Wäsche waschen heißt: Sortieren, Waschprogramm wählen und Waschmittel aussuchen. Wir verraten dir, wie es geht und was du sonst noch rund um das Thema Wäsche waschen wissen solltest.
Wäsche zu waschen ist eine Aufgabe, die im Haushalt immer wiederkehrt. Machst du dabei alles richtig, bleibt deine Kleidung länger in einem guten Zustand und du kannst Geld sparen. Hier findest du alle Tipps dazu – egal, ob du zum ersten Mal alleine wohnst oder einfach dein Grundlagenwissen zum Thema Wäschewaschen auffrischen willst.
Vor dem Wäschewaschen: Nach Farbe und Material sortieren
Zuerst solltest du die Wäsche sortieren. Dabei musst du auf zwei Dinge achten:
- Farbe
- Material
Für die Farben gilt: Trenne helle Farben und dunkle Farben voneinander. Weiße Wäsche wäschst du am besten separat, da auch helle Farben auf weiße Wäsche abfärben könnten. Starke Farbtöne wie zum Beispiel rot, dunkelblau oder schwarz färben häufig ab. Du solltest sie daher nur zusammen mit dunklen oder ähnlichen Farben waschen.
Wichtig ist auch, wie alt das Kleidungsstück ist. Wenn ein rotes Shirt schon sehr oft gewaschen wurde, wird es nur noch wenig Farbe abgeben und du kannst es auch zusammen mit anderen Farben waschen – aber niemals mit sehr heller oder weißer Wäsche. Eine einzelne rote Socke kann deine gesamte weiße Wäsche rosa färben.
Hast du die Wäsche farblich getrennt, solltest du nun das Gewebe auf Empfindlichkeit prüfen und entsprechend weiter sortieren. Denn das Material der Textilien entscheidet über Waschprogramm, Temperatur und Waschmittel.
Waschprogramm und Temperatur wählen
Die Hauptwaschgänge bei den meisten Waschmaschinen sind:
- Bunt-/ Kochwäsche: hohe Füllmenge, am meisten Schleudertouren, Trommel dreht sich lange mit kurzen Pausen (Reversierrhythmus), Wasserstand niedrig
- Pflegeleicht: mittlere Füllmenge, reduzierte Schleudertouren, Trommel dreht sich weniger lang und macht eine längere Pause vor dem Richtungswechsel, Wasserstand mittel
- Feinwäsche: geringe Füllmenge, reduzierte Schleudertouren, Trommel dreht sich kurz und macht eine lange Pause zwischen dem Richtungswechsel, Wasserstand hoch
- Wolle/Handwäsche: wie Feinwäsche, aber noch geringere Füllmenge
Zusätzliche nützliche Programme können sein:
- Schleudern/Schonschleudern
- Abpumpen
- Vorwäsche
- Kurzprogramm
- Eco-Programm
Welches davon du für deine Wäsche nutzen solltest, erfährst du von den Pflegehinweisen auf dem Etikett in deiner Kleidung. Auch welche Temperatur deine Kleidung maximal verträgt, kannst du dort nachlesen. Hier findest du mehr Infos dazu:
Bunt- und Kochwäsche richtig waschen
Unempfindliche Baumwoll- oder Leinenstoffe wie Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtücher, Tischdecken sowie Baumwollunterwäsche kannst du zusammen als Bunt- und Kochwäsche zwischen 40 und 95 Grad waschen. Daher heißt dieser Waschgang auch manchmal „Baumwolle“.
Meistens reichen 60 Grad aus, um Unterwäsche, Handtücher oder Babykleidung hygienisch rein zu bekommen. Der 95-Grad-Waschgang ist ein Relikt aus Großmutters Zeiten, in der Kochwäsche wirklich noch gekocht wurde, da die Waschmittel keine so hohe Reinigungskraft hatten wie heute.
Unempfindliche Baumwollwäsche kannst du im gleichen Waschprogramm bei 30 Grad waschen. Dazu gehören Schlafanzüge, Unterhemden, Socken und T-Shirts.
Pflegeleicht: Das Programm für Textilen aus etwas empfindlicheren Stoffen
Einen Teil deiner Kleider solltest du bei 30 Grad mit dem Pflegeleicht-Programm waschen. Zum Beispiel Shirts, Hemden, Hosen oder Pullover. Sie bestehen oft aus Kunstfasern wie Viskose, Polyester, Polyamid, Nylon, aber auch Baumwolle und Mischgewebe. Du erkennst pflegeleichte Kleidung am Bottich mit einem Unterstrich auf dem Etikett.
„Pflegeleicht“ wird oft falsch verstanden: Nicht die Kleidungsstücke sind pflegeleicht, sondern brauchen eine leichte Pflege. Deshalb wird bei diesem Programm die Waschtrommel nur halb gefüllt und die Wassermenge gegenüber der Koch- und Buntwäsche erhöht. So soll weniger Reibung entstehen.
Gerade bei Secondhand-Kleidung fehlen die Etiketten jedoch häufig, da der/die erste Besitzer:in sie schon entfernt hat. Dann musst du die Temperatur selber abschätzen lernen. Baumwollstoffe kannst du in der Regel ohne Probleme bei bis zu 60 Grad waschen. Falls es sich aber um sensiblere Blusenstoffe oder ähnliches handelt, wasche besser mit 30 Grad. Im Zweifelsfall gilt: So schonend wie möglich waschen.
Tipp: Unser Lebensstil produziert nur noch selten wirklich schmutzige (Erwachsenen-) Kleidung. Wenn du also die Wahl zwischen 30 und 40 Grad hast, nimm die niedrigere Temperatur. Das macht eine Energieersparnis von 40 Prozent aus!
Das richtige Programm für Wolle und Handwäsche
Die meisten Wollwasch- und Handwäsche-Programme sind Kaltwaschgänge, die bis zu 30 Grad eingestellt werden können. Dadurch sind sie sehr schonend für Wollpullis, Seidenstoffe oder andere sehr empfindliche Textilien. Außerdem wird die Wäsche kaum oder gar nicht geschleudert. Die Wäsche wird nach diesem Programm noch recht nass sein.
Tipp: Wollkleidung ist sehr nass und deshalb schwer, wenn sie aus der Waschmaschine kommt. Deshalb solltest du am besten liegend trocknen.
Ob ein Kleidungsstück mit der Hand gewaschen werden muss oder mit dem Handwäsche-Programm der Waschmaschine, musst du je nach Material entscheiden. Wenn du nur wenige sehr empfindliche Textilien waschen musst, empfiehlt es sich immer sie von Hand zu waschen. So sparst du Energie und hast deine Wäsche viel schneller gewaschen.
Feinwäsche und andere nützliche Programme
Feinwäsche ist ein schonendes Programm bei 30 Grad für empfindliche Stoffe wie Blusen, Kleider, Röcke oder auch Blazer und Jacken. Unterwäsche aus Spitze, BHs und synthetische Gewebe wäschst du am besten auch bei 30 Grad im Feinwasch-Programm.
Wenn du nach einem Waschdurchgang feststellst, dass deine Wäsche noch sehr nass ist, kannst du sie bei den meisten Waschmaschinen erneut schleudern lassen.
Das Abpumpen-Programm eignet sich für sehr feine Stoffe. Dabei wird das Wasser nur abgepumpt und nicht herausgeschleudert.
Das Kurzprogramm wählst du für gering verschmutzte Wäsche oder Kleidung mit minimalen Geruchsspuren. Oft dauert es nur 15 Minuten. So sparst du viel Zeit, aber leider keine Energie. Um die Wäsche in der gleichen Zeit sauber zu waschen, benötigt das Kurzwaschprogramm mehr Energie. Du solltest es deshalb nur in Ausnahmefällen nutzen.
Eco-Programme hingegen benötigen mehr Waschzeit, sind aber viel sparsamer im Verbrauch. Die Wäsche wird länger eingeweicht, das Waschmittel kann besser wirken, hohe Temperaturen sind nicht so notwendig. Es wird wertvolle Energie beim Aufheizen des Wassers eingespart.
Tipp: Eco-Programme dauern zwischen zwei und drei Stunden. Wenn du nicht so viel Zeit hast, kannst du die Startzeitvorwahl nutzen und so dafür sorgen, dass die Wäsche fertig ist, wenn du nach Hause kommst.
Neben Material und Farben kannst du deine Wäsche auch nach Verschmutzungsgrad oder Unter- und Oberbekleidung sortieren. Zum Beispiel stark verschwitzte Socken besser mit Hosen oder Sportbekleidung waschen anstatt mit Oberteilen. So gelangt der unangenehme Sockengeruch nicht in deine feinen Blusen oder Hemden.
Achte dabei aber immer darauf, dass die Waschmaschine möglichst voll ist! Wer halbvolle Waschmaschinen laufen lässt, verschwendet Wasser, Waschmittel, Strom und damit auch sein Geld. Lieber dringend benötigte Einzelteile mit der Hand waschen, wenn sich noch nicht genügend gebrauchte Wäsche angesammelt hat.
Übrigens: Turnschuhe waschen kannst du im Schonprogramm in der Waschmaschine.
Das richtige Waschmittel für deine Wäsche
Je nach Material der Kleidung kannst du verschiedene Waschmittel auswählen. Für Kochwäsche und Pflegeleicht kannst du Universal- oder Voll-/Buntwaschmittel nehmen. Für empfindlichere Textilien wie Wolle und Seide solltest du ein mildes Mittel verwenden, was meistens als Woll-und Feinwaschmittel im Handel angeboten wird. Auch für Handwäsche gibt es verschiedene Produkte, die du verwenden kannst. Deine Wäsche wird aber genauso sauber, wenn du Feinwaschmittel auch für die Handwäsche nutzt.
Aus ökologischer Sicht gilt: Waschpulver bevorzugen! Es hat nicht nur eine bessere Waschleistung als flüssiges Waschmittel, sondern ist auch in Papierkartons erhältlich anstatt in Plastiktüten. Außerdem solltest du immer nur Bio-Waschpulver kaufen. Das tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dir selbst. Bio-Waschmittel findest du in allen lokalen Bio-Läden oder bei Memolife**. Warum du auf Weichspüler lieber verzichten solltest, erklären wir dir in einem weiteren Artikel.
Wusstest du schon, dass du auch Waschmittel aus Efeu oder Waschmittel aus Kastanien selber machen kannst? Im Sinne des Zero Waste Konzept sparst du so wertvolle Ressourcen.
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