber meistens nicht bedacht: Je größer der Fernseher ist, desto mehr Strom verbraucht er auch. Wer beim Fernsehen also Strom sparen möchte, sollte nicht unbedingt das größte Gerät kaufen und unbedingt auf die Energieeffizienz des Geräts achten.
Auch andere Geräte wie TV-Receiver, Spielekonsolen, DVD-Player, Computer oder Laptops, die permanent an Steckdosen angeschlossen sind, werden zwar nicht dauernd benutzt, befinden sich aber dennoch im Dauerbetrieb.
Dr. Dietlinde Quack, Projektleiterin von EcoTopTen am Öko-Institut, bestätigt dies in einer Pressemitteilung: „Klassische Stromfresser wie Kühlschrank oder Waschmaschine fallen beim Gesamt-Stromverbrauch immer weniger ins Gewicht, umgekehrt steigt der Gesamt-Energieverbrauch von Medienausstattung, Unterhaltungselektronik und Computer.“
6. Stereoanlage im Standby-Modus
Während einige Hersteller von Fernsehgeräten nachgebessert haben und neue Fernseher maximal nur noch ein halbes Watt im Wartemodus schlucken, sieht das bei der Stereoanlage ganz anders aus. Wie wir bereits in der Vergangenheit berichteten, kann eine Stereoanlage im Standby-Modus Strom für rund 35 Euro im Jahr verbrauchen. Damit toppt sie Fernseher und Computer im Standby-Modus.
Frage dich deshalb: Wie oft habe ich die Anlage wirklich in Betrieb? Vielleicht solltest du dir angewöhnen, den Stecker erst einzustöpseln, wenn du tatsächlich Musik hören möchtest und ansonsten bei Elektrogeräten immer den Stecker ziehen oder abschaltbare Steckerleisten verwenden.
7. (Smarte) Haushaltsgeräte
Beim Stromverbrauch nicht zu unterschätzen sind smarte Haushaltsgeräte, die ständig mit dem WLAN verbunden sind. Die meisten Geräte im Smart Home versprechen zwar einen effizienten Umgang mit und eine Kontrolle über den verbrauchten Strom. Allerdings brauchen einige von ihnen selbst eine Menge Energie.
Das Magazin connect.de hat bei den gängigsten Komponenten nachgemessen, wie hoch der Stromverlust tatsächlich ist: Minilautsprecher wie der Amazon Dot verbrauchen im Jahr etwa 13 Kilowattstunden, deutlich mehr verbraucht der Echo Show mit Display mit etwa 40 Kilowattstunden.
Noch viel mehr Strom braucht übrigens ein durchschnittlicher Router im Dauerbetrieb: Um die 135 KWh. Wer nachts kein Internet braucht, kann ihn auch einfach ausschalten.
Kleinvieh macht auch Mist
Wir finden: Viel Kleinvieh macht auch Mist. Daher kann es zum Beispiel auch ratsam sein, die elektrische Zahnbürste nicht nach jedem Gebrauch wieder in die Ladestation zu stellen. Im Jahr kann sie so immerhin auch 26-44 Kilowattstunden verbraten. Sämtliche Ladekabel sollte man nach dem Laden ausstecken, sie ziehen weiterhin Strom – wenn auch nicht viel.
Stromverbrauch messen und weitere Stromfresser finden
Wenn du jetzt noch wissen möchtest, wie viel Strom die Geräte in deinem Zuhause ganz genau verbrauchen, kannst du das auch leicht selbst berechnen und nachmessen. Im folgenden Artikel findest du eine ausführliche Erklärung dazu:
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