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Sulfite im Wein: Sind sie ungesund?

Sulfite im Wein
Foto: CC0 / Pixabay / PhotoMIX-Company

Sulfite im Wein sorgen immer wieder für gesundheitliche Diskussionen. Was es mit den Schwefelverbindungen genau auf sich hat und wie gesundheitsschädlich sie tatsächlich sind, erfährst du hier.

Was sind Sulfite?

Bei Sulfiten handelt es sich um Schwefelverbindungen, genauer gesagt um schwefeldioxid-haltige Salze. In der Lebensmittelindustrie sind Schwefeldioxid und Sulfite besonders als Konservierungsmittel bekannt. Das Schwefeln gilt als eine der ältesten Konservierungsmethoden, da es effektiv verhindert, dass sich Pilze und Bakterien bilden, die den Schimmelprozess vorantreiben.

Sulfite werden zudem als Antioxidationsmittel deklariert. Das heißt, sie verhindern, dass sich Aromen und Vitamine eines Lebensmittel abbauen. Zudem wirken sie Entfärbungen entgegen. Dies ist der Grund, warum die meisten Trockenfrüchte geschwefelt sind: Die Lebensmittelindustrie garantiert so, dass sie ihre intensive Farbe behalten und dadurch appetitlicher aussehen.

Sulfite müssen ab einer Menge von zehn Milligramm pro Liter (oder Kilogramm) auf der Zutatenliste deklariert werden (es gelten die Zulassungsbestimmungen von Schwefeldioxid). Sie werden unter den E-Nummern E220 bis E228 geführt. Neben Trockenfrüchten kommen Schwefelverbindungen in vielen weiteren Lebensmitteln zum Einsatz:

  • Chips, Kräcker & Co.
  • Marmeladen & Gelees
  • Fertiggerichte
  • Fruchtsäfte
  • Würzmittel
  • Obst und Gemüse im Glas
  • Wein

Hinweis: Sulfite sind nicht mit Sulfiden zu verwechseln. Sulfite sind die Salze der Schwefligen Säure während es sich bei Sulfiden um die Salze des Schwefelwasserstoffs handelt. Sie finden sich ebenfalls als Zusatzstoff in Lebensmitteln. In natürlicher Form befinden sie sich als sekundäre Pflanzenstoffe zum Beispiel in Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch.

Sulfite im Wein: Schädlich oder unbedenklich?

Sulfite im Wein sind besonders für Personen gefährlich, die empfindlich oder allergisch auf die Schwefelverbindungen reagieren.
Sulfite im Wein sind besonders für Personen gefährlich, die empfindlich oder allergisch auf die Schwefelverbindungen reagieren.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Wein gilt als bekanntestes Anwendungsgebiet für die Schwefelverbindungen, da Sulfite im Wein oft in relativ hohen Mengen vorkommen. Das liegt einerseits daran, dass Sulfite bei der Gärung auf natürliche Weise entstehen. Um Aroma und Farbe zu erhalten, fügen Winzer*innen jedoch den größten Teil in Form von wässrigen Sulfitlösungen, Schwefelpulvern oder Schwefelgasen hinzu.

Die Faustregel besagt dabei: Rotwein enthält meist weniger Sulfite als Weißwein. Dasselbe gilt für trockenen Wein im Gegensatz zu seinem lieblichen Pendant. In der EU gelten bestimmte Richtlinien, nach denen Weine mit einem zu hohen Sulfitgehalt nicht zulässig sind. Die Höchstwerte schwanken dabei je nach Art des Weines.

In Maßen sind Sulfite für viele Menschen kein gesundheitliches Problem, so netdoktor.de. Sie werden in der Leber mithilfe eines Enzyms umgewandelt und anschließend über den Urin ausgeschieden. Die empfohlene Tageshöchstmenge für Sulfite liegt bei 0,7 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Aber Achtung: Je nach Sulfitgehalt des Weines kannst du diese Dosis schon mit zwei Gläsern Wein erreichen.

Besonders problematisch sind Sulfite laut netdoktor.de für Menschen, denen das Enzym für die Umwandlung fehlt. Sie reagieren schon bei kleinen Sulfitmengen empfindlich auf die Schwefelverbindungen, was sich zum Beispiel in Kopf- und Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen äußert.

Auch für Personen, die an Asthma oder anderen chronischen Atemwegserkrankungen leiden, ist bei der Aufnahme von Sulfiten Vorsicht geboten. Zu hohe Mengen können laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die bereits bestehenden Symptome verschlimmern und andere allergische Reaktionen auslösen.

Wird die empfohlene Höchstmenge an Sulfit stark überschritten, kann dies bei allen Bevölkerungsgruppen zu Brechreiz und teilweise langfristigen gesundheitlichen Schäden führen, so das BfR.

Gibt es Wein ohne Sulfite?

Einige Winzereien bieten Weine ohne künstliche Sulfitzusätze an.
Einige Winzereien bieten Weine ohne künstliche Sulfitzusätze an.
(Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington)

Da Sulfite im Wein natürlicherweise vorhanden sind, existieren keine sulfitfreien Weine. Es gibt jedoch einige wenige Winzereien, die Wein ohne künstliche Sulfitzusätze anbieten. Explizite Siegel gibt es dafür bislang nicht. Auch beim ökologischen Anbau dürfen Sulfite zugesetzt werden.

Erkundige dich daher auf Websiten über die Zusammensetzung des Weines oder in Winzereien oder Weingeschäften in deiner Umgebung. Auch online findest du Weine ohne künstlich zugesetzte Sulfite, oft mit Bio-Siegel. Mehr zu den Vorteilen von Bio-Wein erfährst du in diesem Artikel: Biowein und Bio-Wein-Siegel: Darauf kannst du achten

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