Vegane Proteine: Die 5 wichtigsten Quellen Von Sarah Gairing Kategorien: Ernährung Stand: 25. Januar 2022, 09:07 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / ulleo Vegane Proteine sind in vielen Lebensmitteln zu finden. Doch es kommt nicht nur auf den Eiweißgehalt an, sondern auch auf die biologische Wertigkeit. Wir zeigen dir die wichtigsten veganen Proteinquellen und wie du sie kombinierst. Grundsätzlich musst du als Vegetarier oder Veganer keine Angst vor einem Proteinmangel haben, sofern du dich ausgewogen ernährst. Denn es gibt genügend pflanzliche Eiweißquellen, die deinen Bedarf bei einer vielseitigen Ernährung automatisch decken. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt der Tagesbedarf eines Erwachsenen bei 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einer Person mit 70 Kilogramm Körpergewicht entspricht das 56 Gramm Eiweiß. Vegane Proteine: Die richtige Kombination ist entscheidend Ein Brot mit Hummus ist eine gute vegane Proteinquelle, da es alle essentiellen Aminosäuren liefert. (Foto: CC0 / Pixabay / Einladung_zum_Essen) Vegane Proteine können im Vergleich zu tierischen nicht so leicht vom Körper verwertet werden, da sie im Gegensatz zu den körpereigenen Proteinen meist nicht alle neun essenziellen Aminosäuren in ausreichender Menge enthalten. Bei tierischem Eiweiß ist das Aminosäureprofil dagegen komplett – man spricht hier von einer hohen biologischen Wertigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass du verschiedene vegane Proteinquellen kombinierst: Unterschiedliche vegane Proteine enthalten unterschiedliche Aminosäuren. Zusammen vervollständigen sie das Aminosäureprofil. Optimal sind Kombinationen aus Getreideprodukten (am besten Vollkorn) und Hülsenfrüchten oder Nüssen und Samen. So liefern zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Hummus, Reis als Beilage zu Chili sin Carne oder Nussmus im Müsli eine optimale Proteinkombination. Dabei reicht es völlig aus, wenn du die verschiedenen Proteinquellen über den Tag oder mehrere Tage verteilt konsumierst. Sie müssen nicht in einer Mahlzeit gemeinsam vorliegen. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten veganen Proteinquellen und ihren Eiweißgehalt vor. Die Angaben entstammen dem USDA (Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten) und beziehen sich jeweils auf das enthaltene Eiweiß pro 100 Gramm des Lebensmittels. 1. Vegane Proteine aus Hülsenfrüchten Sojaprotein kann vom Körper ähnlich gut verwertet werden wie Hühnereiweiß. (Foto: CC0 / Pixabay / bigfatcat) Sojabohnen: 36,7 g (getrocknet) Tempeh: 20 g Tofu: 9-18 g Kidneybohnen: 23,7 g (getrocknet) Schwarze Bohnen: 22,9 g (getrocknet) Kichererbsen: 10 g (getrocknet) Linsen: 25 g (getrocknet) Erbsen: 5,6 g (roh) Lupinensamen: 36,2 g (roh) Sojabohnen sind als vegane Proteinquelle besonders wertvoll, da sie alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Sojaprotein ist hinsichtlich seiner biologischen Wertigkeit mit tierischem Eiweiß vergleichbar. Bohnen und Kichererbsen sind reich an den essenziellen Aminosäuren Lysin und Threonin. Auch Linsen- und Erbsenproteine enthalten viel Lysin. Damit sind sie eine gute Ergänzung zu Getreideproteinen, in denen diese Aminosäure fast gar nicht vorkommt. Die Ballaststoffe und der niedrige Fettgehalt machen Hülsenfrüchte außerdem zu einer vergleichsweise kalorienarmen Proteinquelle. Eiweiß aus Lupinen enthält alle essenziellen Aminosäuren und ist vom Körper ähnlich gut verwertbar wie Sojaprotein. Besonders reich ist es an Lysin und Tryptophan, die in Getreide kaum vorkommen. Lupinenmehl ist deshalb eine optimale Ergänzung zu herkömmlichen Mehlsorten. Beim Backen kannst du einfach einen kleinen Teil des Mehls durch Lupinenmehl ersetzen. 2. Vegane Proteinquelle: Nüsse Nüsse enthalten neben Eiweiß viele andere wertvolle Nährstoffe und gesunde Fette. (Foto: CC0 / Pixabay / piviso) Erdnüsse: 26,7 g Mandeln: 20 g Pistazien: 20 g Cashewkerne: 17,9 g Nüsse sind eine äußerst gesunde Proteinquelle, denn sie liefern gleichzeitig viele Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Spitzenreiter ist die Erdnuss, die genau genommen gar keine Nuss ist, sondern zu den Hülsenfrüchten zählt. Aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts solltest du allerdings nicht mehr als eine Hand voll am Tag essen. Damit sind Nüsse zwar nicht dafür geeignet, deinen Grundbedarf an Eiweiß zu decken, doch sie sind eine wertvolle Ergänzung. 3. Saaten liefern wertvolle vegane Proteine Hanfsamen sind reich an veganen Proteinen. (Foto: CC0 / Pixabay / sweetlouise) Hanfsamen: 33,3 g Kürbiskerne: 24,2 g Sonnenblumenkerne: 20 g Sesam: 20 g Leinsamen: 20 g Saaten enthalten nicht nur viel Eiweiß, sondern sind auch vitamin- und nährstoffreich. Hanfsamen punkten mit einem kompletten Aminosäurenprofil, was sie zu einer hochwertigen Proteinquelle macht. Allerdings kommt Lysin nur in kleinen Mengen vor, was die Proteinwertigkeit wieder mindert. Das aus den Samen hergestellte Hanfmehl enthält etwas weniger Fett und ist leichter verdaulich. Aus Hanfsamen wird auch Hanfprotein hergestellt – ein veganes Proteinpulver, das im Vergleich zu den Samen allerdings weniger Ballaststoffe und gesunde Fette enthält. 4. Vegane Proteine aus Pseudogetreide Amaranth ist reich an Lysin und damit eine gute Ergänzung zu Getreide. (Foto: CC0 / Pixabay / tetep_cs) Quinoa: 14,3 g (ungekocht) Amaranth: 13,33 g (ungekocht) Buchweizen: 12 g (ungekocht) Pseudogetreide ist eine hervorragende glutenfreie Proteinquelle, die zudem weitere wertvolle Nährstoffe liefert. Amaranth enthält im Gegensatz zu Getreide viel Lysin. Am besten greifst du neben Getreide auch immer wieder zum Pseudogetreide – so verbesserst du die biologische Wertigkeit der Proteine. 5. Getreide: Grundnahrungsmittel und vegane Proteinquelle Ein Frühstück mit Haferflocken hilft dir dabei, deinen Proteinbedarf zu decken. (Foto: CC0 / Pixabay / cgdsro) Haferflocken: 12,5 g Dinkel-Vollkornmehl: 13,3 g Weizen-Vollkornmehl: 12,9 g Seitan: etwa 30 g (von Produkt zu Produkt unterschiedlich) Reis: 8 g (ungekocht) Oft wird unterschätzt, wie viel Protein auch in Grundnahrungsmitteln wie Nudeln oder Brot steckt. Da wir davon meist größere Mengen zu uns nehmen, tragen sie einen entscheidenden Teil bei der Proteinversorgung bei. Reis enthält zwar relativ wenig Eiweiß, dieses kann aber durch bestimmte Prozesse extrahiert werden. So wird aus Reis veganes Proteinpulver hergestellt. Übrigens: Auch in Gemüse und Pilzen steckt Protein – beispielsweise 3,6 Gramm in Champignons und rund zwei bis drei Gramm in Spinat und Brokkoli. Das ist zwar nicht besonders viel, allerdings kannst du Gemüse im Gegensatz zu Nüssen in deutlich größeren Mengen essen. Gemüse leistet damit ebenfalls einen Beitrag zur Eiweißversorgung. Brauchen Veganer Proteinpulver? Proteinpulver sind bei einer ausgewogenen Ernährung nicht nötig. (Foto: CC0 / Pixabay / Jing) Proteinmangel ist in der westlichen Welt recht selten und der Proteinbedarf wird bei einer ausgewogenen Ernährung (egal ob rein pflanzlich oder nicht) meist gedeckt. Tatsächlich kommt es wohl häufiger zum Proteinüberschuss als zum Mangel. Proteinpulver ist damit grundsätzlich weder bei Mischkost noch bei rein pflanzlicher Ernährung nötig. Solltest du deinen Proteinbedarf allerdings aus einem bestimmten Grund nicht über deine Ernährung decken können – zum Beispiel aufgrund von Allergien oder Unverträglichkeiten –, sind vegane Proteinpulver eine gute Hilfe. Übrigens: Spirulina-Algen sind nicht dafür geeignet, die Eiweißzufuhr zu erhöhen. Zwar verfügt das viel beworbene Superfood durchaus über eine große Menge an gut verwertbarem Protein (etwa 60 Prozent). Jedoch wird Spirulina als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und die empfohlene Tagesdosis beträgt nur wenige Gramm. Weiterlesen auf Utopia.de: Proteinreiche Rezepte ohne Fleisch: 3 gesunde Ideen Proteinriegel selber machen: Veganes Rezept für Sportliche Makronährstoffe: Was sie sind und wie du sie richtig zu dir nimmst ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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