Türkischer Kaffee – die ursprünglichste Art, Kaffee zu kochen. Mit wenigen Zutaten kannst du die orientalische Kaffeezeremonie zelebrieren und dabei wunderbar entspannen.
Ob türkischer Kaffee, arabischer oder griechischer Kaffee – damit ist immer die traditionelle Zubereitung von Kaffee gemeint, bei der das Kaffeepulver als Kaffeesatz im Getränk bleibt. In Europa ist diese ursprüngliche Methode unter dem Namen Mokka bekannt.
Für die Zubereitung von türkischem Kaffee brauchst du kein teures Zubehör. Eine einfache Metallkanne, Kaffeepulver und Wasser reichen für den Kaffeegenuss aus.
Tipp: Den Kaffeesatz kannst du wiederverwenden, zum Beispiel als Blumendünger. Damit fällt bei dieser Methode der Kaffeezubereitung fast kein Abfall an.
Türkischer Kaffee: Das Grundrezept
- Zubereitung: ca. 5 Minuten
- Menge: 2
- 120 ml Wasser (2 Espressotassen)
- 4 TL fein gemahlenes Kaffeepulver (feiner noch als Espressopulver)
- 2 TL Zucker (optional)
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Gieße das Wasser in die Kanne oder den Topf. Du kannst eine Espressotasse als Maß nehmen. Geeignet sind Metallkannen mit einem langen Stiel oder ein kleiner Topf, wie du ihn zum Milch erwärmen nutzt.
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Wer seinen türkischen Kaffee lieber süß mag, kann auch gleich Zucker ins Wasser geben und mit aufkochen.
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Stelle die Tassen schon neben dem Herd bereit. Du musst später den fertigen Kaffee umgehend in die Tassen gießen.
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Erhitze das Wasser, bis die ersten Bläschen aufsteigen. Das Wasser sollte aber nicht kochen.
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Regle den Herd herunter, der Kaffee kocht sonst schnell über und schmeckt bitter.
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Gib dann mit einem Teelöffel das Kaffeepulver in die Kanne, für jede Tasse (Espressogröße) zwei Teelöffel Kaffeepulver. Wenn du es nicht so stark magst, nimm nur einen Teelöffel Kaffeepulver.
Tipp: Nimm dazu am besten die Kanne von Herd. Wenn Kaffeepulver auf die Herdplatte fällt, riecht es verbrannt.
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Rühre das Pulver in der Kanne unter und lass es vorsichtig aufkochen.
Achtung: Ab jetzt musst du den Kaffee immer gut beobachten, damit er nicht überkocht.
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Sobald sich Schaum bildet und an der Wand der Kanne hochsteigt, ist der Kaffee fertig.
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Verteile mit einem Löffel etwas Schaum in die bereitstehenden Espressotassen.
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Bei der traditionellen orientalischen Kaffeezeremonie soll der Kaffee dreimal aufkochen. Wiederhole dazu die Schritte 8 und 9 noch zweimal.
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Gieße nun den restlichen Kaffee in die Tassen.
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Serviere den türkischen Kaffee und genieße das würzige Aroma.
Beim türkischen Kaffee kommt es auf die Kanne an
Ideal für türkischen Kaffee sind die speziellen Kannen aus Metall und mit einem langen Stiel, die du direkt auf die Herdplatte stellen kannst. Durch die Verengung der Kanne nach oben bildet sich eine dickere Schaumkrone. Ähnlich wie die Crema beim Espresso liegt das Geheimnis des perfekt gekochten türkischen Kaffees im Kaffeeschaum.
Du erhältst solche Kannen in orientalischen Lebensmittelläden. Sie heißen auf Türkisch Cezve (gesprochen: Djeswe) oder auf Arabisch Ibrikq.
Traditionell sind die Kannen aus Messing oder Kupfer gefertigt, moderne Kannen sind aus Edelstahl oder Metall (geeignet für ein Induktionskochfeld). Die Kannen gibt es in verschiedenen Größen. Auf der Bodenunterseite befindet sich oft eine eingestanzte Zahl. Sie gibt an, für wie viele (Espresso-)Tassen du darin Wasser erhitzen kannst.
Um türkischen Kaffee auszuprobieren, musst du aber nicht gleich eine Kanne kaufen. Für den Anfang reicht ein kleiner Topf, wie du ihn zum Milchkochen oder zum Butterschmelzen verwendest. Jedoch wirst du dann Abstriche beim Kaffeeschaum machen müssen.
Für türkischen Kaffee: Extra feines Kaffeepulver
Das Pulver für türkischen Kaffee ist sehr fein gemahlen, fast wie Puderzucker. Erst durch das feine Pulver bildet sich der Schaum. Das übliche Espressopulver ist meistens noch zu grob gemahlen, um eine schöne Schaumkrone mit vollem Aroma zu erzielen.
Das richtige Kaffeearoma entfaltet sich am besten in frisch gemahlenem Kaffee. Traditionell gibt es daher gemahlenen Mokka meist nur in kleinen Packungen mit 100 Gramm oder 200 Gramm. Suche dir für einen aromatischen türkischen Kaffee Qualitätsbohnen in einem Kaffeegeschäft aus und lass sie dir extra fein mahlen. Mildwürzige Arabica-Sorten aus Äthiopien, dem Jemen oder Brasilien ergeben das beste Mokka-Aroma.
Kaufe nach Möglichkeit Kaffee mit Fair-Trade-Siegel, dann kannst du deinen Kaffee nachhaltig genießen. Das Siegel garantiert, dass die Arbeiter:innen auf den Kaffeeplantagen einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten.
Treeday: Finde ein besseres Café oder besseren Kaffee in deiner Nähe
Türkischer Kaffee – die traditionelle orientalische Kaffeezeremonie
Seit 2013 zählt die traditionelle Zubereitung von türkischem Kaffee zum Weltkulturerbe der UNESCO. Im Orient ist die Zubereitung von Kaffee eine Zeremonie, für die es Ruhe braucht. Türkischen Kaffee genießt man als eine Auszeit vom Alltag. Ein türkischer „Coffee to go“ ist nahezu undenkbar. Daher braucht auch schon die Zubereitung Zeit und Konzentration auf den Kaffee – denn der Kaffee soll dreimal aufkochen. So erhältst du eine dicke Schaumkrone über dem dampfenden Kaffee.
Anschließend muss sich der Kaffee setzen. Kenner trinken türkischen Kaffee erst, wenn sich der Schaum am Rand der Tasse verteilt hat und das schwarze Auge des Kaffees zum Vorschein kommt. Das ist das Zeichen, dass der Kaffeesatz auf den Boden gesunken ist. Zum Kaffee reicht man üblicherweise eine orientalische Süßigkeit wie Lokum, auch Rahatluk genannt, oder Halva.
Du kannst den türkischen Kaffee mit Gewürzen verfeinern, etwa mit Zimt, Kardamom oder Nelken. Für diesen orientalischen Gewürzkaffee benötigst du eine Messerspitze von jedem Gewürze pro Kanne. Sie geben dem Getränk ein warmes rundes Aroma und du kannst auf Zucker verzichten. Auch die Säure des Kaffees ist dann besser verträglich.
Du kannst auch experimentieren und Kakao mit aufkochen oder deinen türkischen Kaffee mit echtem orientalischen Rosenwasser verfeinern.
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