Walnussblätter sind ein vielseitiges, traditionelles Heilmittel. Durch ihre antibakterielle Wirkung können sie dir bei Hauterkrankungen helfen. Außerdem kannst du Textilien und Haare mit Walnussblättern natürlich färben.
Nicht nur Walnüsse sind gesund und vielseitig. Auch Walnussblätter stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und sind ein traditionelles Heilmittel, so die Georg-August-Universität Göttingen. Im Mittelalter wurden die Blätter gegen Parasiten- und Wurmbefall verwendet, heute werden sie überwiegend bei Hauterkrankungen eingesetzt.
Walnussblätter sind nicht nur gesund, sondern auch ein natürliches Färbemittel. Wie du sie zum Färben einsetzen kannst, erfährst du später in diesem Artikel.
Tipp: Bei uns sind Walnussbäume weit verbreitet. Du kannst die Blätter einfach selber sammeln und genau wie andere Kräuter trocknen.
Welche Inhaltsstoffe und Wirkung haben Walnussblätter?
Die unscheinbaren Blätter des Walnussbaums stecken laut dem Merkblatt der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft voller wertvoller Inhaltsstoffe. Dazu gehören unter anderem:
Auch eine Studie aus dem Jahr 2007 hat sich mit der chemischen Zusammensetzung und der Wirkung von Walnussblättern auseinandergesetzt und kam dabei zu folgenden Ergebnissen:
- Die Blätter weisen starke antioxidative Wirkung auf, unter anderem durch die enthaltenen Flavonoide. Sie unterstützen den Körper bei der Zellerneuerung und bekämpfen freie Radikale sowie oxidativen Stress.
- Zudem konnten die Forscher:innen die antibakterielle Wirkung der Blätter nachweisen. Das könnte vor allem für die Behandlung bakteriell bedingter Erkrankungen des Verdauungstrakts und der Atemwege von Vorteil sein.
Eine weitere klinische Studie aus dem Jahr 2018 mit 50 Teilnehmenden konnte belegen, dass Walnussblätter den Blutdruck senken und bei der Gewichtsreduktion helfen.
Walnussblätter: Heilwirkung gegen Hauterkrankungen
Traditionell werden Walnussblätter überwiegend zur Behandlung diverser Hauterkrankungen eingesetzt. Dazu gehören unter anderem:
- Akne
- Hautentzündungen
- Ekzeme
- vermehrte Schweißbildung
Dafür kannst du Walnussblätter als Badezusatz verwenden oder Umschläge auf die betroffenen Stellen legen. Neben der antibakteriellen Wirkung soll auch die antioxidative Wirkung der Blätter bei Hautkrankheiten helfen.
Zudem sollen Walnussblätter eine zusammenziehende Wirkung auf Blutgefäße und Schweißdrüsen haben. Neben vermehrter Schweißbildung werden sie deshalb in der Volksmedizin bei Krampfadern angewandt.
Hinweis: Die positive Wirkung auf Hautkrankheiten sowie die zusammenziehende Wirkung der Gefäße sind bisher nur punktuell wissenschaftlich belegt, vor allem die Wirkung der Blätter in Bezug auf Gefäße solltest du eher anekdotisch einordnen. Reagierst du allergisch auf Walnüsse, solltest du auch auf Walnussblätter verzichten. Neben Walnussblättern kannst du auch Walnussöl für medizinische Zwecke verwenden.
Walnussblättertee: So profitierst du von den gesunden Inhaltsstoffen
Um von der gesunden Wirkung von Walnussblättern zu profitieren, kannst du einen Walnussblättertee kochen. Dafür kannst du sowohl frische als auch getrocknete Blätter verwenden. Entscheidest du dich für frische Blätter, verdopple einfach die unten angegebene Menge.
Der beste Zeitpunkt, um Walnussblätter für Tee zu sammeln, ist im Juni. Die jungen Blätter weisen den höchsten Wirkstoffgehalt auf.
So bereitest du Walnussblättertee zu:
- Für eine Tasse (etwa 250 Milliliter) brauchst du ein bis zwei Teelöffel getrocknete Walnussblätter.
- Lass das Wasser aufkochen und übergieße die Blätter damit.
- Lass den Tee für etwa zehn Minuten ziehen. Entferne anschließend die Pflanzenteile.
Walnussblätter eignen sich auch hervorragend für Teemischungen. Besonders gut harmoniert der herbe Geschmack der Walnussblätter mit folgenden Pflanzen:
Mit Walnussblättern natürlich färben
Wenn du im Herbst schon einmal Walnüsse von ihrer grünen, fleischigen Hülle befreit hast, hast du vielleicht bemerkt, dass sich deine Finger verfärbt haben. Das liegt an der Gerbsäure, einem natürlichen Farbstoff, der in den Walnussblättern enthalten ist.
Zum Färben kannst du sowohl die getrockneten Walnussblätter als auch die fleischigen grünen Schalen von Walnüssen verwenden. Dabei ist wichtig, dass sie immer noch grün sind. Bei reifen Walnüssen verfärbt sich die Schale und verliert ihre färbende Eigenschaft.
Aus Walnussblättern oder -schalen kannst du selber Tinte herstellen, Textilien färben oder deine Haare natürlich färben:
- Für Tinte genügen etwa 100 Gramm getrocknete Walnussblätter.
- Um deine Haare zu färben, benötigst du je nach Haarlänge und Farbintensität 200 bis 300 Gramm Walnussblätter.
- Für etwa 200 Gramm Kleidung brauchst du etwa 500 Gramm der getrockneten Blätter oder der grünen Schalen.
Je mehr Walnussblätter du verwendest, desto dunkler wird die Farbe. Dabei variiert die Färbung von Walnussblättern zwischen hellbraun und einem dunklen Schokoladenbraun.
Eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du im nächsten Absatz.
Braune Farbe aus Walnussblättern herstellen: So geht’s
So stellst du Farbe aus Walnussblättern her:
- Zerkleinere die getrockneten Blätter beziehungsweise die fleischigen Schalen.
- Gib die Blätter in einen Topf und gieße sie mit ausreichend Wasser auf. Pro 100 Gramm Pflanzenteile brauchst du circa 500 Milliliter Wasser.
- Lass die Blätter für etwa zwei Stunden kochen und den Sud anschließend über Nacht ziehen.
- Entferne am nächsten Tag die Pflanzenteile.
So verwendest du die natürliche Farbe:
- Tinte: Koche den Sud weiter ein. So reduzierst du die Flüssigkeit und erhältst eine dunklere, intensivere Farbe. Damit deine natürliche Tinte länger haltbar bleibt, kannst du ein paar Tropfen Alkohol oder Essig hinzufügen.
- Haare färben: Um deine Haare zu färben, ist es nicht notwendig, die Pflanzenteile zu entfernen. Verrühre sie stattdessen mit warmem Wasser zu einem Brei und verteile ihn auf deinen Haaren. Für zusätzliche Pflege kannst du einen Teelöffel Kokosöl hinzufügen. Nach 30 bis 45 Minuten kannst du den Brei auswaschen.
- Textilien: Lege die Kleidungsstücke in den Sud aus den Walnussblättern und erwärme die Flüssigkeit mit der Kleidung auf etwa 70 Grad. Lass sie anschließend für 24 Stunden einweichen. Danach spülst du die Farbe aus und wäschst die Kleidung gründlich.
Überarbeitet von Freya Petersen
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